Interkulturelle Schiedsrichterschule

14. August 2014 · Schiedsrichter · von: Gerhard Müller

Die interkulturelle Schiedsrichterschule im Odenwald, Foto: privat

 

Mit der interkulturellen Fußballschule geht das Erbacher Jugendintegrationsprojekt „Fußball und Musik – Sport, Spaß und Integration“ neue Wege. Die Initiatoren Alexander Carrasco Torres und Gerhard Müller bieten in Kooperation mit der Schiedsrichtervereinigung des Odenwaldkreises sowie dem Fair Play Forum des Hessischen Fußballs einen offiziellen Schiedsrichtergrundlehrgang an.

Neben dem aktiven Fußballspielen sehen Alexander Carrasco Torres (Schule am Sportpark - Lernstubb Michelstadt) und Jugendsozialarbeiter Gerhard Müller auch die interaktive Kraft des Spiels mit den Themenfeldern Integration, Engagement, Vorbild, Fairness und Respekt gegenüber dem Gegner und dem Schiedsrichter als zentrale Eigenschaften. Selbiges wollen sie den jungen Sportlern in der interkulturellen Fußballschule nahebringen.

So war schon im letzten Jahr die Kampagne „Flagge zeigen“ der Start, das Schiedsrichteramt mehr in den Focus des Projektes zu rücken, um für mehr Toleranz, Allgemeinwissen, aber auch Sensibilität gegenüber den Referees zu werben. Hierfür wurde die Kampagne mit der Sepp-Herberger-Urkunde, für herausragendes soziales Engagement, vom DFB ausgezeichnet.

Darauf aufbauend bietet das Jugendintegrationsprojekt allen interessierten Jungkickern, die Möglichkeit, erstes Fachwissen zum Einsatz als Schiedsrichter in einem Basislehrgang zu erwerben. Genutzt wurde dazu die Wiesenmarktwoche im Blockunterricht. Beeindruckend für die Verantwortlichen war die Tatsache, dass sich fünfzehn Kinder und Jugendiche verschiedener Nationalitäten, trotz vorgezogener Ferien dazu bereitfanden.

Auch wurden Anmeldungen aus Beerfelden, Michelstadt und Höchst berücksichtigt. Hierzu wurden die Jugendlichen von ihren jeweiligen Schulleitungen für die dort noch laufende letzte Unterrichtswoche des Schuljahres frei gestellt.

Der Schiedsrichtervereinigung des Odenwaldkreises, vertreten von Obmann Hartmut Schwöbel (SG Sandbach), verstand es sehr geschickt den schweren Stoff, fachgerecht und interessant dem jungen Klientel näher zu bringen.
Den jungen Refereeschülern wurde das Regelheft des DFB sowie ein Schiedsrichterstarterset überlassen. Eine Präsentation sowie eine Schulungstafel mit magnetischen Kickersymbolen zum Einüben bestimmter Spielsituationen halfen bei der Umsetzung dieser nicht einfachen Aufgabe.

Immerhin musste der Lehrstoff altersgerecht aufgearbeitet werden, ohne dabei von den vorgegebenen, anspruchsvollen DFB-Vorgaben abzuweichen. Die Aspiranten nahmen die Aufgabe sportlich an und waren sehr motiviert bei der Sache. So kann der Stoff in den Fußballtrainingseinheiten des Jugendprojektes jeweils mittwochs und freitags weiter vertieft werden, mit dem Ziel der endgültigen Heranführung der jungen Menschen an das verantwortungsvolle Schiedsrichteramt mit fachlich fundierten Kenntnissen und Fähigkeiten.

Die nun weiter zu führende Maßnahme der gemeinsamen Jugendsozialarbeit hat daher neben dem Integrationshintergrund auch die Option, die erwarteten Nachwuchskräfte an eine Mitarbeit in Vereinen heranzuführen. Denn Schiedsrichter sind gefragte Leute, wie Schwöbel, Müller und Carrasco Torres unisono bestätigen.