DFB-Experte Jens Futterknecht von der Abteilung Spielbetrieb referierte zum Thema Wettmanipulation. Foto: Büter
Mit einer großen Veranstaltung in Grünberg lud der Hessische Fußball-Verband die Vereinsvertreter und Spielführer der Hessenliga ein, um sie über das Thema Wettspielmanipulation zu informieren. DFB-Experte Jens Futterknecht von der Abteilung Spielbetrieb stellte dabei das Präventionsprojekt „Gemeinsam gegen Spielmanipulation“ vor und hob die Wichtigkeit hervor, vor allem junge Spieler frühzeitig und vorbeugend über die von Spielsucht und Spielmanipulationen ausgehenden Gefahren in Kenntnis zu setzen. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit Sportradar, deren Mitarbeiter bei Auffälligkeiten sofort aktiv werden. Alle Aktiven, ob Spieler, Trainer, Schiedsrichter oder Klubverantwortliche, sollen sich ihrer Verantwortung für den Sport und ihre Karriere bewusst sein. Derzeit beträgt der Wetteinsatz für jedes Spiel der Hessenliga rund 75.000 Euro.
Um neben der DFL und dem DFB einen weiteren, externen Ansprechpartner zu haben, entschieden sich die Gremien für die Installation eines Ombudsmannes, an den sich Personen wenden können, wenn sie Hinweise auf Spielmanipulationen oder andere Unregelmäßigkeiten vorfinden. Der Ombudsmann ist Dr. Carsten Thiel von Herff, der nicht nur Hinweise entgegen nimmt, sondern auch Spielern, Eltern, Trainern, Betreuern und Clubmitarbeitern sowie Schiedsrichter bei den Themen Spielsucht und Spielmanipulation beratend zur Seite steht. Liegen Verdachtsmomente vor, kann man sich an Dr. Thiel von Herff wenden, der die Angaben vertraulich behandelt und auch anonymen Hinweisen nachgeht. Die Inanspruchnahme des Ombudsmannes ist kostenfrei und sofern keine absichtliche Beschuldigung vorliegt, ohne Folgen für den Hinweisgeber.
Die Sicherstellung eines manipulationsfreien Spielbetriebs wird auf technischer Seite von dem Erfassungs- und Überwachungssystem Sportradar unterstützt. Das System erfasst und analysiert auffällige Wettmuster und Quotenveränderungen, vergleicht diese mit Modellwerten und begutachtet Abweichungen. Auf Basis dieser Ergebnisse können mögliche Spielmanipulationen identifiziert werden.
Zum Abschluss werden die Zuhörer ermutigt, den Fußball mit ihrem Handeln zu schützen und den Fair-Play-Gedanken stets mit sich zu tragen.