LOTTO Hessenliga: Viele Tore, viele klare Sieger

23. November 2015 · Allgemein · von: Dennis Höfel

Der 18. Spieltag der LOTTO Hessenliga brachte einen wahren Torreigen hervor: 34 Treffer kamen in den acht Begegnungen zustande. Zwei davon verhalfen Spitzenreiter Rot-Weiß Frankfurt zum Ausbau der Tabellenführung, während im Tabellenkeller vor allem die beiden Aufsteiger aus Dreieich und Fulda „Big Points“ einfahren konnten.


Mit einem 2:0-Sieg über Eintracht Stadtallendorf ist Rot-Weiß Frankfurt nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Liganeuling zeigte einen souveränen Heimauftritt, nach dem Trainer Daniyel Cimen nicht viel zu kritisieren hatte. „Insgesamt bin ich zufrieden. Das einzige Manko war, dass wir heute nicht mehr Tore gemacht haben“, erklärte der ehemalige Profi und schob noch ein spielübergreifendes Lob hinterher. „Es ist eine sensationelle Saison, die wir bislang spielen. Heute sind wir gut zurückgekommen und das zeichnet die Mannschaft aus.“ Einer der Erfolgsgaranten ist Cem Kara, der nicht zum ersten Mal einen Sieg mit einem Treffer einleitete und die ligaweite Torjägerliste aktuell mit bereits 15 Toren anführt. Gegen Stadtallendorf schlug er schon nach knapp acht Minuten zu, als er eine Hereingabe in den Strafraum von Debütant Luca Scholten vollendete. Der 18-Jährige feierte mit insgesamt zwei Torvorlagen eine gelungene Premiere. Den zweiten Treffer markierte Andre Fliess, nachdem Eintracht-Keeper Manuel Bachmeier einen Schuss von Scholten hatte nur abprallen lassen (66.). Dass es danach nicht noch einmal spannend wurde, hatte das Cimen-Team auch seinem Schlussmann Ioannis Takidis zu verdanken, der einen von Muhamet Arifi getretenen Strafstoß mit einer Glanzparade entschärfte (72.). Rot-Weiß Frankfurt hat den Vorsprung auf den zweiten Tabellenrang mit dem Heimerfolg auf sechs Zähler ausgebaut und nach 17 Partien bereits die 40-Punkte-Marke geknackt. Stadtallendorf  verharrt unterdessen auf dem sechsten Rang.


Möglich war dies auch, weil Verfolger Teutonia Watzenborn-Steinberg auf eigenem Platz gegen Tabellenschlusslicht SpVgg Oberrad patzte. Mit einem 2:2-Remis wurden die Punkte geteilt, der Außenseiter hatte allerdings bis acht Minute vor Schluss noch mit zwei Toren von Aljoscha Atzberger (68.) und Semih Aydilek (74.) geführt, das zudem nicht unverdient. In der von erschwerten Wetterbedingungen und der einbrechenden Dunkelheit (ein Flutlicht war nicht vorhanden) beeinträchtigten Schlussphase konnten die Hausherren noch ausgleichen und einen Zähler retten. Nach dem Anschlusstor durch Raffael Szymanski (83.) schlug Viktor Talevski erst in der zweiten Minute der vierminütigen Nachspielzeit zu.


Die weiteren Mitbewerber im Aufstiegsrennen gaben sich dagegen keine Blöße und rückten mit Siegen an den spielfreien und nun drittplatzierten TSV Lehnerz ran. Der SV Wiesbaden behielt mit 4:2 die Oberhand im Heimduell mit Viktoria Griesheim. Zum „Spieler des Spiels“ mauserte sich Niklas Rottenau, der zunächst den Führungstreffer von Younes Bahssou vorbereitete (16.) und nach dem Griesheimer Ausgleich durch Aret Demir (19.) die Landeshauptstädter mit zwei Toren auf die Siegerstraße brachte. Ein direkt verwandelter Freistoß (53.) und ein Distanzschuss (62.) führten jeweils zum Ziel. Das Freistoßtor des eingewechselten Blerton Muca (87.) und der Treffer von Viktorias Sebastian Seidel (90.) waren für den Spielausgang nicht mehr von entscheidender Bedeutung.


Etwas mehr hatte der FSC Lohfelden mit Bayern Alzenau zu schaffen, doch ein turbulentes Spiel fand auch hier letztlich einen klaren Sieger. Die ersten drei Lohfeldener Tore beim 5:2-Heimcoup resultierten jedoch allesamt aus von Serdar Bayrak verwandelten Strafstößen (22., 67., 69.). Gerade in der ersten Halbzeit waren die Gäste spielbestimmend und lagen dank der Treffer von Max Grünewald (8.) und Stefan Kresovic (34.) verdient in Führung. Die zweite Halbzeit mussten beide Mannschaften allerdings jeweils zu zehnt bestreiten, nachdem sich Egli Milloshaj (Lohfelden) mit einer Tätlichkeit an Hamza Boutakhrit die rote Karte eingehandelt hatte, der Attackierte sah im selben Zug zum zweiten Mal den gelben Karton (45. +1). Als die Gastgeber in Front gegangen waren, warf Alzenau alles nach vorne, wurde in den Schlussminuten jedoch noch zweimal ausgespielt. Mirko Tanjic schnürte einen Doppelpack (84., 89.).


Im Abstiegskampf gehörte an diesem Spieltag erneut Hessen Dreieich zu den großen Gewinnern. Erstmals in der laufenden Saison feierte der Aufsteiger zwei Siege in Serie, das 1:0 bei den Sportfreunden Seligenstadt war zudem der erste Auswärtserfolg. „Es war ein Kampfspiel, das die Jungs gut angenommen haben“, meinte Dreieichs Co-Trainer Naser Selmanaj. „Am Ende war das Glück auf unserer Seite, was zuletzt nicht immer der Fall gewesen war.“ Den knappen Vorsprung, den Ralf Schneider in der 27. Minute erzielte, verteidigten die Gäste gegen in der zweiten Halbzeit klar überlegene Seligenstädter tapfer und kletterten im Tableau auf den 13. Platz.


Borussia Fulda konnte unterdessen einen Pausenrückstand gegen den direkten Konkurrenten KSV Baunatal noch zu einem 3:1-Heimsieg umbiegen. Mit dem ersten erwähnenswerten Angriff gelang den Gästen in der 16. Minute durch Felix Schäfer die Führung. Trotz eines dominanten Auftretens benötigte Fulda bis in die Schlussphase der Partie, um den „Torknoten“ platzen zu lassen – nach dem befreienden Ausgleich durch Ingmar Merle (79.) waren die Hausherren jedoch nicht mehr zu stoppen. Nikola Milankovic (82.) und Matija Poredski (83.) entschieden die Begegnung binnen Augenblicken zugunsten der nun auf Rang 15 stehenden Osthessen.


Einem Rückstand musste auch Buchonia Flieden zunächst beim OSC Vellmar hinterherlaufen, allerdings nicht allzu lange. Sascha Rumpeltes (16.) konterte Vellmars Christian Wollenhaupt (15.) prompt. Zwei Elfmetertreffer von Andre Leibold (19., 24.) ließen Flieden anschließend davonziehen, Fabian Schaub erhöhte nach dem Seitenwechsel weiter (53.) auf den Endstand von 4:1 für die Buchonia, die auf den zehnten Rang sprang.


Mit dem gleichen Resultat fertigte Rot-Weiß Hadamar den 1. FC Eschborn ab. Robin Böcher (18.) und Jurij Gros (36.) waren vor der Pause erfolgreich. Anthony Wade sorgte mit seinem Anschlusstreffer in der 70. Minute noch einmal für Spannung, die sich mit den Toren von Pascal Heene (84.) und Jonas Herdering (86.) kurz vor Schluss wieder löste. Einziger Wermutstropfen aus Hadamarer Sicht war die gelb-rote Karte für Marcel Horz (78.).


Die Ergebnisse des 18. Spieltags im Überblick:
Rot-Weiß Frankfurt – Eintr. Stadtallendorf 2:0 (1:0)
Sportfr. Seligenstadt – Hessen Dreieich 0:1 (0:1)
Borussia Fulda – KSV Baunatal 3:1 (0:1)
Teut. Watzenb.-Stbg. – SpVgg Oberrad 2:2 (0:0)
FSC Lohfelden – Bayern Alzenau 5:2 (1:2)
OSC Vellmar – Buchonia Flieden 1:4 (1:3)
SV Wiesbaden – Viktoria Griesheim 4:2 (1:1)
Rot-Weiß Hadamar – 1. FC Eschborn 4:1 (2:0)


Spielfrei: TSV Lehnerz


Weitere Informationen, die Tabelle und den kompletten Spielplan der LOTTO Hessenliga gibt es hier.