Hessischer "Super-Samstag" der Profiteams

16. Oktober 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

Denis Epstein (re.) ist heiß auf drei Punkte in Nürnberg. Foto: getty images

Nach der Länderspielpause sind die hessischen Profiteams am kommenden Wochenende – alle am Samstag - wieder am Ball. Den Anfang macht dabei der FSV Frankfurt. Die Schwarz-Blauen müssen am Samstag ab 13 Uhr bei Altmeister 1. FC Nürnberg antreten. „Wir treffen mit dem Club auf einen Gegner, der in der Pflicht ist. (…) Aber wir haben bereits gezeigt, dass wir auswärts ein unbequemer Gegner sein können. Wir wollen hungrig und konzentriert nach Nürnberg fahren. Für uns gilt es, an die positiven Ergebnisse anzuknüpfen. So, wie die Mannschaft arbeitet, bin ich auch recht optimistisch“, so Cheftrainer Tomas Oral über den 1. FC Nürnberg, der damit die letzte 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Heidenheim vergessen lassen möchte. Beim FSV Frankfurt nicht zur Verfügung stehen Joan Oumari (3 Spiele Sperre), Manuel Konrad (5. Gelbe Karte) sowie Heinrich Schmidtgal (Reha nach Knie-OP).

Um 14 Uhr trifft der SV Wehen Wiesbaden auf „um ein Haar-Aufsteiger“ Holstein Kiel. Ähnlich wie beim Karlsruher SC eine Liga höher kamen die Nordlichter mit Relegations-Nachwehen schwer aus den Startlöchern. Um die „Störche“ vom Himmel zu holen fordert SVWW-Trainer Sven Demandt ein besseres Defensivverhalten als beim jüngsten 2:2-Unentschieden in Cottbus. In der Lausitz hatte der SVWW nach einer 2:0-Pausenführung in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassiert. „Wir haben in der Analyse gesehen, dass jeder auf dem Platz das zweite Gegentor hätte verhindern können. Das zeigt, dass wir als Mannschaft besser und konsequenter klären und dazu noch geschickter auftreten müssen. Dafür müssen wir immer wieder das Bewusstsein schärfen, denn das ist nicht zu trainieren.“ Es fehlen weiterhin Mittelfeldspieler Jaroslaw Lindner (Schulterverletzung) und Verteidiger Fabian Franke (Reha nach Achillessehnen-Operation), außerdem musste Stürmer Patrick Mayer etwas kürzer treten. Der Angreifer ist für die Partie gegen Kiel noch keine Option.

Um 15:30 Uhr misst der SV Darmstadt 98 auswärts seine Kräfte mit dem Europa-League-Teilnehmer FC Augsburg. „Es wird dort sehr ruhig, zielorientiert und mit einem genauen Plan in der Tasche gearbeitet. Jetzt trägt diese kontinuierliche Arbeit ihre Früchte. Deshalb kann man nur den Hut davor ziehen, was Sportdirektor Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl aufgebaut haben", würdigte Darmstadts Coach Dirk Schuster den kommenden Gegner bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Schuster macht sich deshalb auf eine heiße Anfangsphase am Samstag gefasst. "Ich erwarte eine Mannschaft, die stürmisch loslegen wird. Sie sind bisher zwar punktemäßig hinter den Erwartungen zurückgeblieben, besitzen aber ein Team, das jedem Gegner wehtun kann."

Sein Team sieht der 47-Jährige jedoch nicht zuletzt nach den Trainings-Eindrücken aus der pflichtspielfreien Zeit gewappnet. "Die Intensität in den beiden Trainingswochen war sehr ordentlich. Die Trainingseinheiten waren mit sehr viel Konzentration und Bereitschaft verbunden", so Schuster, der mit seinem Team natürlich die Reise gen Süden bestreitet, "um etwas Zählbares mitzunehmen und an die Leistungen der ersten acht Spieltage anknüpfen zu können".

Ob die Abwehrspieler Slobodan Rajkovic, Fabian Holland und Junior Diaz bei diesem Unterfangen an Bord sein werden, ist noch nicht klar. Hinter Holland steht aufgrund einer Adduktorenverletzung ein großes Fragezeichen, während sich Rajkovic mit Knieproblemen herumplagt. Auch Diaz ist mit einer Blessur im Gepäck von seinem Länderspieltrip aus Costa Rica zurückgekehrt.

Eintracht Frankfurt empfängt zum Top-Spiel am Samstagabend um 18:30 Uhr die wieder erstarkte Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Das Spiel wird von Florian Meyer (277 Bundesligaspiele) geleitet. Ihm assistieren Holger Henschel und Christoph Bornhorst. Vierter Offizieller ist Dr. Robert Kampka.

Nur wenige Tage nach dem diagnostizierten Kreuzbandriss von Patrick Herrmann mussten die Borussen am Wochenbeginn vermelden, dass auch Nico Schulz mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie ausfällt. Schulz hatte sich die Verletzung in einem Testspiel gegen den MSV Duisburg zugezogen. Zudem wird möglicherweise auch Granit Xhaka gegen die Eintracht fehlen. Der Schweizer hatte sich im Länderspiel gegen Estland, dass die Eidgenossen mit 1:0 gewannen, einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zugezogen.

Vor der Saison hätten wohl die wenigsten damit gerechnet, dass der erste Trainerwechsel der Bundesliga-Saison 2015/16 ausgerechnet die in den letzten Jahren so erfolgreichen Gladbacher betreffen würde. Lucien Favre hatte das Trainer-Amt bei den Fohlen am 14. Februar 2011 übernommen, die Gladbacher vor dem Abstieg gerettet und in der letzten Saison sogar in die Champions League geführt. Nach fünf Bundesliga-Niederlagen an den Spieltagen 1 bis 5 der laufenden Saison schmiss Favre allerdings die Brocken hin. Sein Nachfolger ist André Schubert, der bis dahin die Gladbacher U23 trainiert hatte. Schuberts Einstand hätte kaum besser sein können. Die ersten drei Bundesliga-Spiele wurden unter seiner Regie allesamt gewonnen. Einem 4:2 gegen Augsburg am 23. September 2015 folgte ein 3:1 in Stuttgart und - am vergangenen Spieltag - ein 2:0 gegen Wolfsburg. Die Borussen haben damit nun neun Punkte gesammelt und stehen in der Tabelle nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter der Frankfurter Eintracht.