Nach DFB-Pokalaus gegen Bayern München: 1. FFC Frankfurt ist enttäuscht und trotzdem stolz

13. März 2019 · Top-News · von: FFC Frankfurt

Der 1. FFC Frankfurt scheidet nach einem umkämpften Spiel im DFB-Pokal-Viertelfinale nach einem 1:3 (1:2) zu Hause im Stadion am Brentanobad gegen den FC Bayern München aus. Erfreulich trotz des Nicht-Halbfinaleinzugs war aus FFC-Sicht die Einwechslung von Theresa Panfil nach fast drei Jahren ohne Pflichtspieleinsatz, zwei Kreuzbandrissen und fünf Operationen.

Nach langer Leidenszeit wieder mit von der Partie: Theresa Panfil. Foto: getty images

Gleich von Beginn an nahm Bayern das Heft in die Hand. Eine erste Torannäherung für die bajuwarischen Gäste über die rechte Seite auf Ex-FFC-Torjägerin Mandy Islacker konnte Sophia Kleinherne – die Cecilie Sandvej (gebrochener Zeh) vertrat – per Kopfball klären (2. Minute). Auch Fridolina Rolfös Schuss sechs Minuten später strich gefährlich über den FFC-Kasten. Die Anfangsminuten gehörten klar dem Vizepokalsieger aus München, doch der Rekordpokalsieger vom Main nahm den Kampf an und biss sich in die Partie, störte die Gäste mit hohem Pressing intensiver. Die FFC-Defensive hielt dicht – Schüsse von außerhalb des Strafraums wie Außenverteidigerin Verena Schweers waren die Folge (16.).

Die Offensivbemühungen der Frankfurterinnen waren nicht immer so präzise wie erwünscht, die gefährlichere Mannschaft war der FCB, sodass der FFC folgerichtig in Rückstand geriet: Eine Flanke in den FFC-Strafraum fand die gestartete Lina Magull, deren Kopfball von FFC-Keeperin Bre Heaberlin nicht mehr entscheidend gehalten werden konnte, sodass die Kugel auf die Linie fiel, diese aber eher nicht überquerte – eine Fehlentscheidung, dass Schiedsrichterin Marina Wozniak den wahrscheinlichen Nichttreffer anerkannte (19.). Mit der Führung im Rücken fiel es den dominanten Bayern Frauen leichter, die Feldvorteile auszubauen und den FFC in die eigene Hälfte zu drängen. Aber über Ansätze kamen die Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt nicht hinaus. Erst nach 34 Minuten kam eine kurz ausgeführte Ecke von Magull auf Sara Däbritz – der Ball rollte parallel zur FFC-Torlinie. Nur drei Minuten später erhöhte Bayern verdientermaßen auf 2:0. Ein langer Ball von Islacker fand die im FFC-Sechzehner freistehende Rolfö, die per Direktabnahme unhaltbar ins rechte untere Eck traf.

Der FFC gab sich aber keinswegs auf: Den langen Ball von Jackie Groenen ins Zentrum erlief sich Laura Feiersinger, doch ihren Abschluss – frei zum Schuss kommend – lenkte FCB-Torfrau und Landsfrau der Österreicherin, Manuela Zinsberger, zur Ecke (39.). Die schnelle Antwort wäre zum perfekten Zeitpunkt erfolgt, weil die Münchnerinnen die FFC-Defensive direkt danach weiter unter Druck setzen konnten und sich viele Eckbälle erarbeiteten. Doch der FFC fand noch vor der Pause den verdienten Anschlusstreffer: Direkt vor dem Pausenpfiff lief Feiersinger über die rechte Seite durch, ihre flache Hereingabe fand ihre Namensvetterin Laura Freigang (45.).

Der FFC hatte sich nach dem Seitenwechsel etwas vorgenommen: Kaum ertönte der Pfiff zur zweiten Halbzeit, schon musste Zinsberger sich mächtig strecken, um den Ball von Tanja Pawollek aus weiter Entfernung über die Latte zu lenken. Auch der nachfolgende Eckball brachte Gefahr – ein FFC-Kopfball hüpfte auf die Latte. Jetzt war Feuer im DFB-Pokal-Viertelfinale unter Flutlicht im Stadion am Brentanobad. Die Frankfurterinnen nutzten die Räume besser, fanden kreative Lösungen, um die FCB-Defensive zu beschäftigen – die Feldvorteile wechselten wie zuvor beide Mannschaften die Seiten, das Übergewicht verlagerte sich in Richtung FFC. Trotzdem blieben die Bayerinnen gefährlich – Damian Skorvankova dribbelte sich an der Torauslinie entlang, ihren Pass auf Magull konnte die FFC-Defensive gemeinsam zur Ecke klären – Heaberlin wehrte Islackers Kopfball nach Flanke von Kathrin Hendrich gerade noch ab (63.), eine Co-Produktion zweier ehemaliger FFC-Akteurinnen. Rolfös Schuss von der linken Seite strich am FFC-Pfosten vorbei (78.).

Die Frankfurterinnen blieben trotz des nun total offenen Spiels in einigen Situationen zu unpräzise, um ihr Bemühungen in hochkarätige Chancen oder gar Tore umzumünzen. Der Wille beim FFC war erkennbar, das Viertelfinale noch zu seinen Gunsten zu drehen. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und den Anfeuerungsrufen der 1210 Zuschauer im Stadion am Brentanobad gab das Team von FFC-Chefcoach Niko Arnautis alles, die Freistöße in der Schlussviertelstunde brachten aber zu wenig Gefahr hervor. Die Entscheidung fiel durch die gerade eingewechselte Jovana Damnjanovic: Der FFC hatte für die letzten Minute hinten aufgemacht, die serbische Stürmerin lief alleine aufs FFC-Tor zu und schob den Ball überlegt und unhaltbar ins linke untere Eck ein (87.). Das 3:1 für den FC Bayern München, der durch erneut Damnjanovic sogar das 4:1 hätte erzielen können, war die Entscheidung eines lange Zeit offen geführten DFB-Pokal-Viertelfinals.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Glückwunsch an den FC Bayern zum Erreichen des Halbfinals – er war die erste halbe Stunde klar überlegen und hat uns in unsere Hälfte reingedrängt. Ärgerlich ist – auch wenn die Führung verdient war -, dass der Ball vor dem 0:1 wohl nicht drin war. Nach dem zweiten Gegentor sah es locker aus, wir haben aber alles reingelegt und kamen wieder ins Spiel mit Laura Feiersingers Konter und dann mit dem Anschluss zum Pausenpfiff. Nach der Pause haben wir das Spiel offen gehalten, hatten zwei gute Momente zum Ausgleich – bei einem 2:2 wäre es noch einmal sehr spannend geworden. Wir haben alles nach vorne geworfen – Kompliment an meine Mannschaft, die Mentalität und couragierte Vorstellung hat meine Hochachtung, auch wenn wir natürlich enttäuscht sind über das Ausscheiden und fokussieren uns jetzt weiter auf die Liga. Danke auch ans Publikum!“