Interview: Hohenrodas Andre Stenda spielt für deutsche Nationalmannschaft der Bürgermeister

13. Juli 2017 · Top-News · von: mag

Im Alter von nur 27 Jahren wurde Andre Stenda zum jüngsten Bürgermeister Hessens gewählt. Im Mai 2013 setzte er sich mit 70,7 Prozent gegen zwei Konkurrenten durch. Seit vier Jahren ist er nun Oberhaupt der Gemeinde Hohenroda im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Nun kam zur steilen politischen Karriere ein sportlicher Höhepunkt hinzu: Der bei Kreisoberligist FSG Hohenroda kickende Stenda Stenda ist nun deutscher Nationalspieler der Bürgermeister.

Andre Stenda (Nr. 17) im Kreis seiner Nationalmannschaft. Fotos: privat

Herr Stenda, Sie spielen in der deutschen Nationalmannschaft der Bürgermeister. Wie ist es dazu gekommen?
„Das hat sich zufällig ergeben. Ich habe vor rund einem Jahr von einem Bekannten erfahren, dass es die Nationalmannschaft der Bürgermeister gibt. So konnte ich den Kontakt zur Mannschaft herstellen und habe Ende April die Einladung zu einem Testspiel bekommen, dass Anfang Juli in Berlin-Falkensee stattfand. Danach wurde ich offiziell zum Nationalspieler ernannt und mit der entsprechenden Ausrüstung ausgestattet.

Wer hat das entschieden?
Das hat der Trainer gemeinsam mit dem Spielerrat entschieden. Es wird nicht jeder aufgenommen, daher wollte ich mich unbedingt von meiner besten Seite zeigen.

Haben Sie sich speziell vorbereitet?
Ja, ich habe zur Vorbereitung keinen Alkohol getrunken und weniger gegessen. Dafür war ich öfter Joggen und habe mehr Fußball gespielt. Ich denke, ich bin recht fit aufgetreten und außerdem für einen Bürgermeister noch recht jung.

Wie kam es dazu, dass Sie mit 27 Jahren schon Bürgermeister wurden?
Ich habe schon früh ehrenamtlich gearbeitet, war Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Trendelburg und im Kreisausschuss des Landkreises Kassel. Auf den freien Bürgermeisterstuhl in Hohenroda bin ich durch einen Kontakt aufmerksam gemacht worden. Ich bin also zufällig in Hohenroda gelandet und musste das vorher auch erstmal googlen.

Sind noch mehrere hessische Bürgermeister bei der Nationalmannschaft dabei?
Ja, es spielen noch zwei Bürgermeister aus Südhessen mit: Helmut Morr von der Gemeinde Birkenau und Rolf Reinhard aus Abtsteinach.

Seit wann gibt es die Mannschaft?
Die Mannschaft gibt es seit 2008, gleich im ersten Jahr wurde sie Europameister.

Was ist das Ziel des Teams?
Natürlich steht das Sportliche im Vordergrund. Aber unser Beruf bringt es schon mit sich, dass wir auch Solidarität zeigen und gewisse Projekte unterstützen.

Gibt es auch Trainingseinheiten oder nur Spiele?
Zum Training absolvieren wir Testspiele, rund viermal im Jahr gibt es Testspiele oder Turniere. Das nächste Turnier ist der Alpen-Cup in Slowenien Mitte September. Dort spielen fünf Mannschaften mit. Und der Höhepunkt ist die Weltmeisterschaft in Russland 2018. Diese findet zwei Wochen lang parallel zur FIFA-Weltmeisterschaft statt.

Was bedeutet es Ihnen, nun Nationalspieler zu sein?
Das ist ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht. Es gibt nichts Schöneres, als mit dem Adler auf der Brust auf das Feld einzulaufen. Daher habe ich viel daran gesetzt, dass es gelingt und bin unwahrscheinlich stolz, das Nationaltrikot tragen zu dürfen.

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