Hessische Profis: Kein Sieg im letzten Ligaspiel vor Weihnachten

18. Dezember 2017 · Top-News · von: Aylin Witt

Während Darmstadt in letzter Sekunde einen Punkt aus Fürth entführt, muss die Eintracht in der Nachspielzeit nach einer 2:0 Führung gegen Schalke noch den Ausgleich hinnehmen. Wiesbaden verliert 3:4 in Jena.

Eintracht Coach Niko Kovac hilft Marco Russ nach dem unglücklichen Ausgleich wieder auf die Beine. Foto: Getty Images

Eintracht Frankfurt gegen FC Schalke 04
Nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 überwiegt trotz des späten Gegentores die Zufriedenheit über 26 Punkte in der Bundesliga-Hinserie. Luka Jovic nach 63 Sekunden und Joker Sébastien Haller (66.) trafen für die Eintracht, ehe Embolo (82.) und Naldo (90.) den Gelsenkirchenern einen Punkt retteten.

Die Stimmen zum Spiel:
Niko Kovac: Wir haben das 1:0 in der ersten Viertelstunde gewollt, hatten aber danach keinen Zugriff. Den hatten wir in der zweiten Halbzeit. Wir haben gegen eine sehr, sehr starke Mannschaft gespielt. Das späte Gegentor ist ärgerlich, insgesamt ist es aber ein glücklicher Punkt. Wir wollten aus den vergangenen vier Spielen sechs Punkte holen. Jetzt haben wir sieben. Klar ist es bitter, den Sieg so spät aus der Hand zu geben. Aber unter dem Strich ist der Punkt gerecht. Heute hatten wir mal nicht das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Ich bin dennoch stolz auf meine Jungs, 26 Punkte hat uns keiner der Fachleute zugetraut. Platz acht spricht für uns. Wir lernen stetig und wollen uns noch weiter verbessern. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine bessere Rückrunde spielen als vergangene Saison. Wir schütteln jetzt erstmal das späte Gegentor aus den Knochen. Am Mittwoch müssen wir in Heidenheim nochmal alles reinwerfen, was wir haben. Wir wollen weiterkommen.

Marco Russ: Wir haben lange 2:0 geführt gegen den Tabellenzweiten. Mit dem Abpfiff haben wir den  Ausgleich hinnehmen müssen, das ist bitter. Wir können sauer sein, dass wir das nicht cleverer geklärt haben. Wir hätten vielleicht vor dem 2:2 früher angreifen müssen, damit der lange Ball nicht so weit in unsere Hälfte kommt. Wir können dennoch zufrieden sein mit 26 Punkten. Uns hat ausgezeichnet, dass wir Mentalität, Moral und Kampfgeist gezeigt haben. So haben wir uns die 26 Punkte verdient.

Mijat Gacinovic: Wir haben gut gespielt und hätten drei Punkte verdient gehabt. Die Fans auch. Schade, dass wir so ein Gegentor bekommen. Wir hätten mehr Druck nach vorne machen müssen, da passiert das nicht. Wir sind viel gelaufen und haben viele Sprints gemacht, da war es am Ende schwer. Wir haben viele Spieler, die drei Partien in zehn Tagen gemacht haben. Aber wir haben gut gespielt. Schalke ist eine starke Mannschaft. Wir haben versucht zu dominieren und 2:0 geführt. Normalerweise musst du dann drei Punkte holen. Aber so ist Fußball. Wir müssen daran arbeiten.


SpVgg Greuther Fürth gegen SV Darmstadt 98
Bei der SpVgg Greuther Fürth erkämpften sich die Lilien im letzten Pflichtspiel 2017 ein 1:1 (0:1). Hamit Altintop (90+4.) traf kurz vor Schluss für die Gäste, die eine disziplinierte und leidenschaftliche Leistung in Franken boten.

Die Stimmen zum Spiel:
Dirk Schuster: Ich glaube, dass wir hier heute einen sehr glücklichen Punkt mitgenommen haben. Wenn du in der letzten Sekunde mit so einem Sonntagsschuss den Ausgleich machst, dann ist das ziemlich glücklich. Der Zähler ist gut für die Mannschaft, die bis zur letzten Sekunde daran geglaubt hat und immer wieder das Fürther Tor berannt hat.
Wir waren von Anfang an gut in der Partie und hatten durch Felix Platte zwei richtig gute Kopfballchancen. Mit den ersten 20 Minuten bin ich sehr zufrieden, wir haben fast alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Defensiv standen wir stabil und haben im Umschaltspiel für viel Gefahr gesorgt. Nach den 20 Minuten haben die Fürther dann das Zepter übernommen, und wir konnten nicht mehr so für Entlastung sorgen, haben uns aber trotzdem defensiv ordentlich verhalten und bis auf wenige Chancen nichts zugelassen. Dann gehen wir durch einen schönen Freistoß in Rückstand, da kann man wenig machen, das sah auch einstudiert aus. Wir sind dann gut aus der Kabine gekommen, haben uns Chancen erspielt, diese aber leider nicht genutzt. Danach hatten wir ein bisschen Glück, weil Fürth die Konterchancen nicht ausspielte und wir so bis zur Nachspielzeit im Spiel blieben. Die Mannschaft hat sich für den Einsatz belohnt, aber wir haben noch genug Baustellen, die wir in der Winterpause bearbeiten müssen – vor allem im taktischen Bereich. Die kämpferische Einstellung hingegen hat absolut gestimmt und ich bin froh, dass wir hier was mitnehmen konnten.

Immanuel Höhn: Wir haben heute kämpferisch eine Riesenleistung geboten. Vor der Pause haben wir bis auf das Freistoßtor fast gar nichts zugelassen. Den Punkt haben wir uns hart erkämpft und verdient. Wir haben heute wieder kompakter agiert, die Grundordnung war etwas defensiver, und so haben wir auch kaum etwas zugelassen. Aus so einem Spiel wie heute einen Punkt mitzunehmen, ist eminent wichtig für die Moral, das tut allen im Team gut. Auch wenn heute nicht alles Gold war, pusht uns der Punkt. Nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren, ist ein richtig gutes Gefühl. Defensiv haben wir ein gutes Spiel gemacht, darauf wollten wir auch nach der Pause aufbauen. Wir sind alle ruhig geblieben: Das hat sich ausgezahlt.


FC Carl Zeiss Jena gegen SV Wehen Wiesbaden
Nach einer im zweiten Durchgang enttäuschenden und schwachen Vorstellung in Überzahl ging der SV Wehen Wiesbaden beim Aufsteiger FC Carl-Zeiss Jena mit 3:4 (1:1) als Verlierer vom Platz.

Die Stimmen zum Spiel:
SVWW-Coach Rüdiger Rehm
: "Mir fehlen fast die Worte, dieses Spiel zu erklären. In der ersten Halbzeit konnten wir früh in Rückstand geraten, hatten dann aber das Spiel total unter Kontrolle und müssen zur Halbzeit eigentlich 2 oder 3:0 führen. Wir bekommen dennoch kurz vor der Pause noch den Ausgleich. Wir müssen uns die Frage stellen, wie nach einer Gelb-Roten Karte von Slamar so etwas passieren kann. In den ersten zwanzig Minuten des zweiten Abschnittes haben wir völlig neben uns gestanden. Am Ende hat Jena das Spiel auch verdient gewonnen."

Mark Zimmermann, Jenas Trainer: "Ich habe ebenfalls wenig Worte, um das Spiel zu erklären. Die Art und Weise wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind war schon fast überheblich. Das habe ich meinen Kickern auch zur Halbzeit gesagt. Wir sind durch das Ergebnis (1:1) nicht über die Leistung in das Spiel gekommen. Wir wollten nach der Pause besser in die Zweikämpfe kommen. Dass es dann im zweiten Abschnitt komplett in die andere Richtung ging, kann man einfach nicht erklären. Wir haben das erste Rückrundenspiel gegen einen Top-Gegner gewonnen, mit Tugenden, die wir in Jena sehen wollen."