„Wollen Chance auf die WM aufrecht erhalten“ – Afghanistans Nationaltrainer Skeledzic vor Spiel in Flieden

17. Juli 2015 · Allgemein · von: Clemens Weingärtner / Matthias Gast

Afghanistans Nationaltrainer Slaven Skeledzic vor dem Spiel seines Teams gegen Syrien. Foto: getty images

Am 22. Juli um 18:30 Uhr kommt es in Osthessen zu einem Duell der besonderen Art. Hessenligist Buchonia Flieden trifft im letzten Testspiel vor dem Ligastart auf Afghanistan. Wobei es sich nicht um die Nationalmannschaft Afghanistans handelt, wie deren Nationaltrainer Slaven Skeledzic im Gespräch mit hfv-online erklärt: „Das ist ein Lehrgang, bei dem sich Spieler, die in aller Welt aktiv sind, für die Nationalmannschaft empfehlen können. Sie kommen aus Kanada, Italien oder Australien. Es ist ein Mix aus bekannten Spielern, völlig neuen Spielern und Akteuren, von denen wir uns viel versprechen und die sich präsentieren können. Ich bin selbst gespannt darauf, was mich erwartet.“

Der afghanische Tross hält zu Beginn der Woche ein Kurz-Trainingslager in Aschaffenburg ab, das durch das Spiel bei Buchonia Flieden abgeschlossen wird. Buchonia Flieden erwartet einen Gegner, der Drittliga- bis Regionalliganiveau haben dürfte. Für die Osthessen ist es die Generalprobe vor dem Ligastart am 25. Juli. An diesem Termin empfängt die Mannschaft von Trainer Meik Voll Aufsteiger SG Teutonia Watzenborn-Steinberg.

Zu Deutschland und insbesondere Hessen hat der afghanische Fußball mehrere Verbindungen. Slaven Skeledžić übernahm Anfang Februar 2015 den Trainerposten. Der 43-Jährige ist in Bad Homburg aufgewachsen, war unter anderem als Juniorentrainer bei Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt tätig. Auch viele Spieler sind bei deutschen Klubs aktiv. Der gebürtige Frankfurter Abassin Alikhil war 14 Jahre bei der Eintracht, spielte eine Saison für die FSV-Reserve und ist seit 2014 Akteur bei Regionalligist Viktoria Aschaffenburg. Hassan Amin ist in Darmstadt geboren und verpasste im Sommer mit dem 1. FC Saarbrücken nur knapp den Aufstieg in die dritte Liga.

Afghanistan ist im internationalen Fußball noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Das Team konnte sich bislang für keine Weltmeisterschaft qualifizieren. Der größte Erfolg ist der Gewinn der Südasienmeisterschaft 2013.

Für Afghanistan hat bereits die Qualifikationsphase für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland begonnen. Nach einer herben 0:6-Auftaktpleite gegen Syrien rehabilitierte sich die Skeledžić-Elf und gewann 1:0 in Kambodscha. Den entscheidenden Treffer erzielte Mustafa Zazai, der für die U23 von FC St. Pauli spielt. Insgesamt standen sechs Akteure in der Startformation, die in Deutschland aktiv sind. Mit drei Punkten hat Afghanistan weiterhin die Chance, die nächste Runde zu erreichen. Darüber hinaus gab es noch einen Sieg über Laos und ein Unentschieden gegen Bangladesch.

Für die afghanische Nationalmannschaft wird es  im September wieder ernst. Dann wartet allerdings ein echter Hochkaräter auf das Team aus Südasien. In Teheran, wo die Afghanen alle WM-Qualifikations-Heimspiele austragen, trifft die Mannschaft auf den viermaligen Asienmeister Japan. „Das Spiel ist jetzt schon ausverkauft, 100.000 Zuschauer werden im Stadion sein“, erzählt Skeledzic voller Vorfreude. „Japan ist natürlich Favorit, aber unser Ziel ist es, uns für die nächste Qualifikationsrunde zu qualifizieren und die Chance auf die Teilnahme bei der Fußball-Weltmeisterschaft aufrecht zu erhalten.“