Hessische Profis stolz nach FC-Bayern-Duellen: 1.FFC Frankfurt siegt / Darmstadt steigt ab

08. Mai 2017 · Senioren

Der 1. FFC Frankfurt hat als einzige hessische Bundesligamannschaft einen Sieg eingefahren. Besonders erfreulich, da es sich um einen unerwarteten Erfolg gegen Bayern München handelt.

Raus mit Applaus: Darmstadt steigt ab - und wird trotzdem gefeiert. Foto: getty images

Der Tabellenfünfte schickte den aktuellen Deutschen Meister mit 4:2 zurück an die Isar und realisierte damit den ersten Dreier gegen einen Vertreter des Spitzenquartetts. Ein Doppelpack von Mandy Islacker sowie Tore von Jackie Groenen und Janina Hechler sorgten für die Überraschung.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Heute kamen eine fantastische Leistung und ein fantastisches Resultat zusammen, nachdem wir uns letzte Woche in Leverkusen nicht für ein ähnlich starkes Auftreten belohnen konnten. Etwas enttäuschend ist allein, dass wir zwei vermeidbare Gegentore nach Standardsituationen bekommen haben – dabei wussten wir nur zu gut um die Stärke des FC Bayern München bei ruhenden Bällen. Als die Partie beim Stand von 2:2 in Richtung unseres Gegners zu kippen drohte, haben wir dann eine tolle Energieleistung gezeigt, während wir sonst oftmals in der letzten Stunde abgebaut haben. Erwähnen möchte ich heute unsere jungen Spielerinnen: Cara Bösl hat stark gehalten und wird auch in Duisburg im Tor stehen und Janina Hechler konnte – wie Tanja Pawollek in Leverkusen – ihren ersten Bundesliga-Treffer erzielen.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich bin total begeistert, wie unser Team mit einer tollen kämpferischen und phasenweise auch spielerischen Leistung den aktuellen Deutschen Meister FC Bayern München, der zuletzt vier Mal ohne Gegentor blieb, in die Knie gezwungen hat! Dies war nicht nur ein wichtiger Sieg im Rennen um die Platzierungen in der oberen Tabellenhälfte, sondern darüber hinaus ein gutes Signal, dass wir bei unserem Neuaufbau auf einem guten Weg sind!“

Weniger erfolgreich waren die Herren, die in der ersten Liga unterlagen. Eintracht Frankfurt musste  sich zuhause dem VfL Wolfsburg 0:2 geschlagen geben und Darmstadt 98 stieg nach der 0:1-Niederlage beim FC Bayern München in die 2. Fußball-Bundesliga ab.
Eintracht-Coach Niko Kovac: „Das war heute eine Eintracht, wie ich sie seitdem ich hier bin noch nicht gesehen habe. Das war heute von vorne bis hinten nicht das, was ich mir vorstelle, das war einfach schlecht. Da muss man sich in der Bundesliga nicht wundern, wenn man verliert. Es ist egal, ob ein Spieler fehlt oder zehn – diejenigen, die auf dem Platz stehen, haben nicht das gezeigt, was ich mir vorstelle und von daher haben wir das Spiel heute verdient verloren.“
SGE-Mittelfeldspieler Marc Stendera: „Es war kein gutes Spiel von uns. Das müssen wir uns ankreiden und selbstkritisch sein. Heute war es einfach zu wenig und Wolfsburg hat verdient gewonnen. Ich habe heute so ein bisschen den Kampf vermisst. Wir haben es probiert, kamen aber nicht an die 100 Prozent, die wir in den Vorwochen abgerufen haben. Das müssen wir nächste Woche in Mainz unbedingt verbessern.“

Darmstadt-Trainer Torsten Frings: „Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir auch rechnerisch abgestiegen sind. Trotzdem wollten wir auch heute erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Wir haben wieder gezeigt, dass die Mannschaft trotz des Abstiegs alles rausholen will und haben uns auch spielerisch gut präsentiert. Gegen die Bayern muss man sich solche Chancen erst einmal erarbeiten. Schade, dass Hamit den Elfmeter verschossen hat uns wir die Möglichkeit auf einen Punktgewinn leichtfertig haben liegen lassen. Doch wenn einer verschießen darf, dann Hamit nach den Leistungen der letzten Wochen. Wir hatten von Beginn an die Hoffnung hier etwas mitzunehmen, am Ende steht eine gute Leistung und ein Spiel, in dem sicher mehr drin war.“
Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu: „Natürlich ist es enttäuschend, wenn man aus der Bundesliga absteigt, aber wir sind nicht durch dieses eine Spiel abgestiegen. Das Gefühl ist nicht so extrem, da wir über die Saison einen schleichenden Abstieg erlebt haben. Trotzdem müssen wir es als Spieler schlucken und verarbeiten. Wichtig war, dass wir im letzten halben Jahr unser wahres Gesicht präsentiert haben. Die letzten Wochen haben wir alle bewiesen, dass wir nicht zu Unrecht in der Bundesliga gespielt haben. Für uns wäre heute mehr drin gewesen, alleine das zeigt den Charakter dieser Mannschaft. Wir hatten gute Chancen, insbesondere natürlich den Elfmeter – schade, dass wir hier nichts mitgenommen haben. Wir haben uns aber gegen den FC Bayern sehr gut präsentiert und können auch heute wieder stolz sein, auf das, was wir trotz des Abstiegs geleistet haben.“

Die hessischen Drittligisten erarbeiteten sich beide ein Remis: Der SV Wehen Wiesbaden spielte 0:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach und konnte durch das Bremer Unentscheiden am Freitagabend schon vor Anpfiff den Klassenerhalt feiern. Der FSV Frankfurt erreichte ein 1:1 beim 1. FC Magdeburg.
SVWW-Trainer Rüdiger Rehm: „Großer Glückwunsch, dass wir uns aus einer sehr brenzligen Situation befreit haben und die nächste Saison planen können. Es war nicht das Spiel, das wir uns erhofft haben. Wir waren feldüberlegen, aber ohne Schnelligkeit und Passgenauigkeit. Nun konzentrieren wir uns auf die letzten beiden Spiele und das Pokalfinale, was noch sehr wichtig für uns ist.“

FSV-Cheftrainer Gino Lettieri: „Ich muss zunächst einmal festhalten, dass wir nicht hierher nach Magdeburg gekommen sind, um irgendjemanden zu ärgern. Ich habe schon vor Wochen gesagt, dass es unsere Pflicht ist, uns aus dieser Liga vernünftig zu verabschieden. Wir haben das mit Ausnahme des Heimspiels gegen Mainz bis jetzt auch geschafft. Die Mannschaft hat das heute hier richtig gut gemacht, ähnlich wie in Duisburg. Heute war auf jeden Fall der Sieg drin. Ich denke, dass wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Ich will aber nicht die Leistung von Magdeburg schmälern. Die Fans stehen voll und ganz hinter ihrer Mannschaft, was ich in dieser Form auch noch nicht so oft erlebt habe.“
FSV-Torschütze Fabian Graudenz: „Wir sind mit dem 1:1 natürlich grundsätzlich zufrieden. Ein Tor tut immer gut, das ist immer ein schönes Gefühl. Wichtig war es aber, dass wir als Mannschaft gezeigt haben, dass wir mit einer Top-Mannschaft der 3. Liga mithalten können. In den letzten beiden ausstehenden Saisonspielen gilt es jetzt, dass Beste aus uns heraus zu holen. Wir möchten uns so präsentieren wie heute.“