UEFA Europa League: Eintracht dreht Spiel bei Arsenal London

29. November 2019 · Top-News · von: SGE

Nach Pausenrückstand steigert sich Eintracht Frankfurt, gewinnt mit 2:1 (0:1) beim Arsenal FC und hat das Weiterkommen nun in eigener Hand.

Doppeltorschütze Daichi Kamada (re.) jubelt mit seinen Kollegen. Foto: getty images

Weil das Parallelspiel in Guimaraes unentschieden endete, hat die Eintracht am letzten Spieltag zuhause gegen den Vitória SC alles in eigener Hand. Die Eintracht hat zwei Punkte Vorsprung auf Lüttich.

Ausgangssituation: Alle müssen punkten
In der Gruppe F hatten vor der Partie noch alle vier Vereine Chancen aufs Weiterkommen. Lüttich und Frankfurt waren punktgleich, Arsenal reichte ein Zähler fürs internationale Überwintern. Es wäre das 20. Mal in Folge, dass die Londoner eine Gruppenphase in der Champions oder Europa League überstehen.

Personal: Sechs Veränderungen
Im Vergleich zur Wolfsburg-Partie nahm Adi Hütter sechs positionsgetreue Änderungen vor. Der international spielberechtigte Kapitän David Abraham (für Ndicka) rückte in die erste Elf, ebenso gesperrt gefehlt hatte Gelson Fernandes (für Rode). Danny da Costa begann für Erik Durm, Daichi Kamada für Mijat Gacinovic und André Silva für Bas Dost. Nicht zuletzt kehrte der wiedergenesene anstelle des nicht spielberechtigten Felix Wiedwalds zwischen die Pfosten zurück. Der Niederländer und Sebastian Rode fehlten wegen muskulärer Probleme. An der Grundordnung mit Dreierkette und Kamada hinter den beiden Spitzen änderte dies nichts. Bei den Gunners begannen unter anderem der zuletzt nicht berücksichtigte Granit Xhaka, Pierre-Emerick Aubameyang und Shkodran Mustafi.

Arsenal temporeich, SGE noch nicht wach
Nach etwa zehnminütiger Abtastphase nahm Arsenal die Partie in die Hand, presste früher, fand im Mittelfeld technisch fast immer eine gute Lösung und gab der Eintracht nur wenig Luft beim Spielaufbau. Konsequenz waren einige sehr gute Gelegenheiten für die Gunners. Aubameyang und Martinelli behinderten sich beim Kopfball gegenseitig (11.), Rönnow hielt gegen Martinelli (16.), nach einem verlängerten Hinteregger-Freistoß (18.) und später zweimal stark gegen Saka (29./41.), dazu klärte Fernandes per Kopf auf der Linie einen Martinelli-Versuch (17.). Die Adlerträger konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien, nach einer halben Stunde hatten die Gäste eine Passquote von lediglich 63 Prozent. Offensiv konnte sich die Eintracht kaum in Szene setzen, die Stürmer hatten kaum Ballkontakte. Der erste gefährliche, durchdachte Angriff wurde nach einer da Costa-Flanke abgeblockt (38.). Die anschließende Ecke brachte ebenso nichts ein wie weitere, jedoch seltene Vorstöße. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fiel dann doch noch das 1:0. Saka wechselte die Seite auf Martinelli, ließ dann dessen Hereingabe gekonnt durch auf Aubameyang, der sich am langen Pfosten freistehend nicht lange bitten ließ. Rönnow war zwar noch dran, konnte aber den Einschlag nicht mehr verhindern. Die Führung der Gunners zur Pause war hochverdient, weil die SGE noch keine gute Leistung zeigte.

Kamada mit links und mit rechts
Adi Hütter brachte nach der Halbzeit Gacinovic und Kohr für Silva und Fernandes, das bedeutete taktisch Kamadas Verschiebung weiter nach vorne als hängende Spitze. Gefährlich wurde es zunächst aber wieder auf der anderen Seite. Abraham blockte den Querpass von Willock und verhindert damit den fast sicheren Einschlag im Strafraum (47.), Chambers jagte das Leder freistehend aus elf Metern drüber (48.). Danach kam die Eintracht besser ins Spiel, zeigte ein anderes Gesicht, kombinierte sich in den Strafraum, war wacher und aggressiver. Und plötzlich fiel der Ausgleich! Da Costa passte auf Kamada am Sechzehner, der Japaner versetzte mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler und schlenzte mit links aus 17 Metern ins linke Eck ein (55.). Es sollte noch besser kommen, denn Kamada kann es auch mit dem rechten Fuß. Kostic hatte abgezogen und durch Martinez‘ Parade eine Ecke erzwungen. Diese köpfte die Arsenal-Abwehr zentral in den Rückraum, wo Kamada ungestört mit dem zweiten Kontakt erneut aus 17 Metern einschoss (63.). Sow schickte dann Gacinovic auf die Reise, doch Sokratis blockte in letzter Sekunde seinen Schuss (69.). Die Eintracht zog sich nun etwas weiter zurück, Arsenal hatte viel Ballbesitz, Frankfurt aber bis zum Ende die größeren Gelegenheiten.

Fazit: Moral gezeigt
Nach einer schwachen ersten Halbzeit zeigt die Eintracht nach der Pause tolle Moral und dreht durch Kamadas Doppelpack die Partie. Die Adlerträger rangen die technisch versierten Gastgeber nieder und retteten den Dreier über die Zeit. Aufgrund der ersten Hälfte ein nicht unbedingt verdientes Resultat, aber nach drei Pflichtspielniederlagen enorm wichtig.