Innovative Ideen hessischer Schiedsrichter

13. April 2020 · 01-HFV · von: Christoph Schröder

Auch im hessischen Schiedsrichterwesen hinterlässt die Corona-Krise tiefe Spuren. Wie die aktiven Mannschaften haben auch die Referees in allen Spielklassen mit der Schwierigkeit zu kämpfen, die Motivation, die Fitness und die Regelsicherheit hochzuhalten, auch wenn die Fortsetzung des Spielbetriebs derzeit fraglich ist. Nicht nur die Stützpunkte für die Spitzenschiedsrichter, die Beobachterlehrgänge, die Tagung der Lehrwarte und Kreisschiedsrichterobleute sind überregional der Situation zum Opfer gefallen – auch Lehr- und Regelabende auf Kreisebene und sogar private Trainingskreise sind im Augenblick nicht möglich. Eine harte Geduldsprobe.

Screenshot: HFV

Vor diesem Hintergrund gilt es, zumindest im Bereich der Sozialen Medien und der Kommunikation im Internet Ideen zu entwickeln, die möglicherweise auch wegweisend sein können für die Zeit nach der Corona-Krise. Als erste Maßnahme hat Verbandslehrwart Andreas Schröter in Zusammenarbeit mit dem Verbandslehrstab ein wöchentliches Format des Basis-Hausregeltests entwickelt: „Es geht darum“, erläutert Schröter, „allen Schiedsrichtern die Möglichkeit anzubieten, auch regeltechnisch nicht einzurosten und sich ohne Druck, aber kontinuierlich mit den Fußballregeln zu beschäftigen.“

Der wöchentliche Basis-Regeltest läuft auf freiwilliger Basis und ist, um Abwechslung zu schaffen, mit Videoszenen ergänzt, die analysiert und bewertet werden sollen. Auch Tobias Vogel, der Lehrwart des Maintaunuskreises, hat sich eine originelle Form der Lehrarbeit ausgedacht: In einem Online-Regelwettbewerb können Schiedsrichter nach vorheriger Anmeldung gegeneinander antreten. Wer die Regelfragen am schnellsten richtig beantwortet, ist der Sieger und wird mit einem Preis ausgezeichnet.

Innovativ zeigte sich auch der Kreis Groß-Gerau, dessen Lehrwart Patrick Werner die komplette Schiedsrichtersitzung für den Monat April als 45-minütiges YouTube-Video ins Netz gestellt hat. Die Sitzung beinhaltet Regelfragen, einen ausführlichen Teil zum Thema „Strafstoß“, die Mitteilung über die Ergebnisse des Kreisschiedsrichtertages, Informationen zum abgelaufenen Neulingslehrgang und verschiedene andere Nachrichten aus der Vereinigung. Verbandsschiedsrichterobmann Gerd Schugard bezeichnete diese Formen der Informationsvermittlung als „zukunftsweisend und vorbildlich“.

Was auch immer die kommenden Monate an Einschränkungen bringen werden – der Verbandsschiedsrichterausschuss ist sich sicher, dass die engagierten Mitarbeiter in den Kreisen nicht nachlassen werden und weiterhin großartige Ideen entwickeln werden, um diese für alle schwierige Zeit zu meistern. Vor allem aber wünscht der Verbandsschiedsrichterausschuss allen Schiedsrichtern Gesundheit und ein Mindestmaß an Lebensfreude.