OFC krönt sich zum Krombacher Hessenpokalsieger

19. Juli 2014 · Allgemein · von: Jennifer Braun/Yannick Müller

HFV-Präsident Rolf Hocke übergibt OFC-Keeper Daniel Endres den Krombacher Hessenpokal, Foto: A2/Hartenfelser

 

Vor heimischem Publikum sicherte sich Kickers Offenbach am Samstag, 19. Juli 2014, den Krombacher Hessenpokal 2014. Im Endspiel gegen Titelverteidiger Darmstadt 98 fiel die Entscheidung erst im Elfmeterschießen, die Freude beim Außenseiter OFC, der zum zehnten Mal den Hessenpokal gewann, entsprechend groß.

Das Finale des Krombacher Hessenpokals begann gleich mit einem Paukenschlag. In der 4. Minute nach Flanke von rechts konnten die Lilien den Ball nur vor den eigenen Sechzehner klären, wo von links hinten der Offenbacher Alexandros Theodosiadis herangerauscht kam und SV98-Torwart Christian Wetklo mit seinem satten Rechtsschuss ins linke Eck keine Chance ließ - die Führung für den OFC.

Kurz darauf zog Christian Cappek aus ähnlicher Position aus der zweiten Reihe ab, der Ball ging aber knapp über die Latte des Lilientors, die nun gefordert waren. Darmstadt in der Folge dann auch mit mehr Ballbesitz, während die Kickers auf Konter lauerten und ebenfalls am Drücker blieben. Die erste große Chance für Darmstadt dann in der 14. Minute. Nach Flanke von links durch Marcel Stegmayer kam Maurice Exslager am Fünfer frei vor OFC-Keeper Daniel Endres zum Kopfball. Der Kickers-Goalie parierte aber stark und hielt sein Team so weiter im Spiel.

Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen war dann erstmal Trinkpause angesagt. Bei um die 35 Grad eine willkommene Pause für die Akteure auf dem Platz. Kurz darauf eine weitere Chance für den SV98, der gut getretene Freistoß von Tobias Kempe sollte aber keinen Abnehmer finden.

Kurz vorm Halbzeitpfiff dann die nächste Riesenchance für den neuen Zweitligisten. Nach einer Hereingabe von Sandro Sirigiu schraubte sich Dominik Stroh-Engel am Fünfmeterraum in Höhe und köpfte den Ball in Richtung Tor, doch wie schon Exslager scheiterte auch der Torjäger der Lilien am starken Daniel Endres, der den wuchtigen Kopfball noch an die Latte lenken kann.

Dennoch, mit einer verdienten Führung ging es für die Offenbacher in die Halbzeit. Denn auch wenn Darmstadt durch Exslager und Stroh-Engel gute Möglichkeiten hatten, zeigten die Kickers die reifere Spielanlage, während die Lilien noch mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatten. 

Nach dem Seitenwechsel ging es sofort wieder heiß her und Offenbach schien einen ähnlich guten Start zu erwischen. Klaus Gjasula startete einen Sololauf in der eigenen Hälfte, spielte auf den Flügel und setzte sich selbst in den Darmstädter Strafraum ab. Die folgende Hereingabe verpasste der Abwehrspieler um ein Haar. Der SV98 klärte in höchster Not zur Ecke.

Nach einer weiteren von Schiedsrichter Timo Ide anberaumten Trinkpause verflachte das Spiel nun zusehends. Der SV98 in seinen Aktionen nicht zwingend genug, während der OFC sich auf das Konterspiel beschränkte und damit gefährlicher blieb als Darmstadt. Doch die Lilien sollten ihr Plus an Ballbesitz noch nutzen und so wurden die Mannen um Chefcoach Dirk Schuster zehn Minuten vor Schluss mit dem Ausgleich durch Dominik Stroh-Engel belohnt. Aus dem Gewühl heraus traf der Torschützenkönig der vergangenen Drittliga-Saison aus elf Metern in die Maschen, nachdem die Kickers den Ball nicht aus dem eigenen 16er bekamen.

In den Schlussminuten entwickelte sich hiernach ein munterer Schlagabtausch, allerdings sollte der Ball nicht mehr den Weg ins Tor finden. Die Entscheidung musste also vom Punkt fallen – schon im Vorfeld hatten sich Vereine und HFV aufgrund der Temperaturen auf ein sofortiges Elfmeterschießen bei Remis nach 90 Minuten geeinigt.

Und auch hier sollte das Glück auf Seiten der Gastgeber liegen, denn bereits der erste Schütze der Darmstädter, Kapitän Aytac Sulu scheitere am starken OFC-Keeper Endres. Gleiches Spiel auch bei Marcel Stegmayer, der ebenfalls an Endres scheiterte. Auf der anderen Seite trafen mit Müller, Theodosiadis und Bäcker alle OFC-Torschützen. Als dann auch Darmstadts Romain Brégerie über das Tor schoss, war der 4:2-Erfolg für die Kickers perfekt, die den Gewinn des Krombacher Hessenpokals gebührend feierten.

Entsprechend zufrieden Chefcoach Rico Schmitt: „Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir hier was reißen wollen und hatten mit Daniel Endres einen Torwart, der zweimal in Manuel-Neuer-Manier die Führung gehalten hat. Am Ende haben wir es nicht geschafft hinten raus zu kommen und die Darmstädter haben sich aufgrund ihrer hohen Qualität den Ausgleich verdient. Die Entscheidung direkt zum Elfmeterschießen über zu gehen, war richtig, zumal ich wusste, dass ich sehr sichere Elferschützen haben, die dann auch geliefert haben. Der Pokalgewinn ist ein wichtiges Signal für unser Umfeld und wir freuen uns sehr, das Prestigeobjekt Hessenpokal in Händen zu halten.“

Ernüchternder das Fazit von Darmstadts Cheftrainer Dirk Schuster: „Glückwunsch an Offenbach. Wir hatten uns als Titelverteidiger vorgenommen und wollten das Ding mit nach Hause zu nehmen. In den ersten zehn Minuten sind uns allerdings einige schlampige Pässe unterlaufen und wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Die zwei Chancen von uns hält Endres überragend und bei diesen subtropischen Temperaturen war es dann natürlich schwer gegen eine Mannschaft zu spielen, die alles gegeben und gut gegen den Ball gespielt hat. Die Erkenntnis daraus ist für mich, dass wir jedes Spiel 100 Prozent geben müssen, sonst kriegen wir Probleme, das Spiel zu gestalten und zu gewinnen.“

Kickers Offenbach: Daniel Endres , Klaus Gjasula, Giuliano Modica, Matthias Schwarz (Jan Biggel, 66.), Fabian Bäcker, Christian Cappek (Gabriel Gallus, 62.), Alexandros Theodosiadis, Stefano Maier (Steven von der Burg, 92.), Dennis Schulte, Sadcha Korb, Markus Müller
SV Darmstadt 98: Christian Wetklo, Marcel Stegmayer, Aytac Sulu, Jerome Gondorf, Dominik Stroh-Engel, Maurice Exslager, Tobias Kempe (Julius Biada, 70.), Hanno Behrens, Romain Brégerie, Marcel Heller, Sandro Sirigiu
Zuschauer: 4.590 Zuschauer
Schiedsrichter: Timo Ide, Assistenten: Julius Martenstein, Nico Eberhardt