Ute Maaß mit Lu-Röder-Preis ausgezeichnet

24. Juni 2015 · Frauen und Juniorinnen · von: lsbh

Die geeehrte Ute Maaß mit HFV-Präsident Rolf Hocke.

Jahrzehntelang hat sich die Gießenerin Ute Maaß für die Förderung des Mädchenfußballs eingesetzt, nun ist sie für dieses ehrenamtliche Engagement mit dem Lu-Röder-Preis des Landessportbundes Hessen e.V. (lsb h) ausgezeichnet worden. Den mit 1.500 Euro dotierten Preis überreichten lsb h-Präsident Dr. Rolf Müller, Beate Schmidt, Vorsitzende des Landesausschusses „Frauen im Sport“ sowie Hessens Minister des Innern und für Sport, Peter Beuth. „Lu Röders Ziel war es, Frauen im Sport stark zu machen. Mit ihrem Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten haben unsere Preisträgerinnen genau dies geschafft“, lobte Beate Schmidt.

In Bezug auf Ute Maaß fielen dabei immer wieder zwei Worte: Mädchen und Fußball. Es ist wie eine rote Linie, die sich durch ihr Leben zieht, seit sie 1975 im Gießen mit dem Fußballspielen begann. „Wir waren 40 Frauen, nur elf konnten spielen, aber wir hatten großen Spaß“, erzählt die Preisträgerin heute. Schon damals, gerade mal 20 Jahre alt, erkannte sie aber, dass viele jüngere Spielerinnen größeres Potenzial hätten – wenn sie denn richtig gefördert würden. Dafür packte Maaß bald selbst mit an: 1984 wurde sie Mädchenreferentin im Fußballkreis Gießen. Sie förderte die Auswahlarbeit im Sportkreis und später im Hessischen Fußball-Verband (HFV). Ab 1989 betreute sie die hessischen Verbandsauswahlmannschaften.

Eines der Mädchen, die sie dadurch förderte, war Steffi Jones. „Sie war nicht nur talentiert, sondern schon mit 16 sehr reif, sehr gewissenhaft“, sagt Maaß über die Frau, die kommendes Jahr Bundestrainerin des Deutschen Frauen-Nationalteams werden soll. „Steffi sticht natürlich hervor, aber wir hatten viele Mädchen, die ihre Karriere in unserem Verband begonnen haben“, berichtet die Preisträgerin. Sie sagt immer „wir“, nennt die Namen vieler Weggefährten, vieler anderer Förderer des Mädchenfußballs. Dabei hat sie persönlich großen Anteil daran, dass der Frauenfußball in Hessen heute ist wie er ist.

1989 reiste sie mit ihrer U16-Hessenauswahl zum Nordic Cup, wo eigentlich nur Jugend-Nationalmannschaften gegeneinander antraten. Weil die hessischen Mädchen sich aber achtbar schlugen, sicherte der damalige Jugendwart Wolfgang Schlosser zu, einen eigenen Verbandssportlehrer für die Mädchen einzustellen. „Das war ein entscheidender Schritt“, sagt Maaß heute.

Auch sie selbst blieb nie stehen: 2001 wurde sie Mädchenreferentin im HFV, 2002 Mitglied im Mädchen- und Jugendausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zudem leitet sie seit Jahren verschiedene Verbandsspielklassen. Was sie antreibt? „Der Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen. Die Möglichkeit, sie zu begleiten, ihnen etwas mitzugeben und zu sehen, wie sie zu Persönlichkeiten heranreifen“, sagt Maaß. Sie habe nie gezaudert, all diese Ämter zu übernehmen: „Ich habe die Notwendigkeit gesehen, dass sich etwas tut, also habe ich agiert.“

Aufhören wollte Maaß eigentlich, wenn sie ihr großes Ziel erreicht hat: Die Einführung einer Bundesliga für die weibliche B-Jugend. 2013 war es dann soweit. Doch: „Ich habe zu viel Spaß zum Aufhören – auch, wenn ich jetzt schon so lange dabei bin, dass ich Preise bekomme“, sagt sie mit einem Lachen in der Stimme. Über den Lu-Röder-Preis freue sie sich sehr. „Es ist eine tolle Überraschung, wenn man vorgeschlagen und dann auch noch ausgewählt wird“, sagt Maaß.