„Stolz und glücklich“: Darmstadt nach dem 2:2-Coup in Dortmund

29. September 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

Aytac Sulu ist nach seinem "Last-Minute-Ausgleich" in Dortmund kaum zu halten. Foto: getty images

Keine Siege gab es am Wochenende für die hessische Herren Profis, doch ein Resultat fühlt sich wie ein Sieg an: Der SV Darmstadt 98 hat beim haushohen Favoriten Borussia Dortmund in deren „Wohnzimmer“ Signal Iduna Park einen Punkt eingesackt. In der letzten Spielminute jagte „Lilien“-Kapitän Aytac Sulu einen Ball aus rund elf Metern zum 2:2 ins Netz. Zuvor hatte Darmstadt zur Halbzeit bereits 1:0 geführt und musste die zwischenzeitliche Führung durch zwei Tore von Pierre-Emerick Aubemeyang hinnehmen.

„Wir sind stolz und glücklich, dass wie hier einen Punkt entführen konnten. Uns war klar, was auf uns zurollt, ein Gegner mit hoher individueller Qualität und viel Tempo im Angriff. Wir wollten die Räume zustellen, das ist uns auch lange Zeit ganz gut gelungen. Das 1:0 mit dem ersten Angriff hat uns in die Karten gespielt, dann hatten wir zweimal Glück vor der Pause. In der zweiten Hälfte hat Borussia riesigen Druck gemacht, und wir haben es nicht mehr verstanden, für Entlastung zu sorgen. Für zwei Fehler wurden wir dann gnadenlos bestraft. Wir wollten dann so lange wie möglich die Chance bewahren, noch zurückzukommen. Deswegen haben wir erst spät aufgemacht und mit Dominik Stroh-Engel einen zweiten Stürmer gemacht. Wir haben dann glücklicherweise noch den Ausgleich gemacht und sind froh über den Punkt gegen eine Mannschaft, die bislang fast alles gewonnen hat“, erklärte Darmstadts Trainer Dirk Schuster nach dem Spiel.

Eintracht mit Remis gegen Berlin
Bei Eintracht Frankfurt sieht man das 1:1-Unentschieden weniger fröhlich, da die 1:0-Führung durch Alexander Meier bis wenige Minuten vor dem Schlusspfiff hielt. Vladimir Darida erzielte in der 83. Minute den Ausgleich. Eintracht-Trainer Armin Veh hält die Punkteteilung dennoch als gerecht an: „Hertha hätte in Führung gehen können, ansonsten ist die erste Hälfte an uns gegangen. Die zweite Hälfte ging klar an die Hertha, deshalb geht das Unentschieden in Ordnung."

FSV unterliegt Freiburg
Der FSV Frankfurt hatte eine Mammutaufgabe beim SC Freiburg zu erledigen und zog sich achtbar aus der Affäre. Aber zu einem Punktgewinn oder gar einem Sieg fehlte den Schwarz-Blauen etwas der Mut. Torhüter Andre Weis konnte zwar einen Elfmeter von SC-Goalgetter Nils Petersen abwehren, doch bei zwei Fernschüssen (von Maximilian Philipp und Amir Abrashi) zum Endergebnis von 0:2 war er machtlos.

FSV-Cheftrainer Tomas Oral analysierte nach dem Spiel: „Freiburg ist eine Mannschaft, die gerade zu Hause sehr spielstark ist, das Publikum im Rücken hat und für jeden Gegner sehr unangenehm ist. Wir wussten, dass wir vielleicht einen kleinen körperlichen Vorsprung haben und wollten versuchen, forsch anzufangen. Wir haben aber keinen Zugriff bekommen, weil der Gegner das richtig gut gemacht hat. (…) Bis zum Schlusspfiff haben wir versucht, den Anschlusstreffer zu machen. Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, hätte der Gegner Angst bekommen, das Spiel nochmal herzuschenken. Aber so war es ein verdienter Sieg, weil Freiburg über eine sehr gute Mannschaft verfügt.“

SVWW 0:0 gegen Rostock
Der SV Wehen Wiesbaden kam zuhause nicht über ein 0:0-Unentscheiden über Hansa Rostock hinaus. Die Keeper beider Mannschaften waren dafür verantwortlich, dass sich die Teams nach einer turbulenten Partie torlos trennten. Die Kontrahenten waren jeweils in einer Halbzeit dominant, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Dazu hatten die Gäste aus dem Norden noch die Ampelkarte für Marco Kofler (41.) und die Rote Karte für Marcel Gottschling (90.) zu beklagen.

SVWW-Coach Sven Demandt sieht den Ausgang positiv: „Nach zehn Gegentoren in den letzten drei Spielen bin ich froh, dass wir zu Null gespielt haben. Wir müssen mit dem Punkt leben.“
FFC Frankfurt mühelos weiter

Der 1. FFC Frankfurt steht erwartungsgemäß im Achtelfinale des DFB-Pokals: Der neunmalige Titelträger gewann seine Zweitrunden-Partie beim baden-württembergischen Oberligisten PSV Freiburg mit 14:0. Vor den Augen zahlreicher Spielerinnen des Liga-Konkurrenten SC Freiburg zeigte der Tabellenzweite der Allianz Frauen-Bundesliga eine konzentrierte Leistung und begeisterte die rund 600 Zuschauer auf der PSV-Anlage mit einigen sehenswerten Kombinationen und schön herausgespielten Toren.

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Ich bin heute nicht allein mit dem deutlichen Resultat, sondern auch mit der Art und Weise, wie dieses zustande gekommen ist, sehr zufrieden. Wir haben gegen eine tief stehende, kompakt verteidigende Mannschaft nicht die Geduld verloren, sondern uns dank eines sicheren Passspiels immer wieder Chancen erarbeitet und diese auch verwertet. Zudem war es für jene Spielerinnen, die nicht die komplette Vorbereitung mitgemacht haben, wichtig, dass sie unter Wettbewerbsbedingungen Spielpraxis sammeln konnten.“