Remis im nordhessischen Lokalduell, Foto: A2/Hartenfelser
Mit großen Erwartungen blickte das Fußballland Hessen am Freitag auf das Nordderby zwischen dem KSV Hessen Kassel und dem KSV Baunatal, das vor 5.000 Zuschauern aber keinen Gewinner hervorbrachte. Besser sah es da bei den Bundesligisten sowie die Teams in Liga drei aus, die allesamt Siege davontrugen.
So erwischte Kassel vor heimischer Kulisse zwar den besseren Start, konnte aber wie auch die Gäste aus Baunatal keine wirklichen Akzente nach vorne setzen. Nach dem Seitenwechsel sollte sich das leichte Plus der Löwen dann aber doch zum Erfolg führen, als Christopher Kullmann zum 1:0 für die Hausherren einnetzte (51.). Davon unbeeindruckt die Gäste aus Baunatal, die ohnehin nichts zu verlieren hatten und in der Folge auf Konter setzten. Ein solcher führte dann auch zehn Minuten vor Schluss zum Ausgleich, den Samet Davulcu besorgte. Für die Kasseler ein unbefriedigender Punktgewinn, der im Abstiegskampf wenig ausmacht, während der Konkurrent Baunatal bereits abgeschlagen auf dem vorletzten Platz liegt.
Ein gewonnener Zähler dahingegen für die Offenbacher Kickers, die zeitgleich ran mussten und mit dem Zweiten des Tableaus, der SG Sonnenhof Großaspach, eine harte Nuss zu knacken hatten. Als Außenseiter setzte OFC-Coach Rico Schmidt aber dennoch alles auf die Offensive, die zwar sehr kämpferisch, aber ohne Durchschlagskraft daherkam. Dies sollte sich in Hälfte zwei bemerkbar machen, als den Kickers etwas die Kräfte ausgingen. Aber die Kicker vom Bieberer Berg schafften es immerhin das 0:0-Remis zu halten. Sowohl die Kickers, als auch der KSV Hessen Kassel haben nunmehr 30 Punkte und liegen vier Zähler vor den Abstiegsrängen.
Ganz klar besser ist die Lage bei den beiden hessischen Drittligisten, von denen der SV Darmstadt 98 bereits seit unglaublichen 13 Spielen ohne Niederlage ist. So konnten die Lilien auch gegen den abstiegsbedrohten FC Saarbrücken einen Sieg einfahren, zu dem - wer auch sonst - Dominik Stroh-Engel den entscheidenden Treffer beisteuerte (15.). In einer umkämpften Partie war auch dem SV Wehen Wiesbaden ein Dreier vergönnt, der dazu die Amateure des VfB Stuttgart mit 1:2 besiegte. Durch die Treffer von Joe Vunguidica (15.) und Luca Schnellbacher (78.) das Team aus der Landeshauptstadt nun auf Platz vier, elf (!) Zähler hinter dem Dritten, SV Darmstadt 98.
Nur eine Nullnummer, aber dafür schon seit drei Partei ohne Gegentor ist der FSV Frankfurt, der samstags zu Hause auf Fortuna Düsseldorf traf. In einer über weite Strecken schwachen Begegnung konnte sich keines der beiden Teams wirklich durchsetzen, obwohl nur ein Punkte die Konkurrenten voneinander drängt und eine Vorentscheidung im Abstiegskampf möglich war. Bei allem Frust überwog am Ende aber das Positive und so konnte FSV-Chefcoach immerhin der erneut sicheren Abwehr etwas gutes abgewinnen.
Ein Bigpoint im Kampf um den Ligaverbleib konnte dafür die Frankfurter Eintracht einsammlen, die ebenfalls bei einem unmittelbaren Tabellennachbarn, dem 1. FC Nürnberg, gastierten. Von Beginn an waren die Hessen spielbestimmend und so verwunderte es nicht, dass die SGE nach 53. Minuten bereits mit 3:0 führte und als der klare Sieger aussah. Doch die Franken ließen sich nicht lumpen und kamen nochmal auf 2:3 ran. Die Entscheidung fiel dann in den letzten Minuten, nachdem Nürnbergs Pinola mit rot vom Platz flog. In Überzahl machte die Eintracht den Sack dann zu und erhöhte durch Joselu (88.) und Vaclav Kadlec (90.+2) zum 5:2-Endstand.
Sieben Treffer auch bei den Frauen des 1. FFC Frankfurt, die sich mit einem souveränen 7:0-Erfolg über den abstiegsbedrohten BV Cloppenburg die Tabellenführung zurückholten. Für den FFC erfolgreich waren Simone Laudehr (3.), Kerstin Garefrekes (15.), Kozue Ando (25.&37.), Celia Sasic (32.&76.) und Melanie Behringer (74./HE).
Mit Ausnahme der Frauen geht es für die übrigen hessischen Teams bereits unter der Woche weiter. In der Regionalliga Südwest empfängt am Dienstag um 19.00 Uhr der KSV Baunatal die Spielvereinigung Neckarelz, während der OFC bei Mainz II ran muss. Einen Tag später zur gleichen Zeit gastiert Kassel in Mannheim. Ebenfalls sind die Drittligisten gefragt, wobei Darmstadt auf die Stuttgarter Kickers trifft und der SVWW den VfL Osnabrück begrüßt. Anpfiff ist dienstags jeweils um 19.00 Uhr. Am Mittwoch sind schließlich die beiden Frankfurter Clubs gefragt, von denen der FSV um 17.30 Uhr in Aue gastiert und die Eintracht um 20.00 Uhr Heimspiel gegen Gladbach hat.