Das erfolgreiche Team jubelt zurecht. Foto: Zinsel
Am ersten Turniertag starteten die Hessinnen gleich furios, überrannten ihren Gegner förmlich in der ersten Hälfte und fertigten die Auswahl Schleswig-Holsteins mit 4:0 ab. Shekiera Martinez war dabei gleich zweimal mit Toren erfolgreich, Maral Artin und Lea Schneider jeweils einmal. Nach dem 3:0-Halbzeitstand schalteten die Hessinnen einen Gang herunter, nahmen Tempo heraus und schonten so ihre Kräfte für die anstehenden Aufgaben.
Danach stand das Spiel gegen Niedersachsen auf dem Plan. Die Kontrahentinnen waren durchweg mit einer starken Physis ausgestattet. Sie operierten mit vielen langen Bällen, die beim Verteidigen einen enormen Körpereinsatz und mentale Wachsamkeit erforderten. Die Hessinnen setzte ihre Leidenschaft dagegen und investierten einen Tick mehr als die Gegnerinnen. So konnte der HFV das Spiel nach einem schönen Tor von Schlüsselspielerin Johanna Berg, die auf vier Positionen eingesetzt werden kann, mit 1:0 gewinnen.
Im traditionell schwierigen Duell präsentierte sich Bayern spielerisch stark mit vielen Spielanteilen, kam aber selten in die gefährliche Zone, so dass am Ende ein Chancenverhältnis von 12:1 für Hessen stand. Daher war der hessische Sieg auch verdient, Lea Schneider avancierte zur Spielerin des Spiels: Sie markierte beide Treffer beim 2:0-Sieg der hessischen Auswahl.
Im entscheidenden Spiel um die Länderpokal-Krone konnten die Hessinnen bereits zur Halbzeit eine 2:0-Führung durch die Treffer von Katharina Blank und Shekiera Martinez herausschießen. Das einzige Gegentor des Turniers entfachte lediglich ein westfälisches Strohfeuer. Hessen antwortete mit gefährlichen Kontern, die häufig überhart gestoppt wurden. Am Ende blieb es bei dem 2:1-Erfolg und dem Gewinn des Länderpokals.
Zum Abschluss durften sich alle hessischen Spielerinnen im Finale beweisen. Vier Spielerinnen des 2000er Jahrgangs wurden für den Nationalmannschaftslehrgang nominiert, beim 2001er Jahrgang waren es zwei plus zwei weitere auf Abruf. Die Hessin Lea Schneider wurde sogar als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet.
„Wir haben in jeglicher Hinsicht Werbung für den hessischen Frauenfußball betrieben. Von vielen Seiten wurde uns bestätigt, dass es Spaß mache, den Hessinnen beim Spielen zuzusehen. Sie strahlen Spielfreude, Ehrgeiz, Teamgeist und Fairplay aus. Dieses sensationelle Auftreten ließ den Funke auch auf die Zuschauer überspringen“, erklärte Trainer Thomas Voggenreiter, der in diesem Jahr bereits sein drittes Turnier gewinnen konnte und hob allgemein die hessische Jugendarbeit heraus: „Auch die hessische U16 mit Barbara Wolinski hat im April den Länderpokal gewonnen und vier Spielerinnen davon haben nun das Double erreicht. Das zeigt, dass sich in Hessen jahrgangsübergreifend etwas Gutes entwickelt.“