Integrationspreis für Frankfurter Schiris

04. Dezember 2013 · Schiedsrichter · von: Goran Culjak

Frankfurts Schiedsrichter stehen für Integration, Foto: privat

 

Knast-Turnier, Mitternachtskick, Gehörlosenfußball – diese und andere Projekte der Frankfurter Schiedsrichter überzeugten die Jury: Am 26. November 2013 zeichnete Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg die Schiedsrichtervereinigung Frankfurt mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt aus. Besser kann es im Vorfeld der 100-Jahr-Feier im nächsten Jahr nicht laufen.  

Der Preis wurde 2013 zum 12. Mal verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert, die in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die Schiedsrichtervereinigung Frankfurt und zwei weitere Vereine gehen. Honoriert wurde das hohe persönliche Engagement der Unparteiischen für die Integration und Gleichberechtigung von Migrantinnen und Migranten sowie die gegenseitige Anerkennung der Kulturen. Besondere Anerkennung kam auch von hoher Stelle des HFV: Vizepräsident Torsten Becker und Verbandslehrwart Andreas Schröter wohnten der Preisverleihung bei.

Eines der herausragenden Projekte der Schiedsrichter ist das „Knast-Turnier“ in der Justizvollzugsanstalt Preungesheim unter der Leitung von Schiedsrichter und Pädagoge Bilal Can. Das Turnier führt regelmäßig Persönlichkeiten aus Sport und Politik mit Menschen in Haft auf dem Fußballfeld zusammen. Auch im Alltag legen die Schiedsrichter hohen Wert darauf, Lehrgangsteilnehmer für den Umgang mit unterschiedlichen Mentalitäten und Kulturen zu sensibilisieren. Auf dem Platz gehen sie aktiv gegen fremdenfeindliche und sexistische Kommentare vor, engagieren sie sich bei den Aktionen „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ und beim „Pakt gegen Gewalt“ der Frankfurter Fußballvereine.

Zudem hat sich die Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt als 23. Schiedsrichter-Gruppe der Kampagne „NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt“ des Fair Play Forums des Hessischen Fußballs angeschlossen. In seiner Dankesrede vor rund 300 geladenen Gästen im Kaisersaal – dem Schmuckstück des Römers - forderte Kreisschiedsrichterobmann Mathias Lippert noch einmal alle Frankfurter Vereine eindringlich auf: „Bekennt euch zum Pakt gegen Gewalt und Diskriminierung. Schützt insbesondere unsere jungen Schiedsrichter. Der gegenseitige Respekt muss im Vordergrund stehen.“ 

An der Bewerbung um den Integrationspreis hat ein Team von rund 15 Schiedsrichtern mitgewirkt (Foto). Die Arbeitsgruppe stand unter der Leitung von Öffentlichkeitsmitarbeiter Manos Radisoglou, dem stellvertretenden Kreisschiedsrichterobmann Goran Culjak und Haci Hacioglu, Mitglied im Kreisschiedsrichterausschuss.

Nach der Verleihung des Integrationspreises steht der nächste Anlass zur Freude bereits vor der Tür: 2014 feiert die Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Feldmann ihr 100-jähriges Bestehen. Geplant sind sowohl eine akademische Feier im Römer am 14. März als auch ein vergnüglicher Abend am 15. März im Titus-Forum.

Kommunikatives Herzstück des Jubiläums: „100 Jahre SVF – Das Magazin“. Es erscheint im Januar 2014 und beleuchtet den Schiri-Sport aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Denn die Frankfurter Schiedsrichter nehmen das Jubiläum zum Anlass, die sportinteressierte Öffentlichkeit über den regelfesten Sport zu informieren – und Fußballerinnen und Fußballer aller Altersklassen dafür zu begeistern, selbst die Pfeife in die Hand zu nehmen und für Fairness auf dem Platz einzutreten.