Showdown am Brentanobad, „Lilien“ im Top-Spiel zu Gast beim KSC

08. Mai 2015 · Allgemein · von: Clemens Weingärtner

Edeltechnikerin Dzsenifer Maroszan (re.) möchte am Sonntag mit dem 1. FFC Frankfurt den Meistertitel holen. Foto: getty images

1. Bundesliga
Die Fußball-Bundesliga geht auf die Zielgerade und Eintracht Frankfurt möchte die letzten Zweifel an der Ligazugehörigkeit für die nächste Spielzeit beseitigen. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Folge beträgt der Vorsprung auf die letzten drei Plätze nur noch sechs Punkte. Der zwischenzeitlich mögliche Europa-League-Rang ist in weite Ferne gerückt. Bei der Partie am Samstag um 15:30 Uhr gegen die TSG Hoffenheim wird Bamba Anderson fehlen. Der Innenverteidiger klagt über Beschwerden im Knie und wird diese Saison nicht mehr auflaufen. Eintracht-Trainer Thomas Schaaf äußerte sich niedergeschlagen: „Das Verletzungspech, welches uns schon über die gesamte Saison begleitet, bleibt uns auch zum Saisonende treu. Nach dem Ausfall von Alex Meier und  Sonny Kittel steht uns ein weiterer, wichtiger Spieler wegen einer Knieverletzung für die letzten drei Partien nicht zur Verfügung.“ Besonders das Fehlen des Top-Torjägers Meier macht sich bemerkbar. Seit dessen Ausfall konnte die SGE keinen Treffer mehr erzielen und wartet nun schon seit 394 Minuten auf ein Tor.

2. Bundesliga
Ein Kurztrainingslager im SportCentrum Kamen-Kaiserau und ein offener Brief der Mannschaft an die eigenen Fans: Der FSV Frankfurt lässt vor dem heutigen Heimspiel um 18:30 Uhr gegen den TSV 1860 München nichts unversucht, um sich mit einem Sieg ein weiteres Jahr in der Zweiten Bundesliga zu sichern. FSV-Coach Benno Möhlmann, der seine 500. Partie als Zweitliga-Trainer absolviert: „Wir müssen damit rechnen, dass die Löwen hier sehr engagiert auftreten werden. Alle Mannschaften, die unten stehen, sind von der Einstellung her 100 Prozent dabei.“ Der 60-Jährige weiß auch, was besser werden muss: „Wir haben es in den vergangenen Spielen einfach versäumt, Entschlossenheit zum Tor zu zeigen. Und haben den einen oder anderen individuellen Fehler in der Abwehr gemacht.“ Sein Team versprach in einem offenen Brief an die Fans: „Wir sind heiß auf drei Punkte am Freitag!“ Die FSV-Profis erhoffen sich lautstarke Unterstützung, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Spannend wird es auch am Montagabend im Spitzenspiel zwischen den Karlsruher SC und SV Darmstadt 98. Nach dem überzeugenden 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern sind die „Lilien“ wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. Publikumsliebling Marco „Toni“ Seiler erwartet ein enges Spiel: „Sicherlich wird es in Karlsruhe genauso hart wie gegen Kaiserslautern. Vielleicht sogar noch intensiver, weil Karlsruhe zuhause spielt, unbedingt gewinnen will und alles versuchen wird.“ Unterstützt werden die Darmstädter von vielen mitgereisten Fans. Alle 3.200 Gäste-Karten wurden verkauft. Der Ex-Karlsruher Jerome Gondorf erwartet eine großartige Stimmung: „Flutlichtspiele sind atemberaubend. Die Fans werden diese Atmosphäre spüren und ihren Teil dazu beitragen.“ Die Brisanz der Partie erklärt die Tabellensituation. Exakt ein Punkt liegt zwischen Darmstadt und Karlsruhe, sowohl erzielte Tore als auch Gegentreffer sind identisch. Von einem vorentscheidenden Duell möchte Gondorf jedoch nichts wissen: „Die Konstellation der letzten drei Spiele ist einfach so, dass alle Kandidaten enorm bedeutende Spiele vor der Brust haben. Es kann wirklich noch alles passieren.“

3. Liga
In der dritten Liga stehen die letzten drei Partien der Saison an. Am Samstag um 14 Uhr trifft der SV Wehen Wiesbaden auf Tabellenführer Arminia Bielefeld. Während das Spiel für den einzigen hessischen Vertreter kaum noch Bedeutung hat, können die Ostwestfalen mit einem Sieg die direkte Rückkehr in die Zweite Bundesliga feiern. Sollte Holstein Kiel gegen Fortuna Köln nicht gewinnen oder der MSV Duisburg bei Rot-Weiß Erfurt verlieren, wäre die Arminia bei einem eigenen Erfolg nicht mehr von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen. Eine solche Platzierung hätten viele vor der Saison auch dem SVWW zugetraut. Nach einem guten Saisonstart rutschte der Verein durch inkonstante Leistungen immer weiter ins Mittelfeld ab und konnte somit frühzeitig für das siebte Jahr in der dritten Liga planen. Für die Partie gegen Bielefeld verspricht Interimstrainer Christian Hock: „Den Tabellenführer zu bezwingen ist ein sehr großer Anreiz. Wir wollen gegen die Arminia bestehen und zeigen, was wirklich in uns steckt.“

Regionalliga
Im vorletzten Heimspiel gegen Eintracht Trier vor der Aufstiegsrelegation fordert Rico Schmitt, Trainer von Kickers Offenbach, von seinem Team: „Bei allen Glückwünschen der letzten zwei Wochen müssen wir uns nun wieder auf die Liga konzentrieren. Wir treffen auf eine kompakte Mannschaft und müssen gute Lösungen finden, um das Abwehrbollwerk der Eintracht zu durchbrechen.“ Neben der eigenen Begegnung, die am Samstag um 14 Uhr angepfiffen wird, werden die Verantwortlichen des OFC den Zweikampf in der Regionalliga Nordost verfolgen. Der 1. FC Magdeburg und der FSV Zwickau liegen dort punktgleich an der Spitze und werden in den letzten drei Partien unter sich ausmachen, wer in den Aufstiegsspielen auf Kickers Offenbach trifft.

In Kassel laufen die Vorbereitungen für das Hessenpokal-Endspiel am kommenden Mittwoch. Gegen Verbandsligist VfB Gießen möchte sich das Team von Trainer Matthias Mink den Titel sichern und sich damit für die erste Runde des DFB-Pokals qualifizieren. Vorher steht jedoch noch die Pflichtaufgabe in der Liga an. Mit dem 1. FC Kaiserslautern II ist der Tabellenvierte zu Gast, der vergangenes Wochenende den bereits feststehenden Meister Kickers Offenbach mit 2:0 bezwang. Der Modus in der Regionalliga könnte zu maximal fünf Absteigern führen, allerdings ist dieses Szenario recht unwahrscheinlich und der Vorsprung des KSV Hessen Kassel groß genug, so dass die Nordhessen der vierthöchsten Spielklasse erhalten bleiben dürften.

Der KSV Baunatal, der zweite nordhessische Verein dieser Spielklasse, wird die Liga wohl verlassen müssen. Sollte das Team am Samstag bei Astoria Walldorf nicht gewinnen, wäre der Abstieg in die Hessenliga auch rechnerisch besiegelt. Dies haben die Verantwortlichen des KSV frühzeitig erkannt und basteln bereits an dem Kader für die kommende Saison. Trainer Tobias Nebe wird die Mannschaft aus alten und neuen Spielern aufbauen. Sechs Spielerverträge verlängerte der KSV Baunatal bereits, Gespräche mit weiteren Akteuren stehen an.

Frauen-Bundesliga
Die Frauen-Bundesliga steht vor einem großartigen Saisonfinale. Drei Mannschaften können am letzten Spieltag, der am Sonntag um 14 Uhr zeitgleich beginnt, noch Meister werden. Die besten Karten hat der VfL Wolfsburg, der nach dem Pokalsieg letzte Woche das „Double“ perfekt machen könnte. Dies möchte der 1. FFC Frankfurt verhindern, welcher am heimischen Brentanobad die „Wölfinnen“ im direkten Duell empfängt. FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Wir haben uns dieses Endspiel durch harte Arbeit und Konstanz in den letzten Wochen und Monaten hart erarbeitet und freuen uns nun auf die große Herausforderung im Heimspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister.“ Sollten die Frankfurterinnen gewinnen, wäre ihnen Platz 2 sicher. Für die Meisterschaft bräuchte das Team Schützenhilfe von der SGS Essen, die zu Gast beim FC Bayern München ist. Lassen die Bayern Punkte liegen und gewinnt der FFC gegen Wolfsburg, wäre die achte Meisterschaft perfekt. Frankfurts Manager Siegfried Dietrich kann den Spieltag kaum abwarten: „Einmal mehr steht die Frauen-Bundesliga vor einem ‚Herzschlag-Finale‘, in dem drei Vereine alles gewinnen, aber auch alles verlieren können.“