Jubiläumsveranstaltung der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) zur deutschen Einheit

30. September 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist in die Podiumsdiskussion involviert. Foto: getty images

Bei den Wettkämpfen der Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 in Split traten Sportlerinnen und Sportler aus der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zum letzten Mal in getrennten Mannschaften gegeneinander an. Doch bereits die Schlussfeier geriet unter dem Eindruck des historischen Zeitenwandels zur symbolischen Wiedervereinigung, als die Teams aus Ost und West im geschlossenen Miteinander aufliefen.

Es folgten 25 Jahre des Zusammenwachsens zu einer Sport-Nation. In den Verbänden und Vereinen kam es zu einem umfassenden Transformationsprozess zweier
höchst unterschiedlicher Sportstrukturen. Mit seiner Integrationskraft hat der Sport viel zur deutschen Wiedervereinigung beigetragen und bestehende Grenzen überwunden.

Der Sport war und ist in vielfältiger Weise ein Vorbild, auch wenn einige Probleme, wie die Auseinandersetzung mit der Dopingvergangenheit oder der Einflussnahme durch die DDR-Staatssicherheit, bis heute bestehen bzw. nachwirken.

Im Einklang mit den Feierlichkeiten zu 25 Jahren Deutsche Einheit unter der Bundesratspräsidentschaft Hessens möchte die Deutsche Olympische Akademie an die bedeutungsvollen Ereignisse erinnern. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten sollen eine Bilanz gezogen und die sporthistorischen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und Entscheidungen der Vergangenheit bewertet werden.

Die Jubiläumsveranstaltung der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) zur deutschen Einheit im Sport findet am 1. Oktober 2015 in Wiesbaden statt. Nach der Begrüßung durch Peter Beuth (Hessischer Innenminister) und Prof. Gudrun Doll-Tepper (Vorsitzende der DOA) führt Alfons Hörmann (Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes) in das Thema des Abends ein. Den Hauptvortrag hält Dr. Jutta Braun (Vorsitzende des Zentrums deutsche Sportgeschichte) mit dem Titel „Schussfahrt in die Einheit – Der deutsche Sport und die Epochenzäsur 1989/1990“.

Im Podiumsgespräch diskutieren Uwe Trömer (ehemaliger Bahnradfahrer und staatlich anerkanntes Dopingopfer), Heike Henkel (Olympiasiegerin im Hochsprung), Prof. Roland Baar (mehrfacher Weltmeister im Rudern) mit Alfons Hörmann und Dr. Jutta Braun unter der Moderation von Martina Knief (Hessischer Rundfunk).