Regionalliga Südwest: Kassel holt einen Punkt nach Hessen

02. Oktober 2017 · Top-News · von: Florian Kreuzinger

Die hessischen Vertreter der Regionalliga Südwest waren an diesem Spieltag nicht sehr erfolgreich. Hessen Kassel konnte als einziger Verein einen Punkt nach Hessen holen.

 

Stuttgarter Kickers – TSV Steinbach (1:0)
Fußball Regionalligist TSV Steinbach verliert sein Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers unglücklich mit 0:1. Das goldene Tor für die Gastgeber erzielte Jesse Weißenfels mit der ersten von nur drei Chancen seiner Mannschaft in der gesamten Begegnung. Der TSV zeigte vor 2.100 Zuschauern die bessere Spielanlage, scheiterte aber gleich mehrfach im Torabschluss und muss erneute eine unverdiente Niederlage in Stuttgart-Degerloch einstecken.
Die Kickers standen kompakt und agierten meistens mit langen Bällen, die aber fast ausschließlich bei Steinbacher Abwehrspielern landeten. Der TSV versuchte zumeist die offenen Räume auf den Außenbahnen zu nutzen. Stuttgart nutzte dann seine erste Torchance in der 17. Minute durch Jesse Weißenfels, der den Ball flach in die Schnittstelle gepasst bekommen hatte. Die Gäste zeigten sich unbeeindruckt von diesem Gegentreffer und hatten durch einen Flatterball von Tim Müller in der 25. Minute die erste gute Chance. Nach dem anschließenden Eckball vergab Dino Bisanovic die Großchance zum Ausgleich aus 14 Metern. 180 Sekunden später bediente Tim Müller seinen Teamkollegen Hüsni Tahiri, der im 1 gegen 1 mit dem Keeper am Tor vorbei schoss. Steinbach zeigte sich weiterhin gefährlicher und hätte durch Fatih Candan und Timo Kunert den überfälligen Ausgleich erzielen können, aber Veser, die Latte und am Ende auch die eigene Genauigkeit standen der Mink-Elf im Wege. Somit ging es mit einer unverdienten Führung für die Gastgeber in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel hatte Nikola Trkulja die nächste Riesenchance für seine Farben auf dem Fuß. Der Abschluss konnte aber gut pariert werden. Die Stuttgarter Kickers standen nach zwei Wechseln in der Pause noch massiver und hatten nur noch zwei Gelegenheiten durch Badiane (Kopfball, 53.) und Garnier (Torschuss, 75.). Der TSV versuchte zwar weiterhin alles, brachte aber den letzten Pass nicht mehr an den Mann und so endete die Partie mit der Wiederholung der Niederlage aus dem Vorjahr gegen überschwänglich feiernde Stuttgarter.

FSV Frankfurt – Schott Mainz (1:3)
Der TSV Schott Mainz war zu Gast am Bornheimer Hang. Der FSV unterlag der Elf von Trainer Sascha Meeth, die sich so den ersten Auswärtssieg der Saison sicherten.
Die ersten Chancen der Partie hatte der FSV.  Pollasch und Schick zeigten ein schönes Zuspiel im Sechzehner, der Ball ging kurz vor Ablauf der 13-Minuten-Marke nur knapp rechts am Tor vorbei. Die Bemühungen wurden nach einer Viertelstunde endlich belohnt, Bell Bell bewegte sich beinahe allein vorm Tor und brachte die Bornheimer in Führung. Danach beruhigte sich das Spielgeschehen etwas. Richtig eindeutige Möglichkeiten ergaben sich auf Seiten der Mainzer nicht, zwei Ecken, die sie sich in der ersten halben Stunde erspielt hatten, konnten nicht verwandelt werden. Der 1:1-Ausgleich fiel durch einen Foulelfmeter in der 36. Spielminute. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Mainz eine hundertprozentige Torchance, die aber nur das Aluminium traf.
Mit Wiederanpfiff kam Yves Mfumu für den verletzen Patrick Huckle neu ins Spiel und brachte frischen Wind, den die Bornheimer schnell in Torchancen ummünzten: Ein Freistoß von Kara in Minute 50 konnte vom Mainzer Keeper zwar aus der Gefahrenzone gebracht werden, aber Becker legte nur wenige Augenblicke später wieder eine steile Vorlage von schräg rechts nach. Mit mehr Druck und Ideenreichtum griff der FSV an, konnte seine Energie aber nicht in einen weiteren Treffer umwandeln. Eine schnelle Partie mit vielen Ballwechseln entstand, aber es schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein. Bei Anbruch der letzten zehn Minuten gelang es dem FSV beinahe, die Führung zurückzugewinnen, stattdessen konterten die Gäste und trafen auf der anderen Seite schließlich erst die Latte, dann das Tor, und gingen mit 1:2 in Führung. Doch damit nicht genug: Kurz vor Abpfiff schlugen die Gäste aus Mainz erneut zu. In der 90. Minute trafen sie erneut das Tor und besiegelten so ihren ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison. Tröstende, aber deutliche Worte fand Cheftrainer Alexander Conrad nach der Niederlage: „Es lag bei uns nicht an der Einstellung. Wir sind in der zweiten Halbzeit gut rausgekommen, mussten verletzungsbedingt Huckle, der eben erfahrener ist, wechseln. Wir tun uns arg schwer mit Torchancen im Moment. Wir hatten ein paar, aber die letzte Konsequenz hat gefehlt. Und dann sieht man das schon kommen, dass man aufpassen muss. An so einem Tag sind wir völlig bedient. Unsere Mannschaft hat eine gute Mentalität, aber heute waren wir die letzten 20 Minuten sehr ängstlich, ganz viele einfache Passfehler gemacht und das hat Mainz natürlich in die Karten gespielt. Ganz bitterer Moment für uns. Aber wie das ebenso ist im Fußball, am Dienstag geht es weiter, da müssen wir aufstehen.“

Völklingen – Kassel (1:1)
Bei den Löwen standen nach dem 1:4 gegen Elversberg Sebastian Schmeer, Tim Brandner und Marco Dawid in der Startelf, dafür mussten Ingmar Merle, Brian Schwechel und Adrian Bravo Sanchez zunächst draußen bleiben.
Die erste richtig große Chance hatte der KSV: In der zweiten Minute kam Lucas Albrecht nach einem Eckball von der linken Seite zum Kopfball, verfehlte das Völklinger Gehäuse aber knapp. Dann sorgte ein Freistoß von Sascha Korb aus 22 Metern für Gefahr, der von Völklingens Torwart Jean Francois Kornetzky nur mit Mühe entschärft werden konnte. In der 34. Minute hatten die Saarländer Glück, als ein Abwehrbein einen Kopfball von Sergej Schmik von der Linie kratzte, vier Minuten später zielte Sebastian Schmeer nach einer Ablage von Sebastian Szimayer über das Tor. Einen Aufreger gab es noch im ersten Durchgang: Frederic Brill foulte Gianluca Lo Scrudato unweit der Außenlinie, Brill beugte sich über Lo Scrudato, der seinen Ellbogen in Richtung Gesicht von Kassels Mannschaftskapitän bewegte. Schiedsrichter Lars Erbst verstand keinen Spaß und zeigte dem Saarländer den roten Karton.
In Überzahl tat sich der KSV schwer. Schlimmer noch: Völklingen ging in Führung. In der 54. Minute kam Milan Ivana in der Kasseler Hälfte an den Ball, wurde nicht energisch genug angegriffen und zog aus 18 Metern ab – 1:0. Der KSV wurde nun immer offensiver. Trainer Tobias Cramer brachte mit Ingmar Merle, Nael Najjar und Adrian Bravo Sanchez gleich drei frische Offensivkräfte. Doch nach der Gelb-Roten Karte gegen Niklas Künzel zehn Minuten vor Spielende schwanden die Hoffnungen der rund 50 mitgereisten KSV-Fans. Bis kurz vor Spielende Sergej Schmik einen beherzten Schuss abfeuerte und den viel umjubelten Ausgleich markierte.

Stadtallendorf – Waldhof Mannheim (1:3)
Beide Mannschaften neutralisierten sich nahezu komplett in der Anfangsphase der Partie. Die Hausherren hatten durch Del Angelo Williams nach einem Konter die erste Möglichkeit, doch sein Schuss ging am Tor von Markus Scholz vorbei. Im Anschluss drückte Mannheim: Andreas Ivan bereitete wunderbar für Benedikt Koep vor, doch der 29-Jährige wurde in letzter Sekunde von Vidakovic abgeblockt (26.).  Die Führung erzielte kurz darauf Gianluca Korte. Nicolas Hebisch steckte durch und Korte vollstreckte eiskalt gegen Vincek (30.). Ivan hätte nach Pass von Hebisch das 2:0 machen können - scheiterte aber wieder einmal an  Vincek (39.). Markus Scholz kam gegen Vogt zu spät und Schiedsrichter Kempter zeigte auf den Punkt. Solak verwandelte den Foulelfmeter sicher ins rechte untere Eck (43.).
 
Gerd Dais vertraute auf seine Startelf und nahm zur Pause keinen Wechsel vor. Der SVW in der zweiten Hälfte druckvoller, doch ohne wirkliche Torchance. Es dauerte bis zur 69. Minute. Hassan Amin verpasste mit seiner Direktabnahme aus 14 Metern das Tor deutlich. Maurice Deville scheiterte mit einem Kopfball an Vincek (83.). Jannik Sommer verwandelte in der 86. Minute einen Foulelfmeter zum 2:1. Eben jener Sommer war es auch, der den Schlusspunkt der Partie setzte, als er in der Nachspielzeit das 3:1 schoss.