Vereinsentwicklungsberatung: Stillstand ist Rückschritt - Warum Vereine ihre Zukunft planen müssen

26. September 2017 · Top-News · von: Holger Albers

Vereine sind ein wesentlicher Baustein unserer Gesellschaft. Mit ihren Angeboten und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Engagement helfen sie, die Bereiche unseres Lebens zu füllen, die sonst verwaist wären. Wer sonst außer einem Sportverein bietet ein derartig vielfältiges Angebot zu so günstigen Bedingungen?

Zwar wird die Politik nicht müde, die Bedeutung der Vereine und des Ehrenamtes immer wieder hervorzuheben, aber die Wirklichkeit ist für viele Vereine gar nicht rosig: Reformen des Schulsystems lassen den Schülern kaum noch Zeit für Sport im Verein, Digitalisierung und Mediennutzung schaffen immer mehr Alternativen und die Zahl der engagierten Mitstreiter in Vorstand und Übungsbetrieb wird auch immer kleiner.

Man kann das beklagen und wird doch erkennen müssen, dass man manche Entwicklungen einfach nicht aufhalten kann. Um aber einen Verein in die Zukunft zu führen, ist das zu wenig. Denn an ein paar Stellschrauben kann man drehen - und genau das müssen Sportvereine heute machen. Ideen sind meist genug da, wie bestimmte Probleme gelöst werden können. In jedem Verein gibt es Personen, die sich in irgendeiner Weise einbringen möchten. Oft fehlt es nur an der Möglichkeit, die Gedanken zu sammeln, zu bewerten und zu diskutieren.

Genau hier setzt das Team der Vereinsentwicklungsberater an. In einem vorbereiteten und strukturierten Workshop treffen sich der Vereinsvorstand und weitere, dazu eingeladene und interessierte Personen, um die Probleme anzugehen. Am Ende steht immer ein Aktionsplan, der die ersten Schritte auf dem weiteren Weg definiert. Hier liegt auch der Unterschied zur ebenso wichtigen fachlichen Vereinsberatung des lsb h. Diese gibt konkrete Hinweise auf wiederkehrende Fragen. Die Entwicklungsberatung hingegen moderiert und leitet die Betroffenen, die sich selbst die Antworten auf ihre Fragen erarbeiten. Gerade die neutrale Diskussionsleitung führt zu deutlich mehr Offenheit und Gesprächsbereitschaft. Viele bislang unausgesprochene Gedanken kommen zum Vorschein, die neu gewonnene Transparenz motiviert und schafft eine Aufbruchstimmung, die durchaus auch in der Übernahme einzelner Projekte oder Aufgaben bislang Unbeteiligter münden kann.

Einige Dutzend Vereine unterschiedlicher Größe und Struktur haben dieses kostenpflichtige Angebot bereits angenommen. Zu ihnen gehört der TV Ilbenstadt, ein Mehrspartenverein aus der nördlichen Peripherie Frankfurts. Bereits 2011 fand dort der erste Workshop statt. Unter der Leitfrage: Wo steht mein Verein in fünf Jahren? konnten neben den Zielen für die nächsten Jahre einige besonders kritische Punkte herausgearbeitet werden. Unter anderem wurde sehr intensiv über das zukünftige Sportangebot gesprochen, über die Darstellung des Vereins in der Öffentlichkeit und über die Übungsleiter und ihre Weiterbildung.

Es blieb aber nicht bei dieser einen Veranstaltung, wie Herwig Lauerer, der Vorsitzende des TV Ilbenstadt, berichtet: "Auf die Sportvereine sind in den letzten Jahren vielfältige Herausforderungen zugekommen. Sowohl politisch als auch aus sozialen Gründen wird auf das ehrenamtliche Engagement der Vereine gesetzt. Um so mehr ist es erforderlich, dass sich Vereine auf diese Herausforderungen einlassen und entsprechend darauf vorbereiten und reagieren. Hierbei hilft die von den Sportverbänden angebotene Vereinsberatung, die der TV Ilbenstadt nach 2011 erneut in 2015 in Anspruch genommen hat. Im Fokus stand hierbei die Fortentwicklung der in 2011 erarbeiteten Ziele, die insbesondere die Akquise neuer Ehrenamtlicher beinhaltet, um sich den Herausforderungen stellen zu können."

Der TV Ilbenstadt hat bereits zwei Schritte gemacht, während andere Vereine erstarrt sind und mit dem Blick auf ihre lange Historie und die Tradition auf eine Verbesserung ihrer Situation von außen warten. Die aber wird nicht kommen. Nur Vereine, die ihre Gegenwart analysieren und ihre Zukunft planen, haben auch morgen noch Mitglieder, Übungsleiter und ehrenamtliche Helfer. Das Team der Vereinsentwicklungsberater des lsb h hilft dabei.

Weitere Informationen gibt es bei der Bildungsakademie des lsb h, Harald Schäfer, Tel. 069 - 6789450, E-Mail: hschaefer(at)sport-erlebnisse.de.