Kindeswohl im Fußball - Schulungen starten

29. Mai 2013 · Service/Qualifizierung · von: Marcus Dippel

Kindeswohl im Fußball

Zu Beginn des Jahres 2011 schloss sich das Präsidium des Hessischen Fußball-Verbandes auf Empfehlung der Kommission „Integration und Gewaltprävention“ dem Präventionskonzept der Sportjugend Hessen und des Landessportbundes Hessen an. Seither arbeiten der HFV und die Sozialstiftung des Hessischen Fußballs eng mit der Sportjugend Hessen zusammen, um mit präventiven Maßnahmen für die Umsetzung des Konzepts zu sorgen.

Auch wenn in Sportvereinen Kinder und Jugendliche nur kurzzeitig betreut werden, können auch hier Fälle der Kindeswohlgefährdung oder sogar von sexuellem Missbrauch auftreten. Sportvereine dürfen hier nicht wegschauen, sondern sollten bei ernsthaftem Verdacht fachliche Unterstützung aufsuchen. Jeder Sportverein sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein!

Grundsätzlich sollte der Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen von Wertschätzung und Vertrauen geprägt sein. Wie dies in der Praxis aussieht und was im Einzelfall Auffälligkeiten oder Grenzverletzungen sein können, kann man nur im Gespräch und in der persönlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema erfahren. Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit im HFV auf präventiven Bildungsangeboten, die sich an alle Vereinsmitarbeiter/innen wenden, die bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen beteiligt sind.

Ziel ist es, zu sensibilisieren und damit den Fußball und vor allem die Vereine zu einem täterfeindlichen Umfeld zu machen. Dies soll durch einen offenen Umgang mit dem Thema und durch die Schulung von Trainern, Lehrreferenten und Betreuern erfolgen. Innerhalb des HFV werden im Jugendreferat, im Auswahlbereich der Frauen- und Mädchen, sowie in der Ausbildung und Qualifizierung, Trainer und Lehrreferenten entsprechend geschult und sensibilisiert.

Kindeswohlgefährdung kann sich sehr unterschiedlich darstellen und ist abhängig von Personen, Orten und Gelegenheiten: Ursachen können außerhalb des Vereins liegen (z. B. bei Familienangehörigen), sie kann unter Kindern/Jugendlichen stattfinden (z. B. Mobbing), sie kann durch Mitarbeiter/innen des Vereins erfolgen.

Zielgruppe der Kurzschulung „Kindeswohl“ im Hessischen Fußball-Verband sind Vereinsvorstände, Jugendleiter sowie Trainer und Betreuer von Kinder- und Jugendmannschaften. Wir möchten mit dieser Kurzschulung unsere Trainer und Funktionsträger im hessischen Fußball dahingehend sensibilisieren, dass sie in der Lage sind, Probleme in dieser Richtung wahrzunehmen bzw. den Mut haben, Probleme anzusprechen.

Ziel ist es, dass es in jedem unserer Vereine im Bereich des HFV einen Ansprechpartner für dieses sensible Thema gibt oder dass zumindest jemand im Verein weiss, an welchen Ansprechpartner außerhalb des Vereins man sich wenden kann, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alle Teilnehmer/innen der Kurzschulung erhalten eine kostenlose Ausbildungsmappe. Zudem wird die Kurzschulung mit fünf Lerneinheiten auf die Lizenzverlängerung der Trainer C-Breitenfußball Lizenz angerechnet.
    
Bei Verdachtsfällen ist Besonnenheit erforderlich. Eine externe Beratung sollte unbedingt eingeholt werden. Die Sportjugend Hessen berät selbst bzw. vermittelt bei Verdachtsfällen auch kompetente Ansprechpartner bei regionalen Jugendämtern oder qualifizierten Beratungsstellen. Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Auf den Seiten der Sportjugend Hessen (www.sportjugend-hessen.de) finden Sie weitere Informationen zum Thema "Kindeswohl im Sport" sowie zusätzliche Qualifizierungsangebote und Beratungsmöglichkeiten.

Alle weiteren Informationen zu Terminen und Anmeldung zur Kurzschulung „Kindeswohl“ in den Fußballkreisen des HFV gibt es hier. Am 10. Juni 2013 findet im Kreis Offenbach die erste Schulung statt, weitere in Biedenkopf, Wiesbaden, Alsfeld, Schlüchtern, Limburg-Weilburg, Friedberg, Dieburg, Groß-Gerau und an der Bergstraße folgen.