Keine hessischen Pokalüberraschungen - Profis weiter, Kassel raus

10. August 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

Marco Sailer (li.) zieht volley ab - so erzielte er die Führung für Darmstadt 98. Foto: getty images

Die hessischen Profiteams Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98 und FSV Frankfurt gaben sich in der ersten Runde des DFB-Pokals keine Blöße und kamen ohne größere Schwierigkeiten weiter. Der KSV Hessen Kassel verpasste hingegen gegen Erstligist Hannover 96 eine Überraschung.

Bereits am Freitag eröffneten Darmstadt 98 und der FSV Frankfurt die DFB-Pokalrunde. Die „Lilien“ setzten sich mit 5:0 (2:0) gegen die TuS Erndtebrück durch. Marco Sailer eröffnete den Torreigen mit einem wunderschönen Volleyschuss aus der Drehung mit dem Rücken zum Tor. Die weiteren Treffer erzielten zweimal Dominik Stroh-Engel, und je einmal Marcel Heller und Konstantin Rausch, der mit seinem Volleyknaller den Schlusspunkt setzte. Der lockere Aufgalopp ist abgehakt, nun ist der Fokus vollständig auf die kommende Bundesligasaison gerichtet: „Der Sieg sorgt für genau das, was wir uns vorgenommen hatten: nämlich mit einem guten Gefühl in die Bundesliga-Saison zu starten“, sagte Doppeltorschütze Dominik Stroh-Engel nach dem Auslaufen am Samstagvormittag. Sein Offensiv-Kollege Konstantin Rausch merkte an: „Wir gehen jetzt mit einer noch breiteren Brust in die Saison.“ 98-Cheftrainer Dirk Schuster sah zwar noch Fehler, aber verkündete selbstbewusst: „Ich denke, wir sind bereit für die Bundesliga. Wir freuen uns riesig auf Hannover 96.“

Der FSV Frankfurt kam bei Regionalligist Berliner FC Dynamo schnell in Front. Bereits in der 3. Minute bekamen die Schwarz-Blauen einen Elfmeter zugesprochen, den Routinier Edmond Kapllani sicher verwandelte. Das 2:0 kurz vor der Halbzeitpause (42.) fiel erneut nach einer Standardsituation: Beim Freistoß aus zwanzig Metern Torentfernung liefen drei Mann über den Ball, ehe Denis Epstein aufs Tor hämmerte. Den abgeklatschten Ball spitzelte Zlatko Dedic zum 2:0 ins Netz. Danach gab es noch zwei paritätisch aufgeteilte Pfostentreffer durch Kapllani und bei einem Elfmeter von Thiago Rockenbach da Silva, ansonsten passierte nicht mehr viel. Clemens Krüger, Geschäftsführer der FSV Frankfurt 1899 Fußball GmbH, war zufrieden über das Erreichen der zweiten Runde, sieht aber auch noch Luft nach oben: „Unterm Strich zählt heute nur das Weiterkommen. Wir hätten uns sicherlich auch noch mehr belohnen können, weil wir uns weitere Chancen erarbeitet haben. Deshalb müssen wir im Angriff noch effektiver werden. Es bleibt nach wie vor Luft nach oben, dennoch können wir durch dieses Pokalspiel ordentlich Selbstvertrauen tanken.“

Auch die Frankfurter Eintracht glänzte nicht, aber tat das, was man von einem Erstligisten erwartet: Die Mannschaft von Armin Veh besiegte den Bremer SV mit 3:0 (1:0) und ließ dabei nie Zweifel am Weiterkommen des Favoriten aufkommen. Luc Castaignos, Stefan Aigner und Luca Waldschmidt waren erfolgreich. Am Ende waren alle positiv gestimmt, auch der gegnerische Trainer Klaus Gelsdorf: „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Als Fünftligist 0:3 gegen einen Bundesligisten zu verlieren, ist in Ordnung, zumal wir uns noch in der Vorbereitung befinden. SGE-Sportdirektor Bruno Hübner erklärte: „Es hat ein bisschen gedauert, bis wir ins Spiel gefunden und uns an den Platz gewöhnt haben. Er war relativ stumpf. Aber dann war es ein gutes Spiel von uns, vielleicht mit zu wenig Toren.“ Eintracht-Torwart Heinz Lindner ergänzte: „Wir können zufrieden sein. Es war – wie erwartet – ein schwieriges Pokalspiel. Das schnelle Tor nach der Pause hat uns gut getan.“

Als einziger hessischer Verein konnte der KSV Hessen Kassel nicht in die zweite Runde einziehen, hatte jedoch mit Hannover 96 auch die anspruchvollste Aufgabe zu erledigen. Der drei Klassen höher angesiedelte Club setzte sich letztlich mit 2:0 (1:0) durch.  Entscheidend dafür war die effektivere Chancenverwertung des Erstligisten, denn viel mehr als diese zwei Gelegenheiten gab es nicht. Der aufopferungsvoll kämpfende KSV kratzte immer wieder an einem Tor, das an diesem Tag aber einfach nicht fallen wollte. „Das Schulterklopfen ist schön für uns“, sagte KSV-Trainer Matthias Mink nach der Partie. “Wir sind aber enttäuscht, weil wir eine Runde weiter kommen wollten.“