Trainerreaktionen nach dem sieglosen Wochenende der hessischen Proficlubs

23. November 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

Spiel gedreht: Moritz Hartmann verwandelt den Foulelfmeter zum 2:1 für Ingolstadt gegen Darmstadt: Foto: getty images

Keine hessische Profimannschaft konnte am Wochenende einen Sieg einfahren. Während in der 2. Liga der FSV Frankfurt beim 1. FC Kaiserslautern (1:1) und in der 3. Liga der SV Wehen Wiesbaden bei Preußen Münster (0:0) achtbare Unentschieden ergatterten, mussten sich Eintracht Frankfurt zuhause gegen Bayer Leverkusen (1:3) und Darmstadt 98 bei Mitaufsteiger FC Ingolstadt (1:3) geschlagen geben.

Darmstadts Trainer Dirk Schuster analysierte nach der Partie: „Das Spiel hätte mit dem 1:0 nach einem Standard nicht besser starten können. Danach haben wir es aber versäumt, sauber Fußball zu spielen und unsere schnellen Außen einzusetzen. Wir mussten dann vor allem zwischen der 30. und 45. Minuten immer wieder Drucksituationen überstehen und gehen mit einer schmeichelhaften Führung in die Pause. Nach der Halbzeit kamen die Ingolstädter mit viel Druck und wollten den Ausgleich erzielen. Wir haben uns dagegen gestemmt, aber dann in zwei Minuten zwei Fehler zu viel gemacht und lagen mit 1:2 hinten. Wir haben dann versucht, Druck zu machen, um den Ausgleich zu erzielen, haben es aber nicht geschafft, uns hochkarätige Chancen zu erarbeiten.“

Armin Veh, Trainer der Frankfurter Eintracht, fand diese Worte nach dem Spiel: „Der Sieg der Leverkusener ist verdient aufgrund der höheren Spielanteile, die Bayer hatte. Im Prinzip war das von uns zwar so geplant, wir wollten aus der Defensive heraus auf Konter spielen, aber unser Plan war durch die Verletzung von Luc im Grunde nach einer Viertelstunde schon kaputt. Nachdem wir dann einen defensiven Wechsel vorgenommen hatten, bekamen wir das erste Gegentor. Dann ist es natürlich schwer. Den Gegentreffer dürfen so natürlich nicht bekommen, wobei wir in der Entstehung auch Pech hatten, weil Lukas den Ball noch berührte und so David Abraham aus dem Spiel nahm. Der zweite Gegentreffer war Abseits, das kommt auch noch dazu. Durch einen Standard haben wir dann den Anschluss erzielt. Dann bist Du wieder da. In der zweiten Halbzeit hatten wir – obwohl Bayer immer noch spielbestimmend war – die Möglichkeit, das 2:2 zu machen. Das hätten wir gebraucht, dann hätte das Spiel anders ausgehen können. Das 1:3 hat uns dann das Genick gebrochen.“

FSV-Cheftrainer Tomas Oral wusste nicht so genau, was er mit dem einen Punkt nach Führung in Kaiserslautern anfangen soll: „Natürlich sind die Gefühle gemischt. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir eine richtig gute Partie absolviert. Wir hatten in zwei Situationen eine gewisse Unachtsamkeit, in denen André Weis herausragend hält. Ansonsten haben wir nicht viel zugelassen und hatten nach dem 1:0 sogar noch die Möglichkeit, noch sauberer zu kontern. Auch vorher gab es Situationen, in denen nur Zentimeter gefehlt haben. Wir sind mutig aufgetreten bei einer Mannschaft, die vor kurzem Leipzig geschlagen hat. Klar kommt in der zweiten Halbzeit etwas mehr Dampf in den Kessel, wenn der FCK auf seine heimischen Fans spielt. Da haben wir den Gegner eigentlich zum 1:1 eingeladen. Dann war es ein offener Schlagabtausch. So, wie das Spiel gelaufen ist, war es am Ende ein gerechtes Unentschieden. Wir sind nicht unzufrieden, aber wir hätten auch etwas mehr mitnehmen können.“

Gemischte Gefühle auch bei Wehen Wiesbadens Trainer Sven Demandt: „Wir haben auswärts oft schon Spiele in den letzten Minuten hergeschenkt – Heute zum Glück nicht, die Mannschaft hat es einfach besser gemacht. Ich kann mit dem Punkt gut leben und angesichts der Chancen, denke ich wir waren dem Sieg ein stückweit näher.”