?Das Arbeitswunder von Steinbach?
Hohe Auszeichnung: Gerd Waßner erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement in Sport und Kommunalpolitik
MICHELSTADT. Familienangehörige und persönliche Freunde, aber auch Landrat Horst Schnur, Bürgermeister Reinhold Ruhr und viele Sportkameraden waren dabei, als Gerd Waßner (Steinbach) am Dienstag für sein ehrenamtliches Engagement im Sport und in der Kommunalpolitik den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhielt. Staatssekretär Dirk Metz, der als Sprecher der Landsregierung die Auszeichnung überreichte, bezeichnete in seiner Laudatio Gerd Waßner als ?Arbeitswunder von Steinbach?.
Denn nicht nur im Sport, sondern auch in der Kommunalpolitik und in seiner langjährigen freiberuflichen Medienmitarbeit sei er stets die Verlässlichkeit in Person gewesen. ?Gerd Waßner ist einer, den in Steinbach jeder kennt. Seit mehr als 40 Jahren lebt er für die TSG?, so Metz. Das Wirken für den Fußballsport habe sich auf regionaler Ebene fortgesetzt: Fünf Jahre habe er als Ortsvorsteher Verantwortung getragen.
Auch dafür und für sein Engagement als Mitstreiter in der Agenda-Gruppe habe er einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit geopfert und ?familiäre und berufliche Dinge zurückgestellt?. Metz: ?Ehrenamt kostet Zeit und Nerven, und womöglich bekommt man noch Prügel von denen, die nichts tun, aber meckern.? Waßner sei immer zur Stelle gewesen, wenn Not am Mann war ? dies zeige, ?dass ehrenamtliches Engagement auch Erfüllung gibt.? Metz dankte außerdem Ehefrau Ursula, ohne deren Toleranz dieser Einsatz nicht möglich gewesen wäre, für ?die vielen Stunden, in denen Sie auf Ihren Mann verzichten mussten?.
Landrat Schnur beglückwünschte seinen ehemaligen Mitarbeiter und dankte besonders für die Dokumentation des Vereinsgeschehens über viele Jahre hinweg. Bürgermeister Ruhr lobte die Kontinuität des Ortsvorstehers, der unter anderem die Sanierung der Turnhalle vorangetrieben habe. Sportkreisvorsitzender Wolfgang Schmucker, Hubert Hey für die Deutsche Olympische Gesellschaft sowie Kreisfußballwart Wilhelm Paulus fanden herzliche Worte für den bei allem Einsatz stets bescheidenen Mitstreiter. Der am 1. April 1941 in Steinbach geborene Waßner erlernte von 1956 bis 1959 bei der Druckerei Franz in Erbach den Beruf eines Schriftsetzers. Nach einer weiteren kaufmännischen Ausbildung arbeitete er als Maschinensetzer und halbtags als Sportjournalist bei der Odenwälder Heimatzeitung. Ab 1980 war er bei der hessischen Polizei als Verwaltungsangestellter und im Personalrat tätig, ehe er ab Juli 1988 bis zum Rentenalter im Erbacher Landratsamt als Sachbearbeiter für Vereinsförderung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig war.
Journalistisch ist Gerd Waßner seit 1968 als freier Mitarbeiter in lokaler und Sport-Berichterstattung für die Odenwälder Heimatzeitung (jetzt Odenwälder Echo) tätig. Über viele Jahre war er für dieses Blatt Sonntag für Sonntag auf den Odenwälder Sportplätzen unterwegs, um anschließend die Kollegen im Innendienst der Redaktion zu unterstützen. Seit 1987 bedient er weitere Zeitungen und Wochenblätter sowie die Fachzeitschriften ?Sport in Hessen? und ?Hessenfußball?.
Sein sportlicher Werdegang begann mit dem Kinderturnen bei der TSG, ehe er mit zwölf Jahren zum ersten Mal in der Schülermannschaft kickte. Mit 17 Jahren verstärkte er das Aktiventeam der TSG. Dabei war er nicht nur lange dessen Spielführer, sondern kümmerte sich auch um die Kasse, das Waschen der Trikots, die Spielberichte und leitete das Training. Dreimal wurde er in die Kreisauswahl zum Erbacher Wiesenmarkt berufen, jahrzehntelang half er beim Ausbau des TSG-Sportgeländes und vielen Veranstaltungen mit. Über 42 Jahre war er bei den TSG-Fußballern Vorsitzender, Stellvertreter, Schriftführer, Pressewart und Besitzer. Dem Kreisfußballausschuss gehört er seit 1987 als Pressewart und seit 1999 als Ehrenamtsbeauftragter des DFB an. Er ist seit 1987 Mitglied im Sportkreis-Vorstand und seit 2002 im Sportförderkreis ?Olympia Odenwaldkreis?. Auch in der Feuerwehr nahm er schon in den siebziger Jahren Vorstandsaufgaben wahr.
Seit 1980 gehört Waßner dem Vorstand des SPD-Ortsvereins Steinbach als Pressesprecher an, eine Aufgabe, die er von 2000 bis 2003 auch im SPD-Unterbezirk ausfüllte. Im Frühjahr 2000 kam der Posten als Vorsitzender der Agenda-Gruppe ?Lebenswertes Steinbach? hinzu, zudem von 2001 bis 2006 das Amt des Ortsvorstehers. Nachdem er schon 1995 die Feier zum Jubiläum ?900 Jahre Steinbach? vorbereiten half, flossen die dabei gewonnenen geschichtlichen Erkenntnisse in das Buch ?Steinbach ? Chronik eines Dorfes? ein, das Waßner mit Manfred Pfeiffer und Manfred Schmelich erarbeitete.
OHZ, sm 06.07.200
Großes ehrenamtliches Engagement im Sport und in der Kommunalpolitik gewürdigt
Staatssekretär Dirk Metz überreichte Gerd Waßner Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Offizieller Pressebericht vom 04.07.2006 von der Hessischen Landesregierung
?Gerd Waßner setzt sich seit seiner Jugend immer für andere Menschen, für unsere Gesellschaft, ein. Ob in der Kommunalpolitik, in `seiner´ TSG Steinbach oder in vielen weiteren Vereinen, Gerd Waßner engagiert sich stets mit voller Kraft?, betonte der Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Dirk Metz, heute in Michelstadt. Für das langjährige ehrenamtliche Engagement überreichte Metz dem ?Urgestein des Fußballsports im Sportkreis Odenwald? heute den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
?Gerd Waßner ist einer, den in Steinbach jeder kennt. Seit mehr als 40 Jahren lebt er für die TSG Steinbach und hat so ziemlich jede Position im Vorstand bekleidet, die es gibt?, so Metz. Das Wirken für den Fußballsport setze sich auf regionaler Ebene fort: ?Dem Kreisfußballausschuss des Odenwaldkreises gehört Gerd Waßner seit 1984 an. Seit 1997 übt er das Amt des Kreisehrenamtsbeauftragten aus.? Doch auch für die Kreisgruppe Odenwald der Deutschen Olympischen Gesellschaft sei er Ansprechpartner. Metz: ?Er war im Jahr 2000 Gründungsmitglied des Sportförderkreises Olympia Odenwald und unterstützt seither auch die Förderarbeit für die sportliche Jugend des Odenwaldkreises.? Als Kreispressewart sei Gerd Waßner ?durch seine beständige Öffentlichkeitsarbeit in den verschiedensten Medien zu einem unverzichtbaren Mitarbeiter geworden?, sagte der Regierungssprecher. Gerd Waßner sei darüber hinaus kommunalpolitisch aktiv ? ?unter anderem war er fünf Jahre Ortsvorsteher in Steinbach und hat unermüdlich im Agenda-Team mitgewirkt?, erläuterte Metz.
Waßner habe für die ehrenamtlichen Aktivitäten einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit geopfert und ?familiäre und berufliche Dinge zurückgestellt?. Metz: ?Ehrenamt kostet Zeit und Nerven, und womöglich bekommt man noch Prügel von denen, die nichts tun, aber hier und da meckern.? Dass Gerd Waßner trotzdem immer zur Stelle war, wenn Not am Mann war, zeige, ?dass ehrenamtliches Engagement Erfüllung gibt, man muss Lust aufs Ehrenamt haben.? Das Engagement habe Waßner jung gehalten und Erinnerungen gegeben, ?die mit nichts zu bezahlen und durch nichts zu ersetzen sind.?
Gleichzeitig dankte Metz der Ehefrau von Gerd Waßner, Ursula Waßner: ?Ohne Ihre Toleranz und Bereitschaft, das Engagement zu unterstützen wäre es nicht gegangen.? Da er den Verdienstorden nur einmal verleihen dürfe, dankte der Staatssekretär Ursula Waßner mit einem Blumenstrauß für ?die vielen Stunden, in denen Sie auf Ihren Mann verzichten mussten?.
Bild: Gerd Waßner (rechts) und Staatssekretär Dirk Metz von der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden.