Vortrag zum Thema „Antisemitismus im Fußball“ in Wiesbaden

31. Oktober 2015 · Allgemein · von: red

Journalist und Referent Ronny Blaschke hält den Vortrag. Foto: getty images

Im Rahmen der Reihe „Tarbut - Zeit für jüdische Kultur“ findet am

Dienstag 3. November, 19 Uhr
Einlass 18.30 Uhr
„VIP-Goldbereich“ der BRITA - Arena, Berliner Str. 9

ein Vortrag von Journalist Ronny Blaschke statt. Dabei stehen diese zwei Themen im Mittelpunkt.

1. Antisemitismus im Fußball
Der Antisemitismus ist wohl die älteste Diskriminierungsform im Fußball. Im Umfeld des Berliner Vereins Hertha BSC wurde Ende der achtziger Jahre der Fanklub „Zyklon B“ gegründet, in Anlehnung an das Massenvernichtungsgas der Nazis. Zu heftigen Schmähungen kam es 1996 bei einem Länderspiel zwischen Polen und Deutschland in Zabrze, sechzig Kilometer von Auschwitz entfernt. Aber wie hat sich der Antisemitismus im Zuge der Stadion-Modernisierung verändert? Noch immer sind „Jude, Jude“-Rufe zuhören, auf Bahnhöfen oder in Fankneipen. Immer noch dient der Begriff als Schimpfwort. Auch auf Amateurebene: Wenn die Lage im Nahen Osten eskaliert, spüren das auch die 37 Vereine von Makkabi in Deutschland. Auf den Sportplätzen werden sie für die Politik Israels verantwortlich gemacht. Im Sommer haben Neonazis ein Gastspiel von Maccabi Netanya in Dortmund gestört. Wie man kann man diese Entwicklung zivilgesellschaftlich entgegen wirken?

2. Fußball-Diplomatie zwischen Deutschland und Israel
Vor Olympia 1952 hatte das israelische Außenministerium seinen Athleten den Wettkampf gegen deutsche Sportler untersagt. 1956 reiste dann der deutsche Funktionär Willi Daume nach Israel und übergab eine Spende an den Sportverband, knüpfte Kontakte, auch zu Politikern. Fortan reisten Bundestagsabgeordnete nach Israel – getarnt als Sportfunktionäre. 1970 flog Borussia Mönchengladbach nach Tel Aviv. Hunderte Begegnungen zwischen deutschen und israelischen Mannschaften haben seitdem stattgefunden. Viele der rund hundert Städtepartnerschaften zwischen beiden Ländern haben ihren Ursprung im Sport. Der DFB stemmte sich gegen die sportpolitische Isolierung Israels durch arabische Staaten, längst sind seine Teams in den europäischen Strukturen verankert. In jedem Dezember reisen Jugendteams des DFB nach Israel. Diese Partnerschaften haben Ausstrahlung: 7000 Jugendliche beider Länder befinden sich jährlich in Austauschprogrammen von Schulen.

Der Eintritt ist frei

Mitveranstalter: BRITA - Arena, TuS Makkabi Wiesbaden e.V., Deutsch-Israelische Gesellschaft Wiesbaden e.V., Kreisfußballausschuss Wiesbaden, Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V.

Weitere Infos unter: www.jg-wi.de/tarbut und www.ronnyblaschke.de