WM-Aus: U20 im Viertelfinale gegen Frankreich ausgeschieden

25. November 2016 · Allgemein · von: DFB

Spielführerin Rebecca Knaak und ihre Kolleginnen müssen die Heimreise antreten. Foto: getty images

Es hat nicht sollen sein! Der Traum von der Titelverteidigung beim WM-Turnier in Papua-Neuguinea ist für die U 20-Frauen schon nach dem Viertelfinale geplatzt. Die von Verletzungen geplagte Auswahl von DFB-Trainerin Maren Meinert unterlag in der Runde der besten Acht gegen Frankreich mit 0:1 (0:1) und muss trotz makelloser Vorrunde die Heimreise antreten.

Im Duell der beiden letzten verbliebenen europäischen Team brachte Spielführerin Delphine Cascarino die Equipe Tricolore sehenswert in Führung (16.). Die deutsche Auswahl fand in einer umkämpften Partie erst gegen Ende der ersten Hälfte zur Stärke der vorangegangenen Partien, versäumte es aber, den Ausgleich zu erzielen. Die Französinnen treffen somit im Halbfinale am Dienstag (ab 10.30 MEZ) auf Japan, im anderen Duell messen sich ab 7 Uhr MEZ Nordkorea und die USA.

Frankreich erwischt besseren Auftakt

"Spiele gegen Frankreich sind immer offen", hatte Meinert gesagt. Im gut besuchten Sir John Guise Stadium der Hauptstadt Port Moresby starteten aber die Französinnen, die in Gruppe C nur aufgrund der mehr erhaltenen Gelben Karten hinter den punkt- und torgleichen Gruppensieger USA eingestuft worden waren, bei knapp 30 Grad Lufttemperatur forsch und drängten den deutschen Nachwuchs dicht an ihren eigenen Sechzehner. Die deutsche Abwehrreihe hatte alle Hände voll zu tun, löste ihre Aufgaben aber zunächst gewohnt souverän.

Nach zehn Minuten kam das DFB-Team besser ins Spiel und traute sich erstmals gefährlich vor das französische Tor. Anna Gerhardt traf nach einer Hereingabe aus spitzem Winkel aber nur den Oberarm der gegnerischen Torfrau Mylene Chavas. Es schien, als hätte das deutsche Team die Partie mehr und mehr im Griff, doch dann geriet es zum ersten Mal im Turnierverlauf in Rückstand: Im Anschluss an eine Ecke setzte sich Spielführerin Cascarino auf der linken Seite gegen Laura Freigang durch und hämmerte den Ball aus halblinker Position aus rund 14 Metern unhaltbar unter die Latte.

Große Ausgleichschancen vor der Pause
Auch nach dem ersten Treffer blieben die Französinnen aktiver und gefährlich bei Standardsituationen. Eine weitere Ecke verlängerte Cascarino diesmal per Kopf knapp über das Torgestänge (21.). Das Meinert-Team war vermehrt zum Reagieren gezwungen und hatte Schwierigkeiten eigene Offensivakzente zu setzen. Nach rund einer halben Stunde strampelte sich die deutsche Auswahl frei und kam durch Freigang aus der Distanz wieder zu einer kleineren Torgelegenheit (30.).

Dies war der Startschuss für eine dominante Schlussphase: In der Folgezeit nistete sich der dreifache Titelträger vermehrt in der französischen Hälfte ein und wäre kurz vor der Pause gleich zweimal fast zum nicht mehr unverdienten Ausgleich gekommen. Einen Schuss aus knapp 30 Metern von Gerhardt lenkte Chavas mit den Fingerkuppen gerade noch an die Latte (43.), in der Nachspielzeit war die glänzend aufgelegte Torfrau per Fußabwehr gegen Saskia Matheis zur Stelle (45.+3).

Viel Kampf, wenig Chancen

Ohne personelle Veränderungen ging es in der zweiten Hälfte mit viel Kampf im Mittelfeld weiter. Torszenen blieben Mangelware - bis Clara Mateo in der 59. Minute mit dem Außenrist aus guter Schussposition verzog. Das deutsche Team entfaltete nach Eckstößen die meiste Torgefahr und versuchte mit aggressivem Pressing, Fehler in der französischen Hintermannschaft zu erzwingen.

Je mehr das Spiel auf das Ende der regulären Spielzeit zuging, desto mehr riskierte das DFB-Team. So rückte Dina Orschmann mehrfach weit auf und scheiterte aus rund 20 Metern erneut an Cuevas (69.). Dies ermöglichte den Französinnen, die sich hauptsächlich geschickt auf die Verteidigung des eigenen Tores beschränkten, gute Kontergelegenheiten. In der 81. Minute verpasste die eingewechselte Marie-Charlotte Leger eine mögliche Vorentscheidung, als sie aus rund 20 Meter die Latte traf. Zwar steckte das Meinert-Team bis zum Schlusspfiff nicht auf, vor dem Tor zwingend war es aber kaum. So sank der tapfer kämpfende DFB-Nachwuchs nach dem Schlusspfiff enttäuscht zu Boden.