ODDSET Zukunftspreis des hessischen Sports 2018 für JFV Stadtallendorf

21. November 2018 · Top-News · von: Dorothee Hoffmann (LOTTO Hessen)

„Stark für Fußball, Schule und Leben“ heißt das Projekt des Jugendfördervereins Stadtallendorf/Ostkreis, für das der Verein jetzt mit einem Sonderpreis beim Wettbewerb „ODDSET Zukunftspreis des hessischen Sports“ ausgezeichnet wird und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro erhält.

Die E-Jugend freut sich zusammen mit (hintere Reihe v.l.) Tobias Wermann (Trainer JFV Stadtallendorf), Nikoleta Gröning (1. Vorsitzende JFV Stadtallendorf), Oliver Pohland (Bezirksleiter LOTTO Hessen), Sebastian Habura („Vertrauensperson pädagogische Belange“) und Christian Köller (Trainer JFV Stadtallendorf) über den ODDSET Zukunftspreis für ihr Projekt „Stark für Fußball, Schule und Leben“. Foto: LOTTO Hessen

Der JFV fördert seine Junioren nicht nur im sportlichen Bereich, sondern hat im Jahr 2017 damit begonnen, sie auch auf außersportlicher Ebene in den Bereichen Schule, Persönlichkeit und Sozialkompetenz zu trainieren. Dazu zählen eine Ausbildungsberatung, Deeskalationstrainings, sportpsychologische Beratungen und Hilfe bei der Vereinbarkeit von sportlicher und schulischer Ausbildung in Kooperation mit der Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain. Scheck und Urkunde für dieses vorbildhafte Vereinsprojekt überreichte jetzt Oliver Pohland, Bezirksleiter LOTTO Hessen, an Nikoleta Gröning, Vorstandsmitglied des JFV. Der bereits zum 14. Mal in Folge gemeinsam von Landessportbund Hessen und LOTTO Hessen ausgeschriebene Preis für wegweisende Vereinsarbeit im Sport ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert und damit einer der höchstdotierten Sportpreise Deutschlands. Preisgeber ist LOTTO Hessen. Rund 70 Bewerbungen gingen 2018 ein.
 
Der Jugendförderverein Stadtallendorf/Ostkreis übernimmt seit einem guten Jahr nicht nur Förderaufgaben im sportlichen Bereich, sondern ergänzt diese durch außersportliche, soziale Trainings. Die jungen Sportler im JFV können von zusätzlichen, kostenfreien Angeboten profitieren, die sie in ihrer Sozialkompetenz und Persönlichkeitsbildung stärken, ihren schulischen Erfolg verbessern und Schule und Sport besser vereinbaren lassen. Das Vereinsprojekt nennt sich „Stark für Fußball, Schule und Leben“. Ein Baustein ist ein gezieltes Athletik- oder Functional-Training, um Defizite auszugleichen und für alle jugendlichen Sportler gleiche Voraussetzungen zu schaffen, am Mannschaftstraining gleichwertig teilzunehmen.  Im Bereich der zukünftigen Entwicklung können sie kurz vor dem Ende der Mittelstufe eine Berufs- und Ausbildungsberatung wahrnehmen. Um Konflikten vorzubeugen stehen Konflikt- und Deeskalationstrainings für A- bis C-Junioren zur Verfügung. In den jüngeren Jahrgängen wird gemeinsam mit den Kindern und Eltern ein Verhaltenskodex erarbeitet, der das Fairplay und das Miteinander stärkt. Im pädagogischen Bereich bietet der Verein sportpsychologische Unterstützung, um die mentale und soziale Entwicklung der Junioren zu verbessern und den Umgang mit schwierigen Situationen zu üben. Dazu steht ihnen ein Sozialpädagoge zur Seite, der fest im Verein verankert ist. Darüber hinaus werden die Junioren bei Bedarf physiotherapeutisch behandelt und sportmedizinisch beraten, wenn es beispielsweise um die Auswahl der ärztlichen Versorgung geht. Eine Kooperation mit der Kirchhainer Alfred-Wegener-Schule sorgt dafür, dass auf die Vereinbarkeit von Schule und sportlicher Ausbildung besonders geachtet wird.
 
„Wir wollen parallel zur sportlichen Ausbildung Werte vermitteln, die Jugendlichen für das Leben stärken und ihre Sozialkompetenz  und damit Zukunftschancen verbessern“, fasst Nikoleta Gröning, Vorstandsmitglied des JFV, das Projekt zusammen. Neben der Wertevermittlung sowie der Förderung von Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz soll künftig auch Präventionsarbeit in den Bereichen der Gesundheitsförderung, Suchtprävention, Gewaltprävention und Prävention vor sexualisierter Gewalt noch stärker etabliert werden. Alle Angebote sollen jedem Kind zugänglich sein.

 
Auch das Preisgeld des ODDSET Zukunftspreises in Höhe von 5.000 Euro soll bei der Ausweitung der Präventionsarbeit zum Einsatz kommen.
 
„Die fast 70 hochkarätigen Bewerbungen für den diesjährigen ODDSET Zukunftspreis haben es uns nicht leicht gemacht, denn sie alle widmen sich auf hervorragende Art und Weise der Lösung wichtiger gesellschaftlicher Fragestellungen. Alle Preise sollen Belohnung und Ansporn gleichermaßen sein, auch für andere Vereine, es den Preisträgern gleichzutun“, gratuliert Dr. Heinz-Georg Sundermann, Mitglied der Jury des ODDSET Zukunftspreises und Geschäftsführer der LOTTO Hessen GmbH, dem JFV Stadtallendorf zum Sonderpreis für sein durchdachtes und engagiertes Projekt.
 
„Mit seinem Projekt beweist der JFV, dass Vereine kein Auslauf-, sondern ein Zukunftsmodell sind. Je anonymer und vernetzter unsere Welt wird, desto wichtiger werden Sportvereine als Orte der Teilhabe und der Gemeinschaft. Ehrenamtliche spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle: Sie tragen dazu bei, Sportvereine in soziale Tankstellen zu verwandeln, mit deren Sprit die Motoren der Gesellschaft am Laufen gehalten werden. Auch dieses Engagement wollen wir mit dem ODDSET Zukunftspreis belohnen“, so Dr. Rolf Müller, Landessportbund Hessen.
 
Mit dem ODDSET Zukunftspreis werden Vereine für richtungsweisende Projekte und Maßnahmen im Vereinssport ausgezeichnet, beispielsweise im Hinblick auf integrative und inklusive Angebote für ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder Flüchtlinge. Als Preisgeld winken insgesamt 50.000 Euro. Der ODDSET Zukunftspreis des hessischen Sports wird seit 2005 jährlich gemeinsam von LOTTO Hessen und dem Landessportbund Hessen e.V. ausgeschrieben und zählt zu den höchstdotierten Sportpreisen Deutschlands. Die Auswahl der Preisträger nimmt eine Jury unter Vorsitz des Bundesministers a. D. Prof. Dr. Heinz Riesenhuber vor. Das Preisgeld stiftet LOTTO Hessen.
 
Der 1. Preis ging in diesem Jahr an die Turnerschaft 1882 Klein-Krotzenburg e.V., die für ihr Projekt „Gib uns Dein Talent!“ ausgezeichnet wurde, um gezielt Nachwuchs für das Ehrenamt zu begeistern und mehr Frauen im Vorstand zu etablieren. Den mit 8.000 Euro dotierten 2. Platz  erzielte die Turngemeinde Groß-Karben. Unter der Überschrift „Hier macht Gesundheit Spaß“ hat die Turngemeinde auf einer öffentlich zugänglichen Grünfläche neben der Vereinsturnhalle einen Fitnesspark errichtet, dort können Menschen aller Alters- und Leistungsklassen kostenlos trainieren. Der mit 6.000 Euro dotierte 3. Platz geht an die Segelsportgemeinschaft Edersee (SSGE) für ihr Projekt „Inklusion im Segelsport“. Die SSGE richtet seit 2014  in der Klasse3 Ein-Mann-Kielboot 2.4 mR Regatten aus, an denen auch Menschen mit Handicap teilnehmen können. Dazu hat der Verein eigens einen barrierefreien Zugang geschaffen und einen Spezialbootsanleger gebaut.
 
Mit einem Sonderpreis in Höhe von je 5.000 Euro ausgezeichnet wird neben dem JFV Stadtallendorf/Ostkreis auch der Judo-Klub Kim-Chi Wiesbaden 1999 e.V. „Eine Sportart macht Schule“ heißt das Projekt, das in allen 26 Wiesbadener Vororten ein Judo-Angebot für Kinder installieren will. 
 
Darüber hinaus erhalten neun Vereine Anerkennungspreise in Höhe von je 2.000 Euro. Dies sind: ARGO e.V. (Academy Reha- und Gesundheitssport Obervellmar e.V. (Vellmar), der KSC Bensheim (Bensheim), die Melsunger Turngemeinde 1861.e.V. (Melsungen), die Sportgemeinschaft Wiking 1903 e.V. (Offenbach), die Sportvereinigung 1879 e.V. Hainstadt am Main (Hainstadt), der SV Delphin Wiesbaden (Wiesbaden), die TSG Blau-Gold Gießen (Gießen), der TSV Langstadt 1909 e.V. (Babenhausen) und die TSV Rot-Weiß Auerbach (Bensheim).