Verbandsjugendtag mit personeller Konstanz: Well und Schmolt weiter an der Spitze

09. Mai 2024 · Top-News · von: Michael Schäfer

Der Verbandsjugendtag, der analog zum Verbandstag des Hessischen Fußball-Verbandes ebenfalls alle vier Jahre stattfindet, stand am 3. und 4. Mai 2024 in der Sportschule Grünberg ganz im Zeichen der Berichterstattung über die abgelaufene Amtsperiode, der Neuwahlen zur Besetzung der Ämter, von Verabschiedungen verdienter Mitarbeitenden aller Ebenen sowie von Beratungen und Beschlussfassungen über Änderungen in der Jugendordnung.

Carsten Well (re) und Joachim Schmolt gehen als Verbandsjugendwart und Stellvertreter auch in die nächste Amtsperiode. Alle Fotos: Schäfer

Mit rund 70 Teilnehmern aus dem Ehren- und Hauptamt war das Pavillon der Sportschule nahezu voll besetzt, als Verbandsjugendwart Carsten Well die zweitägige Veranstaltung eröffnete. Sein besonderer Willkommensgruß galt den auf den vergangenen Kreisjugendtagen neu gewählten Kreisjugendwarten aus insgesamt zehn Kreisen. Damit wurde rund ein Drittel dieser Positionen neu installiert. Auch die Verbandsspitze um DFB- und HFV-Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Sinning und Schatzmeister Jörn Metzler ließ es sich nicht nehmen, persönlich vor Ort zu sein. Beide betonten in ihren Grußworten übereinstimmend, wie wichtig der Jugendfußball und das damit verbundene Ehrenamt für den Verband und die Vereine ist und dass man alle Anstrengungen unternehmen muss, um diesen Bereich entsprechend zu stärken.

Vergangene Amtsperiode als Herausforderung
Well bezeichnete die vergangene Amtsperiode in seinem Tätigkeitsbericht für den Verbandsjugendausschuss als sehr herausfordernd. Alleine die Corona-Pandemie brachte so große Einschränkungen mit sich, dass der Trainings- und Spielbetrieb teilweise unter- und sogar abgebrochen werden musste. Die Befürchtung, wonach viele Kinder und Jugendlichen sich vom Fußball abgewendet und nach anderen Freizeitaktivitäten gesucht haben, hat sich zum Glück nicht in dem großen Ausmaß bestätigt. Dies ist insbesondere ein Verdienst der Jugendtrainer und Jugendtrainerinnen, die teilweise unter schwierigen Bedingungen unermüdlich im Einsatz waren. Positiv hob er außerdem hervor, wie gut sich eine Akzeptanz für die neuen Wettbewerbsformen im Kinderfußball entwickelt hat. Nach anfänglicher Skepsis bei Trainern, Jugendleitern und Eltern sind die zahlreichen Spielfeste ein eindeutiger Beleg dafür. Neben der Flexibilisierung des Spielbetriebes mit unterschiedlichen Pilotprojekten hob er auch die Bereiche der Talentförderung, des Schulfußballs, der Qualifizierung und alle weiteren Maßnahmen und Angebote des HFV hervor. Diese haben alle nur deshalb so erfolgreich gestaltet werden können, weil Ehren- und Hauptamt im Jugendbereich sehr engagiert, motiviert und zielführend zusammenarbeiten.

Neuwahlen: Wenige neue Gesichter
Bei den anschließenden Neuwahlen zeigten sich die Regionalbeauftragten und Kreisjugendwarte sehr zufrieden mit der bisherigen Amtsführung, so dass sie jeweils einstimmig Verbandsjugendwart Carsten Well und seinen Stellvertreter Joachim Schmolt wiederwählten. Auch der Referent für Schulfußball, Jens Alter sowie die Referentin für Mädchenfußball, Anett Moschner blieben ohne Gegenstimme weiter in ihrem Verantwortungsbereich. Für den Jugendbildungsbeauftragten Jürgen Uhlein und den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit, Sebastian Sauer, die beide nicht mehr kandidierten, wurden Tobias Kleiner und Karsten Dill gewählt. Auch die Berufungsämter konnten alle mit den Wunschkandidaten besetzt werden (siehe Kasten). Bei den Regionalbeauftragten ergab sich eine Änderung. Meik Stupp ersetzt Hans Götz in der Region Frankfurt. Well bedankte sich für das große Vertrauen und versprach, sich weiterhin nach Kräften mit seinem neuen Team für den Jugendfußball einzubringen.

Dank und Anerkennung
Etwas Wehmut schwang am Ende des ersten Tages mit, als verdiente und teilweise langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Geschenkpaket und einer Erinnerungsmedaille verabschiedet wurden. Die Delegierten erhoben sich von den Plätzen, als mit Manfred Kähler ein Urgestein der Jugendarbeit aus Altersgründen seinen Rückzug bekanntgab. Jahrzehnte hat er als Dieburger Kreisjugendwart und seit 2012 im Verbandsjugendausschuss insbesondere aufgrund seiner rechtlichen Kenntnisse große Spuren hinterlassen, wie Well ausdrücklich betonte.

Änderungen Jugendordnung
Tag zwei des Verbandsjugendtages beschäftigte sich mit den anstehenden Änderungen in der Jugendordnung, die seit Monaten unter der Federführung von Manfred Kähler und weiteren Fachleuten des Verbandsjugendausschusses, der Regionen, der Kreise sowie unter Begleitung des Hauptamtes diskutiert, beraten und schließlich als Entwürfe vorgestellt wurden. Dabei ging es um Anpassungen gemäß des allgemeinverbindlichen Teiles der DFB-Jugendordnung, um Klarstellungen sowie um die Schließung von teilweise vorhandenen Regelungslücken oder von Vorschriften, die dem Zeitgeist nicht mehr entsprachen.

Das rund 60 Seiten umfassende Paket wurde in den meisten Paragraphen von den Teilnehmenden des Verbandsjugendtages abgesegnet. Diskussionsbedarf bestand jedoch bei der Frage, ob in den Altersklassen G und F zu den Angeboten der Kreisjugendausschüsse der neuen Wettbewerbsformen auch die Vereine zusätzlich frei vereinbarte Freundschaftsspiele und Turniere außerhalb dieser Norm austragen dürfen. Diese Konstellation muss auch für den Hallenspielbetrieb geklärt werden. Schließlich wurde entschieden, dass der Verbandsjugendausschuss dazu entsprechende Durchführungsbestimmungen erlassen wird, die dann verpflichtend umzusetzen sind. Die Einführung von Signalkarten auch für die D-Junioren, die Möglichkeit einer gesonderten Spielberechtigung für Testspiele sowie besondere Entschädigungsbeträge beim Vereinswechsel im Zusammenhang mit Leistungszentren, der Rückstufung von gehandicapten Spielern und Spielerinnen für Wettbewerbe auf Kreisebene sowie der Aufstieg von unteren Mannschaften waren weitere Themenfelder.  Die Jugendordnung insgesamt wird nach dem Verbandstag neu strukturiert und damit auf einen Stand gebracht, der für eine bessere Übersicht sorgen soll.

Es gilt zu beachten, dass sich alle Beschlüsse zunächst noch am Verbandstag im September dem Votum der dortigen Delegierten unterziehen müssen, bevor sie zur Saison 2025/2026 rechtkräftig werden können. Wenige Bestimmungen, die zur kommenden Saison bereits in Kraft treten müssen (zum Beispiel allgemeinverbindliche Regelungen der DFB-Jugendordnung), werden dem Verbandsvorstand vorgelegt, um die notwendige Gültigkeit zum 1. Juli 2024 zu erreichen.

Neues Tool im DFBNet
Der Verbandsjugendtag endete mit weiteren Punkten wie der Vorstellung der neuen Software zur Erstellung von Spielplänen für Spielfeste im Kinderfußball, die der Deutsche Fußball-Bund in den letzten Monaten entwickelt hat und die den verantwortlichen Mitarbeitenden auf der Kreisebene eine wesentliche Hilfe sein wird. Weiterhin wird sich die Kommission Spielbetrieb nochmals mit dem Pilotprojekt des „Niedertiefenbacher Modells“ befassen und dabei einige Wünsche der teilnehmenden Kreise und Vereine beraten. Die Organisatoren der Hallenmeisterschaften der Kreise und Regionen, die im vergangenen Winter nach der Corona-Situation erstmals wieder angelaufen sind und ein wichtiges Wettkampfangebot für die Vereine im HFV darstellen, haben nach Rückmeldungen mit vielfältigen Problemen zu kämpfen. Unter anderem erheben immer mehr Kommunen Nutzungs- und Reinigungsgebühren, die die Kreise und Vereine stark belasten und die Fortführung in Frage stellen. Der VJA möchte die Problemfelder demnächst in einer Umfrage identifizieren und nach praktikablen Lösungen suchen.

Verbandsjugendwart Carsten Well rief alle Mitstreiter dazu auf, sich weiterhin nach Kräften für den Jugendfußball auf allen Ebenen einzusetzen und damit einen großen Beitrag zu leisten, damit die populärste Sportart in Deutschland weiterhin ihre Spitzenposition behält.

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