Krombacher Hessenpokal: Favoriten geben sich keine Blöße

16. November 2015 · Allgemein · von: Dennis Höfel

Luca Schnellbacher erzielte den entscheidenden Treffer für den SVWW in der Nachspielzeit. Foto: getty images

Im Viertelfinale des Krombacher Hessenpokals sind sowohl Drittligist SV Wehen Wiesbaden als auch die beiden Regionalligisten Kickers Offenbach und Hessen Kassel zumindest im Endresultat ihrem Favoritenstatus gerecht geworden.

Die größten Probleme hatte dabei der SV Wehen Wiesbaden. Gegen den Regionalligaaufsteiger TSV Steinbach konnte das Team von Trainer Sven Demandt erst in der Nachspielzeit den 2:1-Sieg und den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. „Wir sind zwar verdient weiter, aber wir hätten es uns wesentlich einfacher machen können“, wollte sich Demandt vor allem nicht mit der Leistung in den ersten 45 Minuten zufrieden geben. Da ließen die Gäste dem Außenseiter vor dem eigenen Tor oft zu viel Raum, Torwart Markus Kolke verhinderte eine Steinbacher Führung. Nur beim von Niklas Dams abgefälschten Schuss von Hüsni Tahiri war er machtlos (33.), der nach dem Treffer von Marc Lorenz aus 30 Metern Tordistanz (15.) den Ausgleich bedeutete. Im zweiten Durchgang trat der Drittligist zwar deutlich organisierter und dominanter auf, ließ in seinen Angriffsversuchen allerdings die Zielgenauigkeit vermissen. Zudem scheiterten die Wehener insgesamt gleich dreimal am Aluminium: Kevin Schindler am Innenpfosten (22.), Luca Schnellbacher (44.) und Dams (54.) an der Latte. Wenige Momente vor dem Abpfiff gelang Schnellbacher nach einem Eckball dann aber doch noch der verdiente Siegtreffer (90. +1). „Wir sind natürlich enttäuscht. Wir hatten uns einiges vorgenommen und die Mannschaft hat das toll umgesetzt“, fand TSV-Trainer Thomas Brdaric dennoch nur lobende Worte für sein Team.

Deutlich unspektakulärer setzten sich die Offenbacher Kickers bei Verbandsligist SG Oberliederbach durch. Am Ende stand ein klarer 7:0-Sieg zu Buche – Balsam für die Seele des in der Liga auf Talfahrt befindlichen OFC. „Wir haben von Beginn an keine Zweifel aufkommen lassen, dass hier heute irgendetwas anbrennen könnte“, war OFC-Coach Rico Schmitt zufrieden. Vor 1.150 Zuschauern erzielten Marcel Gebers (12.), Niko Dobros (22., 43., 86.), Benjamin Pintol (28., 57.) und Devann Yao (90. +3) die Tore. Zur negativen Randnotiz wurde das Aneinandergeraten einiger Fans beider Lager, weshalb die Partie kurz nach der Pause für zehn Minuten unterbrochen wurde.

Für Hessen Kassel stellte das 3:0 beim Hünfelder SV nicht mehr als einen Pflichtsieg dar. Der Favorit bekleckerte sich nicht mit Ruhm und benötigte viel Zeit, um ins Spiel zu finden. „Wir haben das gerade im ersten Durchgang nicht gut gemacht“, stellte Trainer Matthias Mink fest. Mit einem verbesserten Auftreten nach dem Seitenwechsel konnte sein Team über Sergej Schmik (62.) und Sergej Evljuski (69.) standesgemäß mit zwei Toren in Front gehen. Wäre der postwendende Anschlusstreffer des Verbandsligisten von Christoph Neidhardt aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht aberkannt worden, hätte es durchaus noch einmal spannend werden können. So setzte Tobias Damm kurz vor Abpfiff den Schlusspunkt (90.).

Im Halbfinale des Krombacher Hessenpokals kommt es nun zum Regionalliga-Duell zwischen den mit Heimrecht ausgestatteten Offenbacher Kickers und Hessen Kassel. Im zweiten Spiel empfängt das Überraschungsteam des Verbandsligisten FC Ederbergland, bereits am vergangenen Mittwoch mit einem 2:1-Coup gegen Hessenligist FSC Lohfelden qualifiziert, den SV Wehen Wiesbaden. Ausgetragen werden die Begegnungen im Februar/März des kommenden Jahres.