Verbandsjugendsprecher Nils-Yannik Steitz im Interview

09. September 2015 · Junioren · von: Sebastian Sauer

Nils-Yannick Steitz. Foto: privat

Seit 2013 ist Nils-Yannik Steitz als Verbandsjugendsprecher aktiv. In seiner Position fungiert er als Bindeglied zwischen dem Verbandsjugendausschuss und den Jugendsprechern auf Kreisebene. Im Interview mit dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit beim Verbandsjugendausschuss, Sebastian Sauer, spricht er über die Schwierigkeiten, junge Leute für ein Ehrenamt zu begeistern, zieht Bilanz seiner bisherigen Arbeit für den Verband und blickt nach vorne.

Herr Steitz, Sie sind jetzt seit fast zwei Jahren im Amt des Verbandsjugendsprechers. Wie sind Sie damals zu dem Amt gekommen und was waren Ihre Aufgaben?
Eigentlich hat alles schon im Jahr 2012 begonnen. Damals absolvierte ich die Jungtrainerausbildung in der Sportschule Grünberg und wurde gefragt, ob ich mir auch eine Arbeit auf Funktionärsebene vorstellen könnte. Nach weiteren Gesprächen mit Michael Schäfer (Jugendreferent beim HFV, Anm. d. Red.) und Carsten Well (Verbandsjugendwart Anm. d. Red) habe ich dann den Entschluss gefasst, das Amt zu übernehmen. Bei den Gesprächen wurde schnell klar, dass das Aufgabengebiet zunächst neu definiert werden musste, da die Position zuvor eine Zeit lang nicht besetzt war.

Wie kann man sich die Arbeit als Verbandsjugendsprecher vorstellen? Beschreiben Sie bitte mal Ihr Tätigkeitsfeld.
Im Grunde ist der Verbandsjugendsprecher (VJS) Bindeglied zwischen den Jugendsprechern in den einzelnen Kreisen und dem Verbandsjugendausschuss. Er soll die jugendspezifischen Themen aus den hessischen Fußballregionen aufgreifen und auf Verbandsebene Gehör verleihen. Darüber hinaus unterstützt der VJS auch die Jugendveranstaltungen des HFV, hilft zum Beispiel beim Tag des Talentes und den Turnieren im D- und E-Junioren-Bereich.

Sie sagten, dass das Amt des VJS zuvor eine Zeit lang nicht besetzt war. Was waren Ihre ersten Schritte zu Beginn?
Am Anfang stand erst einmal eine Bestandsaufnahme. Wie viele der 32 Fußballkreise haben überhaupt einen Jugendsprecher in ihren Reihen? Sind diese überhaupt dort aktiv in die Arbeit eingebunden und wenn ja, was sind ihre Aufgaben? Auf dieser Grundlage habe ich zunächst den Kontakt zu den Kreisen gesucht und die Ansprechpartner ermittelt. In einem zweiten Schritt fand 2014 eine erste Tagung der Kreisjugendsprecher in der Sportschule Grünberg statt, bei der das Aufgabengebiet für die Arbeit in den Kreisen definiert wurde.

Damals waren überhaupt nur in zehn Kreisen Jugendsprecher aktiv. Heute sind es immerhin schon 14. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Aufgrund der Tatsache, dass es in der Zeit vor dem Beginn meiner Tätigkeit keinen konkreten Ansprechpartner für die Kreisjugendsprecher beim Verband gab, haben viele Kreise wohl auf die Wahl eines Jugendsprechers verzichtet. Auf dem Jugendbeirat 2014 habe ich deshalb an alle Kreisjugendwarte appelliert, sich doch wieder mehr um diese Position zu kümmern, auch, um die Zukunft des Ehrenamtes in den Kreisen sicherzustellen. Die Resonanz war überwiegend sehr positiv und einige Kreise haben dann auch im Nachgang Kreisjugendsprecher berufen.

Wenn man bedenkt, dass es insgesamt 32 hessische Fußballkreise gibt, aktuell aber nur 14 Jugendsprecher aktiv sind, ist diese Anzahl doch noch sehr gering. Was sind vor diesem Hintergrund Ihre weiteren Schritte und Ziele für die Zukunft?
Eine Entwicklung im ehrenamtlichen Bereich anzustoßen, benötigt immer Zeit. Deshalb bin ich erst einmal froh über die positive Entwicklung in den letzten Jahren. Trotzdem gibt es noch einiges zu tun. Ich will vor allem durch mehr Präsenz und Informationen die Kreise sensibilisieren, sich stärker um den Nachwuchs im Ehrenamt zu bemühen und die Position des Kreisjugendsprechers zu besetzen. Wir haben dafür zuletzt die Stellenbeschreibung überarbeitet und an alle Kreise geschickt, damit dort die möglichen Aufgabegebiete eines Jugendsprechers klar definiert sind und es so leichter fällt, junge Ehrenamtliche zu motivieren, eine Aufgabe im Kreis zu übernehmen. Darüber hinaus wird es demnächst auch einen Flyer geben, der an alle Interessierten verteilt wird. Mein Ziel ist es, bis zum Jahr 2016 in 20 Kreisen einen Jugendsprecher oder eine Jugendsprecherin zu etablieren.

Ein ambitioniertes Ziel. Inwieweit bekommen Sie Unterstützung aus dem Verbandsjugendausschuss und dem Jugendreferat?
Die Zusammenarbeit mit dem Verbandsjugendausschuss ist prima. Ich stoße mit meinen Themen auf offene Ohren. Das Problem, Nachwuchs für das Ehrenamt zu gewinnen, ist auch dort aktuell. Aber auch personell bekomme ich demnächst eventuell Unterstützung. Es ist geplant, das Amt einer Verbandsjugendsprecherin zu schaffen. Diese könnte mit mir gemeinsam an der Zielsetzung arbeiten und vor allem auch junge Frauen für eine Position als Kreisjugendsprecherin begeistern. Mit dem hauptamtlichen Jugendreferenten Michael Schäfer stehe ich außerdem in regelmäßigem Austausch.

Die neue Stellenbeschreibung kann hier eingesehen werden.