Kassel verliert Tabellenführung - OFC, SVWW und 1. FFC siegen

07. September 2015 · Allgemein · von: Sascha Timmas / mag

SVWW-Kapitän Patrick Funk konnte mit seiner Mannschaft einen deutlichen 3:0-Sieg feiern. Foto: getty images

Der KSV Hessen Kassel hat am siebten Spieltag der Regionalliga Südwest die Tabellenführung abgeben müssen. Nach einer 0:1-Heimniederlage gegen den SV Elversberg fielen die Nordhessen auf den fünften Tabellenplatz zurück.

In das Topspiel des siebten Spieltags der Regionalliga Südwest gegen den SV Elversberg gingen die Kasseler personal geschwächt – Shqipon Bektashi, der Kasseler Top-Torjäger, und Sylvano Comvalius fehlten gelb-rot gesperrt. Vielleicht hielt das Spiel auch deshalb in den ersten 30 Minuten nicht das, was es versprach. Statt sehenswertem Offensivfußball beider Teams, bekamen die rund 3.600 Zuschauer im Kasseler Auestadion eher einen Abnutzungskampf im Mittelfeld zu sehen. Nach einer halben Stunde schienen beide Mannschaften mehr riskieren zu wollen. Kassel bestimmte das Spiel, aber auch die Elversberger Gäste kamen nun immer wieder zu guten Tormöglichkeiten. Im zweiten Spielabschnitt war die Partie zunächst ähnlich umkämpft, wie in der ersten Halbzeit. Doch die Kasseler leisteten sich immer wieder Abspielfehler im Mittelfeld und konnten das Spiel daher nicht mehr so stark in die eigene Hand nehmen, wie noch in der ersten Hälfte. In der 74. Spielminute erzielte der eingewechselte Maximilian Oesterhelweg dann das Siegtor für Elversberg. Nach einem langen Einwurf von der rechten Seite bis in den Strafraum legte Mijo Tunjic den Ball für Oesterhelweg ab, der mit einem Flachschuss ins linke Eck zur Führung für Elversberg traf. Trainer Matthias Mink mutmaßte nach dem Schlusspfiff, ob mit seinem Top-Torjäger Shqipon Bektashi ein besseres Ergebnis für Kassel herausgesprungen wäre: “Fakt ist, dass Shqipon uns vielleicht heute im Punkto Aggressivität und Angriffspressing gefehlt hat“. Mit der ersten Saisonniederlage müssen die Kasseler zwar die Tabellenführung vorerst abgeben; halten mit lediglich drei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer jedoch direkten Kontakt zur Spitze.

Kickers Offenbach hingegen konnte den positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen und gewann gegen den Oberliga-Aufsteiger aus Spielberg mit 2:1. Den besseren Start in die Partie erwischten zunächst die Gäste aus Spielberg. Mit viel Einsatz und Elan kauften sie den Kickers in den ersten Minuten den Schneid ab und gingen in der 12. Spielminute sogar durch Manuel Hasel in Führung. Die Offenbacher fanden nicht zu ihrem Spiel und so ging es mit dem Rückstand in die Pause. Nach dem Seitenwechsel spielte der OFC nun besser nach vorne und drückte auf den Ausgleich. In der 67. Spielminute gelang dann dem eingewechselten Steven von der Burg der nun hoch verdiente Ausgleichstreffer. Acht Minuten vor dem Ende besorgte Martin Röser mit einem sehenswert verwandelten direkten Freistoß sogar die 2:1-Führung für die Kickers, die die zweite Hälfte klar dominierten. Mit dem Sieg springen die Kickers zunächst einmal vorbei an Kassel auf den zweiten Tabellenplatz und untermauern damit ihre Aufstiegsambitionen.

Steinbach vergibt Heimsieg in letzter Minute
Der TSV Steinbach verspielte einen wichtigen Heimsieg gegen Wormatia Worms buchstäblich in letzter Minute. Gegen die Wormatia brachte Masatoshi Hamanaka die Steinbacher Sekunden vor dem Seitenwechsel mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit gelang den Gästen der zwischenzeitliche Ausgleich durch Florian Tresker. Moritz Göttel brachte die Steinbacher nach gut einer Stunde Spielzeit wieder in Führung und alles sah nach dem ersten Heimsieg der Regionalliga-Geschichte für den TSV aus. Doch Mohamed Tahiri auf Seiten der Wormser zerstörte in der 90. Spielminute alle Steinbacher Träume und traf zum schlussendlichen 2:2-Unentschieden. Steinbachs Trainer Peter Cestonaro zeigte sich ob des späten Ausgleichs enttäuscht: „Es tut weh, nur einen Punkt mitzunehmen. Wenn man so knapp vor einem Sieg stand, dann ist das bitter. Wir müssen das jetzt verarbeiten. Ich sehe es aber so, dass wir den positiven Trend der letzten Woche mit dieser Leistung unterstrichen haben. Wir müssen uns aber noch die fehlende Cleverness und Abgebrühtheit aneignen.“ Steinbach ist mit diesem Punktgewinn weiterhin Tabellensechzehnter; zeigt aber durchaus, dass der Klassenerhalt ein realistisches Saisonziel bleibt.

3. Liga: SV Wehen Wiesbaden mit souveränem Heimerfolg
Der SV Wehen Wiesbaden konnte am siebten Spieltag der 3. Liga einen deutlichen 3:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln einfahren. Wiesbaden dominierte über weite Strecken die Partie, doch dauerte es bis zur 66. Spielminute ehe Luca Schnellbacher die Hessen mit 1:0 in Führung bringen konnte. Nach der erlösenden Führung platze beim SVWW der Knoten. Kevin Schindler (74.) und Michael Vitzthum (80.) konnten in der Folge weitere Treffer erzielen. Mit diesem Sieg klettern die Wiesbadener nach einem holprigen Saisonstart ins Tabellenmittelfeld der 3. Liga; haben aber nur drei Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.

Frauen-Bundesliga: FFC gewinnt auswärts knapp
Zweites Spiel, zweiter Sieg, dazu erneut ohne Gegentor: Der 1. FFC Frankfurt gewann das Topspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 1:0 und wahrte damit seine weiße Weste in der Frauen-Bundesliga. Mandy Islacker erzielte schon in der 5. Minute das Tor des Tages, ehe sich eine hart umkämpfte, allerdings auch von vielen Fehlern geprägte Partie entwickelte. Dabei setzte sich das Team von Cheftrainer Colin Bell auf Grund der Mehrzahl an Chancen unter dem Strich verdient durch, konnte aber nicht an die gute Leistung aus dem Heimspiel gegen die SGS Essen anknüpfen. Daher war FFC-Cheftrainer Colin Bell auch nicht gänzlich zufrieden: „Wir haben vieles vermissen lassen, was wir noch vor einer Woche gegen Essen gezeigt haben. Zu viele einfache Fehler in der Abstimmung sowie im Passspiel haben dazu geführt, dass wir zu keiner Zeit Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt haben, während uns Hoffenheim sehr bissig und aggressiv begegnet ist. Allerdings kann ich mich kaum an gefährliche Chancen unseres Gegners erinnern. Letztlich ist Fußball ein Ergebnissport und das Ergebnis spricht heute für uns.“