SV Darmstadt 98 mit erstem Bundesliga-Heimsieg seit 33 Jahren

24. September 2015 · Allgemein · von: Sascha Timmas

Der Darmstädter Sandro Wagner köpft das 2:1 in der Schlussphase der Partie. Foto: getty images

Mit einem 2:1-Erfolg gegen den SV Werder Bremen hat der SV Darmstadt 98 den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 33 Jahren feiern können. Im Rahmen der „Englischen Woche“ gewann außerdem der FSV Frankfurt sein Heimspiel gegen Union Berlin mit 3:2. Für Eintracht Frankfurt und den SV Wehen Wiesbaden gab es in der Fremde keine Punkte zu holen.

SV Darmstadt 98
Nach einem durchweg gelungenen Saisonstart mit nur einer Niederlage aus fünf Spielen fehlte dem SV Darmstadt 98 nur noch ein Heimsieg, um auch die letzten Zweifler an der Qualität der Mannschaft optimistisch zu stimmen. Am Dienstagabend war es dann endlich soweit. In einem packenden Erstliga-Spiel besiegten die Lilien zu Hause den SV Werder Bremen mit 2:1 und feierten nach 33 Jahren wieder einen Bundesliga-Heimsieg. Doch waren es zunächst die Gäste von der Weser, die nach gut 20 Minuten durch ihren Stürmer Aron Johannsson mit 1:0 in Führung gingen. Die Darmstädter zeigten sich nur kurz beeindruckt. In der 30. Minute wurde Jan Rosenthal von Bremens Keeper Felix Wiedwald im Strafraum zu Fall gebracht. Darmstadt-Neuzugang Sandro Wagner verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum Ausgleich. In der zweiten Hälfte wogte das Spiel hin und her, doch war es erneut Sandro Wagner, der den spielentscheidenden Treffer setzen sollte. In der 84. Spielminute wurde eben jener vom pfeilschnellen Marcel Heller bedient und köpfte zum 2:1-Sieg für Darmstadt 98 ein.
Doppeltorschütze Wagner zeigte sich ob seiner ersten Bundesliga-Tore seit knapp eineinhalb Jahren überglücklich: „Ich freue mich natürlich sehr, dass es so gut geklappt hat mit den beiden Treffern. Viel wichtiger ist jedoch, dass wir die Punkte geholt haben. Das wir heute gewonnen haben, ist das Ergebnis harter Arbeit. Jeder gibt hier unter der Woche Vollgas und es ist toll, dass dies jetzt auch belohnt wird.“

Der SV Darmstadt 98 klettert mit diesem Sieg auf den zehnten Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag steht für die Lilien das nächste Saisonhighlight an. Im Signal-Iduna-Park, dem größten Stadion in Deutschland, trifft die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster auf Borussia Dortmund.

Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt musste sich seinerseits beim Gastspiel in Gelsenkirchen dem FC Schalke 04 mit 0:2 geschlagen geben. Die Königsblauen aus dem Ruhgebiet dominierten die Partie über weite Strecken, gingen aber erst eine Viertelstunde vor Schluss durch Joel Matip in Führung. Dieser köpfte einen Eckball von Johannes Geis zum 1:0 ein. Die Eintracht versuchte jetzt mit aller Macht zum Ausgleich zu kommen. Doch scheiterten die Frankfurter Offensivbemühungen immer wieder am starken Schalker Schlussmann Ralf Fährmann. Kurz vor Spielende setzte dann Leroy Sane mit einem sehenswerten Solo und dem 0:2 den Schlusspunkt dieser Partie.

Eintracht Trainer Armin Veh sah trotz der Niederlage die Entwicklung seiner Mannschaft positiv: „Wir müssen einfach weitermachen, wir haben vor allem in der Offensive eine junge Mannschaft. Wir spielen ganz gut, wir haben für uns einen ganz guten Weg gefunden. An dem müssen wir dranbleiben. Dann kommen auch die Ergebnisse.“

Mit der Niederlage fällt die Eintracht zunächst auf den zwölften Tabellenplatz zurück. Am Sonntag ist dann Hertha BSC zu Gast in der heimischen Commerzbank-Arena.

FSV Frankfurt
Im Gegensatz zum Stadtnachbarn konnte der FSV Frankfurt seine Partie unter der Woche für sich entscheiden. In einem spannenden Spiel besiegten die Bornheimer „die Eisernen“ von Union Berlin mit 3:2. Diese gingen zunächst durch Bobby Wood in der 39. Minute in Führung und konnten jene auch bis in die Pause retten. Die Halbzeitansprache von FSV-Trainer Oral schien schon früh im zweiten Spielabschnitt ihre Früchte zu tragen. Mit einem Doppelschlag vom eingewechselten Zlatko Dedic (52.) und Shawn Barry (55.) konnten die Frankfurter das Spiel zwischenzeitlich drehen. Beide Treffer wurden vom starken Dani Schahin vorbereitet, der sich seinen größten Moment noch aufheben sollte. Denn zunächst drückten die Berliner auf den Ausgleich und konnten diesen eine Viertelstunde vor Abpfiff durch Benjamin Kessel erzielen. Die Gäste wollten jetzt sogar noch mehr und spielten auf den Auswärtsdreier. Doch hatten sie nicht mit Dani Schahin gerechnet, der in der 90. Minute ein Zuspiel von Denis Epstein zum 3:2 Sieg für den FSV verwerten konnte.

FSV-Cheftrainer Tomas Oral ordnete den Sieg nach Spielschluss gleich ein: „Wir haben das Spiel glücklich gewonnen, weil der Gegner in der Phase vor dem 2:2 klar überlegen war. Aber die Mannschaft zeigt Mentalität und Charakter, sie hat einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Das hilft uns, eine gute Mannschaft zu werden.“
Mit 13 Punkten aus acht Spielen steht der FSV Frankfurt nun auf Tabellenplatz sieben. Am kommenden Sonntag wartet ein wahrer Brocken auf die Frankfurter. Für die Hessen geht es zum Auswärtsspiel zum Aufstiegsaspiranten SC Freiburg.

SV Wehen Wiesbaden
Dem SV Wehen Wiesbaden scheint eine unruhige Saison bevorzustehen. Die Mannschaft von Trainer Sven Demandt findet keine Konstanz in ihren Leistungen. Nach zuletzt einem Sieg, einer Niederlage und einem Unentschieden mussten die Wiesbadener in Aalen eine 1:3-Niederlage hinnehmen. Nach einem guten Start in das Spiel und der Führung durch Luca Schnellbacher in der 14. Spielminute schafften es die Gäste nicht, die Partie für sich zu entscheiden. Die Aalener kamen noch vor der Pause durch Dominick Drexler zum Ausgleich. In der Schlussphase zerstörte ein Doppelschlag von Mika Ojala (86.) und erneut Dominick Drexler (90.) alle Wiesbadener Hoffnungen auf eine punktereiche Auswärtsfahrt.
Trainer Sven Demandt sah das Spiel bezeichnend für die aktuelle Situation seiner Mannschaft: „Es war hinten heraus ein typisches Spiel einer Mannschaft, die zurzeit einen Lauf hat, gegen eine Mannschaft, die im Moment ein bisschen die Seuche hat. Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt und leider verloren. Ein Unentschieden wäre sicherlich verdient gewesen.“

Der SV Wehen Wiesbaden fällt damit auf den sechzehnten Tabellenplatz zurück und muss schleunigst die Kurve kriegen, um nicht in den direkten Abstiegskampf zu geraten. Am nächsten Samstag ist Hansa Rostock dann zu Gast in der Wiesbadener Brita-Arena.