Hessische Profis: Nur SV Wehen Wiesbaden und der FFC mit Siegen

03. April 2017 · Allgemein · von: Matthias Gast

SVWW-Trainer Rüdiger Rehm hat gut lachen. Foto: getty images

Die beiden Frankfurter Profivereine Eintracht und FSV mussten sich an diesem Wochenende mit einem 0:0-Remis begnügen. Aufgrund der Überlegenheit der Eintracht und des vergebenen Elfmeters durch den Mexikaner Marco Fabian konnte Niko Kovac mit dem Ergebnis nicht vollends zufrieden sein: „Wir haben bis auf die ersten zehn Minuten nach der Halbzeitpause das Spiel unter Kontrolle gehabt. Wir haben den Gegner gut laufen lassen, die Ballbesitzphasen sehr hoch gehalten und uns sehr viele Torchancen erspielt. Ohne den Elfmeter hatten wir fünf oder sechs Gelegenheiten. Wir haben heute gegen einen sehr guten Gegner gespielt, der im Aufwind ist. Wir wussten, dass wir keine Ballverluste produzieren durften, das ist uns gelungen. Nur: Was im Fußball eben zählt, sind die Tore. Und die haben wir wieder nicht gemacht.“

Wesentlich tiefere Sorgenfalten hat der andere Frankfurter Proficlub aus Bornheim: Abgesehen von der sportlichen Krise und den Personalrochaden der Führungsebene müssen die Schwarz-Blauen gleich zwei Kreuzbandrisse verkraften: Patrick Ochs und Dennis Russ sind die Leidtragenden, auch Milad Salem wird kurzfristig wohl eher nicht auflaufen können. Mit dem 0:0 bei Fortuna Köln konnte FSV-Cheftrainer Gino Lettieri leben: „Ich spreche meiner Mannschaft für die Partie ein großes Lob aus, denn sie war sehr aktiv. Im ersten Durchgang hätten wir die Führung verdient gehabt, da wir mehr fürs Spiel getan haben. In der zweiten Hälfte haben sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert, weshalb wir mit der Punkteteilung leben können. Die personelle Situation ist sehr hart, aber auch diese Hürde müssen wir bewältigen.“

Darmstadt 98 musste bei RB Leipzig eine empfindliche 0:4-Pleite hinnehmen. Cheftrainer Torsten Frings analysierte: „Bis zur 60. Minute haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, uns viele Torchancen erspielt. Wenn du gegen eine solche Mannschaft solche Chancen herausspielst, musst du sie nutzen, das ist uns mal wieder nicht gelungen, und ohne Tore gewinnst du keine Spiele. Bis zum 2:0 war ich mit der Mannschaft zufrieden. Das zweite Gegentor war dann der Genickschlag. Nach der gelb-roten Karte wussten wir, dass wir eventuell noch Tore kassieren könnten. Trotzdem finde ich das 4:0 zu hoch.“

Von den hessischen Vertretern konnte lediglich der SV Wehen Wiesbaden einen Sieg verbuchen. Durch eine enorme Willensleistung und eine starke zweite Hälfte zwang der SV Wehen Wiesbaden den SC Preußen Münster mit 1:0 in die Knie und feierte im Kampf um den Klassenerhalt einen enorm wichtigen Heimsieg! Wegbereiter des verdienten Erfolges war Patrick Mayer, der nach monatelanger Leidenszeit als Joker stach und den 1:0-Siegtreffer zwei Minuten vor Schluss aus dem Gewühl heraus irgendwie über die Linie drückte. Trainer Rüdiger Rehm zeigte sich „sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben einen ganz starken Willen gezeigt, das Spiel zu gewinnen und haben bewiesen, dass wir immer an uns glauben.“

Der 1. FFC Frankfurt setzte sich beim FF USV Jena mit 1:0 durch und realisierte den dritten Auswärtssieg in Serie. Mit dem 1:0-Erfolg in Thüringen, bei dem Mandy Islacker ihr 17. Saisontor erzielte, bleibt der 1. FFC Frankfurt Tabellenvierter in der Allianz Frauen-Bundesliga. Ein gelungenes Bundesliga-Debüt feierte Torfrau Cara Bösl, die ihren Kasten sauber hielt.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „In Jena geht es immer hart zur Sache – das war auch heute nicht anders. Wir mussten bis zum Abpfiff für unseren Sieg kämpfen! In den ersten 25 Minuten war unser Gegner immer einen Tick eher am Ball, während wir noch nicht zu unserer Passsicherheit gefunden hatten. Nach unserer taktischen Umstellung und erst recht nach der Führung durch Mandy haben wir dann mehr und mehr die Kontrolle übernommen, wobei Jena die Partie in der zweiten Hälfte offen gestalten und gerade bei Standardsituationen auch eine gewisse Gefahr ausstrahlen konnte. In den letzten zehn Minute haben wir die Führung dann bis aufs Messer verteidigt.“

Für die deutschen Nationalspielerinnen Kathrin Hendrich und Mandy Islacker sowie für die Kanadierin Sophie Schmidt geht es am nächsten Sonntag gleich wieder nach Thüringen, wenn die DFB-Auswahl in Erfurt auf Kanada trifft (Anstoß 15.00 Uhr). Auch die weiteren Auswahlspielerinnen sind natürlich mit ihren Teams unterwegs. Der 1. FFC Frankfurt ist dann erst wieder in drei Wochen im Einsatz: Am Sonntag, dem 23. April 2017, 14.30 Uhr, empfängt das Team von Cheftrainer Matt Ross den aktuellen DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg im Stadion am Brentanobad.