Wie Club-Berater*innen Amateurvereine stärken

30. Oktober 2022 · Top-News · von: Linus Uhrig

Seit kurzer Zeit gibt es vom DFB und unterstützt vom DFB-Partner Volkswagen das Projekt Club- Berater*innen. Es ist Teil des Masterplan 2024, der die Vereinsqualität verbessern und den Vereinsfußball stabilisieren soll.

Foto: Volkswagen

Jutta Samii (51) ist in Hessen als Club-Beraterin tätig und hilft bei den von ihr beratenden Vereinen eine stabilisierte Zukunft zu organisieren. Ein solcher Verein ist der 1.FC Hettenhain 1978. Seit kurzer Zeit berät Samii den südhessischen Verein und will mit ihrer Expertise einen Teil dazu beitragen, eine Struktur für kommende Projekte zu finden. Eine Stütze die dem Verein jetzt schon sehr geholfen hat.

Jutta Samii ist von Haus aus Juristin und arbeitet hauptberuflich als Rechtsanwältin bei einem Schulverband. Samii konnte bereits viel Erfahrung im Bereich des Vereinsfußballs tätigen. Im Verein ihrer Söhne war sie unter anderem als Leiterin der E und D-Jugend tätig. Als sie die Rolle der Club- Berater*innen dann beim Hessischen Fußballverbandes sah, war sie direkt begeistert: "Diese Rolle war für mich unheimlich reizbar, da es etwas ganz Neues ist und ich dabei helfen kann, es mit aufzubauen." Für die Vereine ist Samii jederzeit per Whatsapp, Anruf, oder auch für ein persönliches Treffen erreichbar. Die Anliegen der Clubs variieren dabei häufig. "Von Plänen für einen Kunstrasenbau bis hin zur neuen Trainerpassschulung, es gibt viele Bereiche, wo die Vereine Beratung brauchen", sagt Samii. Einer dieser Vereine ist der 1.FC Hettenhain 1978.

Samiis Kontakt bei Hettenhain ist der sechsundsechzigjährige Arno Diefenbach. Beim 1.FC Hettenhain ist Diefenbach ein wahres "Urgestein." Seit der Gründung 1978 ist er im Vorstand tätig und hat in all den Jahren bereits viele Aufgaben übernommen. "Vom Leiter für Jugendmannschaften bis hin zum Kassenwart war schon alles dabei", sagt Diefenbach. Er ist eben so etwas wie die gute Seele des Clubs. Allerdings ist es bei einem Verein wie dem 1.FC Hettenhain nicht immer einfach. Der Verein wurde mehr oder weniger komplett von den Mitgliedern errichtet und finanziert. Dazu gehören neben den Fußballplätzen auch ein Sportlerheim und eine Flutlichtanlage. "Wir sind sehr stolz auf das, was wir hier gebaut haben. Aber natürlich stehen auch wir häufig vor Problemen."

Und hier kommt Jutta Samii ins Spiel. Der Verein plant aktuell, im nächsten Jahr den Rasenplatz zu grundsanieren und zu einem Kunstrasenplatz umzubauen. Ein Projekt, was rund eine halbe Millionen Euro kosten wird. Außerdem wollen sie einen weiteren Bolzplatz, um den sich der Verein kümmert, ebenfalls mit Flutlichtern ausstatten. Alles Themen die nach einer erfahrenen Beratung schreien. Auf Jutta Samii ist Diefenbach in der Presse aufmerksam geworden. Im Vorstand wurde man sich dann schnell einig, dass Samii bei Themen helfen kann, wo der Verein noch nicht am Ende des Wissenstands ist. "Wir sind dann direkt auf Jutta zugegangen und haben unsere Themen angesprochen. Von unseren Bauplänen bis zur Förderung unserer Jugendarbeit", sagt Diefenbach.

"Jutta weiß, wie der Verein tickt"
Mit der Neuverpflichtung von Jutta Samii ist Arno Diefenbach sehr zufrieden. "Jutta kennt Vereinsstrukturen und weiß, wie ein Verein tickt. Nicht nur denen den es gut geht, sondern auch einem Verein, der vor vielen Aufgaben steht. Das ist für mich das allerwichtigste." Auch die Jugendleiter waren nach dem Gespräch mit Samii über das Thema Ausbildung und Qualifizierung sehr angetan. Ihre Erfahrung als Juristin hat dem Verein darüber hinaus grad in den Planungen der künftigen Projekte und deren Finanzierung geholfen. "Jutta hat durch ihren Hintergrund natürlich eine entsprechende Rhetorik und gute Auffassungsgabe." Auch menschlich scheint es zu passen meint Diefenbach: "Sie ist außerdem sehr nett und scheint an der Sache Spaß zu haben. Das ist natürlich auch wichtig."

Strukturen in der Jugend aufbauen und Beratung zum Thema Flutlicht- und Kunstrasenplatzbau. Jutta Samii hat den 1.FC Hettenhain in ihrer Rolle als Club-Beraterin schon weiterhelfen können. Für ​ weitere Vereine die sich in das Projekt Club-Berater*innen eingliedern wollen, hat Arno Diefenbach auch noch ein paar Ratschläge: "Man muss sich im Vorfeld fragen, was ist wirklich wichtig im Verein und was hat Priorität angegangen zu werden." Wichtig sei laut Diefenbach auch, die Berater*innen vor dem ersten Treffen zu briefen, damit diese direkt wissen, wo der Club steht. Zu guter Letzt sagt er: "Man darf natürlich keine Wunder erwarten, aber wir merken immer mehr, wie Jutta uns auch bei Kleinigkeiten einen Schritt weiterbringt. Die Zeit ist keinesfalls vertan." Eine wahre Win-win- Situation für zwei Parteien, die den Amateurfußball lieben.