Sasic ebnet 10:0-Kantersieg gegen die Elfenbeinküste

08. Juni 2015 · Allgemein · von: Clemens Weingärtner

Celia Sasic (re.) erzielte drei Tore für Deutschland gegen die Elfenbeinküste. Foto: getty images

Am Ende war es doch nicht so schwierig wie anfangs prophezeit. Die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen löste die erste Aufgabe bei der Weltmeisterschaft in Kanada souverän und bezwang den Neuling aus der Elfenbeinküste mit 10:0 (5:0).

Den Torreigen eröffnete Celia Sasic bereits in der 3. Minute. Nach einer Hereingabe war die Stürmerin des 1. FFC Frankfurt zur Stelle und sorgte für einen Start nach Maß. Als die 26-Jährige in der 14. Minute auf 2:0 erhöhte, war schnell klar, dass die Warnungen vor den Ivorerinnen wohl lediglich einer konzentrierten Vorbereitung dienten. Über den Tabellen-67. der FIFA-Weltrangliste war nämlich bis vor Beginn der Partie wenig bekannt. Die Afrikanerinnen hatten sich für die WM über einen dritten Platz in der kontinentalen Meisterschaft qualifiziert und im Vorfeld wenig über sich preisgegeben. Die Schwächen wurden dafür im Spiel gegen den Weltmeister von 2003 und 2007 schnell deutlich. Anja Mittag, die am Ende der Partie zur „Spielerin des Spiels“ ernannt wurde, erhöhte auf 3:0, kurz bevor Sasic mit ihren dritten Treffer das 4:0 erzielte. Von der Elfenbeinküste war bis auf eine robuste Spielweise wenig zu sehen. Vor der Halbzeit war es erneut Mittag, die zur 5:0-Pausenführung traf.

DFB-Trainerin Silvia Neid wechselte in der Halbzeit zum zweiten Mal, bereits in der 17. Minute kam Melanie Behringer für die angeschlagene Melanie Leupolz: Die dreifache Torschützin Sasic durfte sich ausruhen, für sie kam Sara Däbritz in die Partie. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Deutschen spürbar einen Gang zurück und wollten offensichtlich keine Verletzung riskieren. Die Spielerinnen der Elfenbeinküste kämpften weiterhin um jeden Ball und dies nicht immer mit fairen Mitteln. Am Ende standen beim Team von Trainerin Clementine Touré sechs Gelbe Karten zu Buche. In der 64. Minute erzielte Mittag ebenso wie Sasic ihren dritten Treffer und machte das halbe Dutzend voll. Nun agierten die DFB-Frauen auch wieder offensiver und FFC-Akteurin Simone Laudehr traf kurz vor ihrer Auswechslung zum 7:0. Die eingewechselte Däbritz markierte das 8:0, ehe Behringer mit dem 9:0 das 100. WM-Tor in der Geschichte der Deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft erzielte. Mit einem schönen Freistoß sorgte Alexandra Popp für ein zweistelliges Ergebnis. Eine Einstellung des höchsten WM-Sieges gelang allerdings nicht mehr, jedoch gehört dieser Rekord bereits den Deutschen, welchen sie 2007 mit einem 11:0  gegen Argentinien aufstellten.

Trainerin Neid war mit dem Ergebnis zufrieden, haderte aber mit der Spielweise der Ivorerinnen: „Wir hatten die richtige Einstellung. Jetzt sieht es natürlich aus, als wäre die Elfenbeinküste zu schlecht. Aber das 1:0 in der 3. Minute war enorm wichtig, um der Elfenbeinküste direkt den Zahn zu ziehen. Wir hatten noch einige Torchancen, aber 10:0 ist ein schönes Ergebnis. Die Elfenbeinküste hat aber richtig oft von hinten reingetackelt, das geht nicht, da muss man früher eine Gelbe Karte ziehen oder auch mal eine Rote. Ich fühlte nicht, dass unsere Spielerinnen geschützt wurden. Zum Glück wurde außer Melanie Leupolz niemand verletzt, blaue Flecken haben viele.“

Nach dieser einseitigen Partie wartet am Donnerstag ein deutlich stärkeres Kaliber: In Ottawa trifft DFB-Elf auf  den EM-Finalgegner von 2013 Norwegen. Die Skandinavierinnen gewann ihr Auftaktspiel ohne Probleme mit 4:0 gegen Thailand. Im direkten Duell zwischen den europäischen Teams dürfte sich entscheiden, wer als Gruppensieger in das Achtelfinale einzieht.