Dreieich Coach Rudi Bommer (GettyImages)
SC Hessen Dreieich – SC Waldgirmes
Die Livepartie der LOTTO Hessenliga konnte der SC Hessen Dreieich mit 7:0 für sich entscheiden. Das sehr hohe Ergebnis war nicht zu erwarten, da die Bommer-Elf nur zwei Punkte mehr als der SC Waldgirmes auf dem Konto hatte.
Rudi Bommer und Ralf Weber stellten ihre Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche auf einer Position um: Geburtstagskind Daniel Henrich, der seine Rotsperre nach Notbremse abgesessen hatte, kehrte auf seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld zurück, Geburtstagskind Nummer zwei, Jörn Kohl, nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. Das hatte zur Folge, dass Nikola Mladenovic zurück auf die linke Verteidigerposition rückte.
Den 370 Zuschauern im Hahn Air Sportpark bot sich von Beginn an eine rassige Partie. Beide Mannschaften arbeiteten dynamisch gegen den Ball, die Gastgeber erwischten jedoch einen echten Traumstart. Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da stieg Innenverteidiger Denis Talijan nach einer Ecke von rechts am höchsten und nickte zur frühen Dreieicher Führung ein. Waldgirmes reagierte mit wütenden Vorstößen – und rannte damit ins Verderben. Coach Rudi Bommer freute sich über die Spielweise des SC Waldgirmes: „Ich bin froh, dass endlich mal ein Gegner bei uns offensiv aufgetreten ist. Das haben wir super ausgenutzt. Ich denke, dass wir heute sehr konzentriert gespielt und die Jungs auch gut eingestellt haben. Auch noch per Video, weil wir doch einen großen Respekt hatten vor Waldgirmes. Die haben in den Spielen zuvor richtig Fußball gespielt. Von daher haben die Jungs das sehr gut angenommen, waren von der ersten Minute an konzentriert, haben kaum etwas zugelassen und waren sehr gut in den Zweikämpfen. Wir waren auch ballsicher und zielstrebig vor der Kiste. Daniyel Bulut: „Wenn man 7:0 verliert, braucht man nicht groß zu analysieren. Der Gegner war in allen Belangen zwei Klassen besser heute. Wenn man hier in Dreieich früh mit 0:1 zurückliegt und ein bisschen blauäugig denkt, man kann hier auch mitspielen, dann kriegt man auch schnell das 2, 3 und 4:0. Im Grunde genommen muss man fast schon froh sein, nur 7:0 verloren zu haben. Glückwunsch dem Gegner und alles Gute noch. Das war bis jetzt deutlich die stärkste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben.“
TSV Lehnerz – FC Bayern Alzenau
Trotz zweimaliger Führung konnte der FC Bayern Alzenau nicht gegen den Tabellenführer aus Lehnerz gewinnen. Die Partie des zehnten LOTTO Hessenliga Spieltags endete mit einem 2:2-Unentschieden.
Zu Beginn der Partie drückte der FC Bayern Alzenau nach vorne, konnte sich aber vor dem Tor von Aykut Bayar nicht belohnen. Im weiteren Verlauf kamen die Lehnerzer besser in die Partie und konnte immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen. Mit dem Halbzeitpfiff fiel dann aber die Führung für die Unterfranken: Nach einem Einwurf von Rico Kaiser konnte Marcel Wilke den Ball per Kopf verlängern, den dann der heranrauschende Anthony Wade sehenswert mit einem Flugkopfball verwertete. Nach der Pause begann die Partie so spektakulär, wie sie auch in der ersten Halbzeit geendet hatte. Gerade einmal drei Minuten nach dem Wechsel konnte Marius Strangl den Ausgleich für die Lohsse-Elf erzielen. Motiviert durch den Ausgleichstreffer drückte der TSV jetzt auf die Führung, die häufig nur durch eingreifen von Ioannis Takidis (FCB Torhüter) verhindert werden konnte. Trotz des erneuten Aufbäumens der Fuldaer konnte der FC Bayern Alzenau wieder in Führung gehen und den Spitzenreiter in die Ecke drängen: Salvatore Bari kombinierte munter mit Dominique Jourdan, der im Anschluss der Pass-Stafette ins kurze Eck vollendete. Can Cemil Özer hatte danach die Gelegenheit die Partie mit dem 3:1 zu beenden, scheiterte aber an Bayar. Es kam wie es im Fußball häufig kommt, wenn Chancen nicht genutzt werden: Der TSV Lehnerz glich erneut durch Marcel Traegler aus und konnte somit die Tabellenführung behaupten. "Wenn wir das 3:1 machen, ist die Sache gegessen", haderte Alzenaus Trainer Angelo Barletta, der mit dem Punkt am Ende aber gut leben konnte. Auch Lehnerz-Coach Marco Lohsse war zufrieden: "Es spricht für die Mannschaft, dass sie zweimal zurückgekommen ist."
Spvgg. Neu-Isenburg – KSV Baunatal
„Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die gerade im Spiel nach vorne sehr variabel ist.“, so die Einschätzung von Peter Hoffmann vor dem Spiel gegen den KSV. Die Partie ging für dementsprechend mit 4:1 für die Nordhessen zu Ende.
Baunatal kam aus einem spielfreien Wochenende und konnte befreit gegen die Isenburger aufspielen. Den ersten Akzent in der Partie setzten allerdings die 03er, die in der vierten Spielminute durch einen Strafstoß von Marco Betz, der im vierten Punktspiel in Folge zum vierten Mal einen Elfmeter verwandelte, in Führung gehen konnten. Die Begeisterung über die frühe Führung hielt aber nicht lange! Nach dem Anstoß des KSV dauerte es aber keine Minute mehr, bis die Nebe-Elf den frühen Rückstand wieder wettmachen konnte. Fatih Üstün war es, der in der fünften Spielminute ein schönes Tor schoss: der Ball wurde nach einer Flanke von linken Seite erst einmal aus dem Strafraum geköpft, wo Üstün angeschossen kam und den Ball aus 20 Metern per Direktabnahme im Winkel versenkte. Nach dem Ausgleich kam der KSV besser ins Spiel und wusste sich auf schwierigem, da durchnässtem, Untergrund besser zu bewegen und zu kombinieren. Der Doppelschlag von Manuel Pforr drückte die Spielanteile dann auch in Zahlen aus. In der Halbzeit fand Peter Hoffmann scheinbar das richtige Wort und konnte seine Elf nochmal heiß machen. Nach Wiederanpfiff kamen die 03er zu guten Möglichkeiten durch Kapitän Marco Betz und Johannes Günther, konnten sich aber nicht mit einem Tor belohnen. Bis in die 75. Spielminute konnten die Hugenottenstädter den KSV in Bedrängnis bringen, waren aber nicht präzise genug um ein Tor zu erzielen. Nachdem Baunatal die Partie wieder besser kontrollieren konnte, zeigten sie den 03ern was Effektivität heißt: In der Nachspielzeit erzielte Mirko Tanjic den 4:1-Endstand.
Die Spielvereinigung konnte sich zwar auch in diesem Match gut präsentieren, konnte aber nichts Zählbares aus der schwierigen Partie gegen die Nordhessen mitnehmen. "Wir wussten, dass Baunatal kreativ nach vorne spielt. Heute haben wir zu naiv verteidigt. Weil wir einen Riesenaufwand betrieben haben, hätte das Spiel noch einmal am Anfang der zweiten Halbzeit in die andere Richtung laufen können. Wir müssen jetzt aus unseren Fehlern lernen", stellte Neu-Isenburgs Coach Peter Hoffmann fest.
"Zum Glück hat Marco Betz mit seinem Kopfball keinen Erfolg gehabt, sonst hätten es noch richtig heiße 30 Minuten geben können. Von uns war das heute nicht das Gelbe vom Ei", sagte Tobias Nebe und zollte der Isenburger Leistung ihren Tribut.
Alle Spiele im Überblick:
SC Hessen Dreieich (7:0) SC Waldgirmes
TSV Lehnerz (2:2) FC Bayern Alzenau
SV Steinbach (2:3) SV Buchonia Flieden
FSC Lohfelden (3:1) OSC Vellmar
SC Borussia Fulda (4:0) RW Frankfurt
Teut. Watze.-Stbg.(0:0) VfB Ginsheim
FC Ederbergland (3:0) RW Hadamar
Spvgg. Neu-Isenburg (1:4) KSV Baunatal
Alle Tore: auf unserer Youtube-Seite unter youtu.be/ZbFBNDf_-NA, oder auf der LOTTO Hessenliga Facebook-Seite.