Wehen Wiesbaden beendet Durststrecke - Eintracht, Lilien und FSV verlieren

20. Februar 2017 · Allgemein · von: Claudio Palmieri

Der SV Wehen Wiesbaden holte den ersten Sieg nach über vier Monaten. Foto: Getty Images

Ein wenig zufrieden stellendes Wochenende liegt hinter den hessischen Profi-Klubs. Bundesligist Eintracht Frankfurt verlor mit dem 0:2 (0:1) gegen den FC Ingolstadt zum ersten Mal in der laufenden Saison ein Heimspiel und fiel auf Rang fünf zurück. Schlusslicht SV Darmstadt 98 unterlag bei der TSG Hoffenheim mit 0:2 (0:0). In der 3. Liga verlor der FSV Frankfurt mit 1:2 (1:1) bei Jahn Regensburg. Einen erfolgreichen Einstand als Cheftrainer des SV Wehen Wiesbaden feierte dagegen Rüdiger Rehm. Das Kellerduell gegen Aufsteiger FSV Zwickau gewann seine Mannschaft mit 3:0 (1:0).

Eintracht Frankfurt

Der Platzverweis gegen Innenverteidiger David Abraham, die zehnte Gelbe Karte gegen Omar Mascarell, die Verletzung von Jesus Vallejo (Muskelfaserriss), der verschossene Foulelfmeter von Makoto Hasebe und das Endergebnis von 0:2 gegen den 17. FC Ingolstadt: Für die Frankfurter Eintracht hätte der 21. Spieltag schlechter kaum laufen können. „Das war ein gebrauchter Tag“, fasste Eintracht-Vorstand Axel Hellmann treffend zusammen.

Trainer Niko Kovac vermutete, dass sich ein wenig Selbstzufriedenheit beim Fünften (35 Punkte) eingeschlichen hat: „Wenn der eine oder andere denkt, es geht nur mit Fußball spielen, dann sieht es so aus, wie es heute ausgesehen hat. Ingolstadt kämpft ums Überleben. Wir sind im Moment vielleicht in einer etwas bequemeren Situation. Wir sind mehr oder weniger gerettet, dann fehlen schnell ein oder zwei Prozentpunkte. Wenn wir das nicht wieder in den Griff kriegen, dann wird es immer schwer. Die Bundesliga verzeiht sowas nicht.“ Für Ingolstadt trafen der Ex-Darmstädter Romain Brégerie (28.) und Pascal Groß (69./Foulelfmeter).

SV Darmstadt 98

Die leidige Erfahrung, dass eine gute Vorstellung nicht immer zum Punktgewinn führt, machte Darmstadt 98 beim 0:2 in Hoffenheim nicht zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit. „Mit dem Spiel bin ich an sich zufrieden, ich kann den Jungs nicht viel vorwerfen. Das Einzige war, dass wir unsere Konter nicht richtig ausgespielt haben. Wir haben einer sehr starken Mannschaft lange Paroli geboten. In den letzten drei Spielen haben wir gegen Mannschaften die um Europa kämpfen, gute Leistungen gezeigt, ich denke eine positive Entwicklung ist deutlich sichtbar“, erklärte Trainer Torsten Frings.

Ein Doppelpack von Andrej Kramaric (64./90.+, Foulelfmeter) entschied die Partie zu Gunsten der TSG. Bitter: Mit dem Hamburger SV (20 Punkte/2:2 gegen Freiburg), Werder Bremen (19 Punkte/2:0 in Mainz) und Ingolstadt (18 Punkte/2:0 in Frankfurt) punkteten am vergangenen Wochenende alle direkten Konkurrenten der Lilien (zwölf Punkte) im Abstiegskampf.

FSV Frankfurt

Mit dem 1:2 beim Neunten Regensburg (33 Punkte) rutschte der FSV (27 Punkte) auf Rang 15 ab – und muss sich jetzt mehr denn je nach unten umschauen. „Erst nach dem 1:2 haben wir uns wieder aufgebäumt und wollten das Spiel drehen. Da hat man gemerkt, dass noch Leben in der Mannschaft steckt. Insgesamt ist der Sieg für den Jahn Regensburg absolut verdient“, meinte FSV-Trainer Roland Vrabec.

Ähnlich äußerte sich Kapitän Patrick Ochs: „Das war überhaupt nicht gut von uns, es fehlt einfach das Selbstvertrauen. Wir hatten Glück, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht noch einen weiteren Treffer kassiert haben, auch wenn wir gegen Ende nochmal auf den Ausgleich gedrängt haben.“ Cagatay Kader schoss den FSV in Führung (13.). Für Regensburg drehten Andreas Geipl (42., Elfmeter) und ein Eigentor von Christopher Schorch (68.) die Partie.

SV Wehen Wiesbaden

Mit dem 3:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Zwickau beendete der SVWW eine Serie von mehr als vier Monaten ohne dreifachen Punktgewinn – und das gleich im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Rüdiger Rehm, der zu Wochenbeginn auf den zurückgetretenen Torsten Fröhling gefolgt war. „Das war ein ganz, ganz wichtiger Dreier für den ganzen Verein", sagte der 38-jährige Rehm. „Alle haben gelechzt nach diesem Erfolg, das habe ich diese Woche gespürt. Wer aber die Tabelle lesen kann, der weiß: Das bringt noch nichts.“ Mit 25 Punkten belegt Wehen Wiesbaden jetzt wieder vor Zwickau (25 Punkte) den ersten Abstiegsplatz – der Rückstand auf den 17. Rot-Weiß Erfurt ist auf einen Zähler zusammengeschmolzen.

Ein Doppelpack von Manuel Schäffler (27./69.) und das temporäre 2:0 durch David Blacha (48.) machten vor 1.923 Zuschauern in der Brita-Arena den Heimdreier perfekt.