Patrick Ochs war bereits für beide Frankfurter Vereine aktiv. Am Donnerstagabend brachte er den FSV mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße. Foto: getty images
Zwei Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen nutzten die beiden Frankfurter Profifußballvereine die aktuelle Länderspielpause, um sich in einem Testspiel zu messen. Die Partie wurde von FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger mit einem Augenzwinkern zur inoffiziellen Stadtmeisterschaft erklärt, waren beide Vereine doch sehr erfolgreich in ihren Ligen unterwegs.
FSV-Cheftrainer Roland Vrabec nutzte das Freundschaftsspiel, um einerseits einigen Spielern, die zuletzt nahe an der Startelf dran waren, von Beginn an die Chance zu geben. So spielten neben Torwart Jannis Pellowski auch die Defensiv-Akteure Sebastian Schachten und Christopher Schorch sowie die beiden Angreifer Fabian Graudenz und Maurice Deville. Andererseits konnte Vrabec ein neues Spielsystem testen. Nachdem der FSV zuletzt in seiner eingespielten 4-4-2 Formation die Liga rockte und es wochenlang keinen Grund für eine Änderung gab, stellte der Coach der Schwarz-Blauen um und spiegelte die Anordnung der Eintracht, sodass beide Kontrahenten ein 3-4-3 spielten. Beim FSV rückte Schorch als Innenverteidiger zwischen die formstarken Abwehrspieler Shawn Barry und Steffen Schäfer, während Schachten und La’Vere Corbin-Ong die Außenbahnen besetzten. Auf der Doppelsechs übernahm Marc Heitmeier den defensiven Part, während sich sein Partner Patrick Ochs immer wieder in die Offensive einschaltete. Davor wirbelten Graudenz, Deville und Youngster Cagatay Kader.
Die Hausherren übernahmen sofort die Kontrolle über das Spiel, bauten sicher und ruhig das Spiel von hinten auf und ließen den Bundesligisten laufen. Es dauerte allerdings über eine halbe Stunde, bis die Schwarz-Blauen zum ersten Mal jubeln durften: Deville schickte mit einem Traumpass durch die Schnittstelle FSV-Kapitän Patrick Ochs, der sich im Zweikampf durchsetzen und dann überlegt zum 1:0 einnetzen konnte (35.) Die Eintracht sorgte mit einem Tor von Branimir Hrgota im Gegenzug für die Antwort (37.) Nun waren wieder die Gastgeber an der Reihe: Graudenz steckte auf Ochs durch, dessen Flanke Mittelstürmer Kader ins Tor nickte (41.) Mit dem 2:1 ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begannen beide Teams stark verändert, insgesamt zehn frische Spieler standen auf dem Platz. Beide Trainer stellten zum zweiten Durchgang auf ein 4-2-3-1 um, an der Spielweise änderte das aber wenig. Der FSV hatte mehr Ballbesitz und dominierte das Spiel. Die Eintracht war aber gerade anfangs sehr gefährlich und hätte durch Stürmer Alex Meier den erneuten Ausgleich erzielen können (49.). Stattdessen traf auf der anderen Seite Kader zum zweiten Mal, nachdem er Eintracht-Verteidiger Michael Hector überlaufen hatte (58.). Die Eintracht verkürzte aber erneut und wieder war es Branimir Hrgota, der ebenfalls einen Doppelpack schnüren konnte (76.). Beim Stand von 3:2 erzielte der eingewechselte Adil Chihi nach zauberhafter Hacken-Doppelpass-Vorarbeit von Fabian Schleusener und Mohamed Morabet das Tor des Tages, es wurde aber allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (82.). Kurze Zeit später war Schluss und der FSV hatte das Duell um die inoffizielle Stadtmeisterschaft gewonnen.
Für beide Vereine geht nach einem tollen Freundschaftsspiel nun der Ligaalltag weiter. Die Schwarz-Blauen empfangen nach der Länderspielpause in der Dritten Liga Tabellenführer MSV Duisburg, während die Eintracht in der Bundesliga bei Werder Bremen zu Gast ist.
FSV Frankfurt
1. Halbzeit: Pellowski – Barry, Schorch, Schäfer – Schachten, Ochs, Heitmeier, Corbin-Ong - Deville, Kader, Graudenz
2. Halbzeit: Pellowski – Schachten (79. Schmitt), Barry (79. Andacic), Schorch, Fischer – Burdenski, Stark – Chihi, Bahn, Schleusener – Kader (60. Morabet)
Eintracht Frankfurt
1. Halbzeit: Bätge – Hector, Abraham, Zorba – Thiel, Medojevic, Huszti, Oczipka – Hrgota, Barkok, Meier
2. Halbzeit: Bätge – Bunjaki, Knothe, Hector, Zorba – Medojevic (71. Förster), Mascarell – Barkok, Hrgota (85. Cvijetkovic), Rebic – Meier (71. Blanco Lopez)
Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)
Tore:
1:0 Ochs (35.)
1:1 Hrgota (37.)
2:1 Kader (41.)
3:1 Kader (58.)
3:2 Hrgota (76.)