Schiedsrichter: Kompetent und einsatzbereit

28. Mai 2015 · Allgemein · von: Christoph Schröder

Auf den beiden Lehrgängen der hessischen Beobachter wurde ein positives Saisonfazit gezogen – und mit Friedel Charissé einer der exponiertesten Beobachter des Verbandes in den Ruhestand verabschiedet.

„Ausgesprochen zufrieden“ zeigte sich Karsten Vollmar, Beauftragter für das Beobachtungswesen im Verbandsschiedsrichterausschuss in seinem Rückblick auf die abgelaufene Saison. Auf den beiden Lehrgängen der Schiedsrichterbeobachter in der Sportschule Grünberg resümierte Vollmar die wesentlichen Bestandteile einer gelungenen Spielrunde: Wenige Einsprüche gegen Beobachtungsergebnisse von Seiten der Schiedsrichter, ein hohes Maß an Konstanz und Kontinuität auf Seiten der Beobachter und auch deren „hervorragende Einsatzbereitschaft“ hätten im abgelaufenen Spieljahr dafür gesorgt, dass die geplanten Beobachtungen zeit- und sachgerecht durchgeführt werden konnten. Auch Verbandsschiedsrichterobmann Gerd Schugard fand ausschließlich lobende Worte.

Kernstück der beiden Lehrgänge war, neben intensiven Gruppenarbeiten, die zur Vereinheitlichung bei der Notengebung beitragen sollten, der Vortrag von Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner, der anhand von Videoszenen Beispiele für positive wie auch negative Bewertungskriterien erarbeitete. Wagner war auch einer derjenigen, denen am Abend des Lehrganges eine Ehrung zuteil wurde: Seit 15 Jahren ist er Beobachter auf der hessischen Verbandsliste. Übertroffen wird er dabei noch von Harald Herr (20 Jahre). Des weiteren wurden geehrt: Friedhelm Mühlhausen (15 Jahre Beobachter im Verband), Gottfried Henkelmann (10 Jahre), Karsten Gombel, Jörg Werner und Karsten Vollmar (jeweils 5 Jahre).

Ein wenig Wehmut kam auch auf: Mit Friedrich Charissé wurde einer der kompetentesten und auch beliebtesten Beobachter Hessens von der Verbandsliste verabschiedet. Charissé, der im vergangenen Oktober seinen 70. Geburtstag feierte, scheidet aus Altersgründen aus, wird aber den Schiedsrichtern in der Gruppenliga weiterhin noch für einige Jahre mit gutem Rat zur Seite stehen.

Friedel, wie alle ihn nur nennen, Charissé, der für den FSV 1917 Winkel im Rheingau tätig ist, hat in den 60er-Jahren selbst in der Oberliga gespielt, seinerzeit beim Traditionsclub Biebrich 02. 1977 wurde er bei einem Spiel in Winkel mit der roten Karte des Feldes verwiesen und beschloss daraufhin, es selbst einmal als Schiedsrichter zu versuchen. Seine Prüfung legte er beim späteren Verbandslehrwart Franz Denzinger ab; 1984 stieg er in die damalige Landesliga, zwei Jahre später in die Oberliga auf. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere stieg Friedel Charissé ins Beobachtungswesen ein.

Sowohl die Schiedsrichter der Verbandsliste als auch der Verbandsschiedsrichterausschuss werden, das ist sicher, Friedel Charissés Wirken in bester Erinnerung behalten. Andererseits freuen sich nun seine Enkelkinder darüber, dass ihr Opa an den Wochenenden mehr Zeit für sie haben wird...