Zur Vorbereitung: Hessische Profiklubs on Tour

06. Januar 2017 · Allgemein · von: Claudio Palmieri

Der neue Darmstadt-Trainer Torsten Frings packt den Klassenerhalt an. Foto: getty images

Knapp drei Wochen nach dem Jahresabschluss starten die hessischen Profi-Klubs in die Vorbereitung der Rückrunde.

Eintracht Frankfurt
Durchaus entspannte Feiertage liegen hinter den Profis und Anhängern von Eintracht Frankfurt. Kein Wunder: Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac, die in der vergangenen Saison erst in der Relegation dem Abstieg in die zweite Bundesliga entging, findet sich nach 16 Spieltagen mit 29 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz wieder.

Am Mittwochabend flogen die Frankfurter ins Trainingslager nach Abu Dhabi. In den Vereinigten Arabischen Emiraten bereiten sich die Adlerträger bis zum 15. Januar auf die Rückserie vor. 24 Feldspieler und drei Torhüter gehören in Abu Dhabi zum Eintracht-Tross – darunter der 22-jährige Innenverteidiger Andersson Ordóñez. Den früheren ekuadorianischen U20-Nationalspieler holten die Adlerträger im Winter vom Barcelona SC Guayaquil. Ebenfalls dabei sind das 19-jährige Mittelfeldtalent Max Besuschkow, das die Eintracht vom VfB Stuttgart verpflichtete, und der erst 16 Jahre alte Sahverti Cetin, Kapitän der Frankfurter U17.

Dagegen blieben Slobodan Medojevic, Johannes Flum, Joel Gerezgiher und Enis Bunjaki zu Hause. Dem Quartett steht es frei, sich neue Vereine zu suchen – wobei im Flums Fall schon am Freitagvormittag Vollzug gemeldet wurde. Der lange verletzte Mittelfeldspieler wechselt nach dreieinhalb Jahren am Main zum Zweitligisten FC St. Pauli. Die übrigen drei Spieler trainieren bis auf weiteres bei der U19 mit. Sie sollen laut Trainer Kovac jedoch wieder zum Eintracht-Kader stoßen, sollten sie bis zur Rückkehr der Mannschaft aus Abu Dhabi keinen neuen Klub gefunden haben. Auch Eintracht-Manager Bruno Hübner betonte, dass es sich nicht um eine Aussortierung handelt.

Die Langzeitverletzten Marc Stendera (Reha nach Kreuzbandriss) und Yanni Regäsel (drohendes Saisonende nach Hüftverletzung) fehlen ebenfalls. Stürmer Haris Seferovic trat die Reise nach Abu Dhabi zwar an. Der Schweizer Nationalspieler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, steht Medienberichten zufolge aber vor einem Wechsel zu Benfica Lissabon.

Am 14. Januar absolviert die Eintracht ein Testspiel gegen Zenit St. Petersburg. Ein weiteres Testspiel ist für den 8. Januar geplant, der Gegner steht allerdings noch nicht fest. In der Bundesliga geht es für die Eintracht am Samstag, 21. Januar (18.30 Uhr), mit dem Gastspiel beim Tabellenzweiten Rasenballsport Leipzig weiter.

SV Darmstadt 98
Bei Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 ging es zwischen den Jahren hoch her. Knapp drei Wochen nach der Entlassung von Chefcoach Norbert Meier präsentierten die Lilien am 27. Dezember einen neuen Trainer. Ex-Nationalspieler Torsten Frings soll die Südhessen, die fünf Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 16 haben, zum Klassenerhalt führen. Der neue starke Mann an der Seitenlinie gibt sich kämpferisch: „Ich bin mir der Schwere der Aufgabe bewusst, aber ich war immer ein Kämpfer und Teamplayer, und genau so werde ich diese Aufgabe angehen.“

Personell hat sich bei den Darmstädtern sonst noch nichts getan. Am Freitagvormittag brachen die Lilien zum Trainingslager nach San Pedro del Pinatar im Südosten Spaniens auf. Bis zum 13. Januar bereitet sich das Team dort auf die 18 verbleibenden Spieltage vor. Bis auf Stürmer Denys Oliynyk (Meniskus-OP) und Jan Rosenthal, der in der Nacht zum Dienstag Vater einer Tochter wurde und nachreisen soll, sind 25 Spieler an Bord. Mit den Lilien reiste Markus Steinhöfer (früher Eintracht Frankfurt, FC Basel) nach Spanien. Der zurzeit vereinslose Außenverteidiger trainiert seit November in Darmstadt mit.

Am 9. Januar treffen die 98er in San Pedro del Pinatar auf Drittligist Preußen Münster, zwei Tage später geht es gegen den belgischen Europa-League-Teilnehmer RC Genk. Der erste Auftritt im neuen Jahr verlief alles andere als wunschgemäß: Beim Harder13-Hallencup in Mannheim belegte Darmstadt mit nur einem Punkt aus den Partien gegen Turniersieger Karlsruher SC (1:1), den SV Sandhausen (1:6), Waldhof Mannheim (1:3) und den 1. FC Kaiserslautern (0:2) nur den fünften und letzten Platz. In der Bundesliga geht es für die Lilien am Samstag, 21. Januar (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter.

FSV Frankfurt
Für Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt ist in der 3. Liga nach oben wie nach unten noch alles möglich. Als Zwölfter mit 26 Punkten haben die Bornheimer nach der Hinserie sechs Zähler auf den hessischen Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden, der Abstiegsplatz 18 belegt. Aber auch vom VfL Osnabrück, der mit 32 Punkten auf Relegationsplatz drei liegt, trennen den FSV nur sechs Punkte. Mit Stürmer Smail Moabit (28 Jahre/1. FC Heidenheim) und Außenbahnspieler Dennis Russ (24/Würzburger Kickers) verpflichteten die Frankfurter schon zwei neue Spieler.
Dagegen zog es Angreifer Adil Chihi (28) nach Marokko zu Ittihad Riadi Tanger. Der Leihvertrag von Stefan Maderer (20) wurde in beiderseitigem Einvernehmen wieder aufgelöst, der verletzte Nachwuchstürmer kehrt zur Spvgg Greuther Fürth zurück und absolviert dort sein Reha-Programm.

Am Dienstag traten die Schützlinge von Trainer Roland Vrabec zum Laktattest an. Vom 12. bis zum 19. Januar schlagen die Schwarz-Blauen im südspanischen Chiclana de la Frontera ihre Zelte auf. Am Samstag (16 Uhr) testet der FSV bei den Würzbürger Kickers. Einen Tag später nehmen die Frankfurter am Bad Sodener Banden Masters teil. Zum Rückrundenstart empfängt der FSV am 28. Januar (14 Uhr) Holstein Kiel im Frankfurter Volksbank Stadion.

SV Wehen Wiesbaden

20 Spieler traten am Dienstag beim SV Wehen Wiesbaden zum Cooper-Test an. Für das Team von Trainer Torsten Fröhling gilt es in der zweiten Saisonhälfte, den Abstieg abzuwenden. „2016 haben wir abgehakt, jetzt wollen wir mit Zuversicht ins neue Jahr starten“, erklärt Fröhling, der mit Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt vom norwegischen Zweitligisten FK Bodö/Glimt in dieser Woche auch den ersten Winterneuzugang begrüßen durfte. Dagegen gehören Abwehrspieler Sertan Yegenoglu, Mittelfeldmann Nils-Ole Book und Offensivkraft Kevin Schindler nicht mehr zum Drittliga-Kader, sie können den SVWW ab sofort verlassen. „Es waren schwierige Entscheidungen, aber wir haben von Anfang an offen und fair mit ihnen gesprochen“, so Fröhling.

Am Samstag (14 Uhr, BRITA-Arena) testet Wehen Wiesbaden gegen Zweitligist Greuther Fürth. Weitere Testspielgegner sind der 1. FC Heidenheim (14.1.), Union Berlin (16.1.) und die Würzburger Kickers (21.1.). Das Trainingslager absolviert der SVWW vom 11. bis zum 20. Januar in Oliva Nova bei Valencia. In die Rückrunde startet die Fröhling-Elf am Samstag, 28. Januar (14 Uhr) beim VfR Aalen.