Der HESSEN-FUSSBALL sollte sich durch ehrenamtliche Mitarbeit, Anzeigen und einen Verkaufspreis von 40 Pfennigen selbst finanzieren. „Es darf den HFV keinen einzigen Pfennig kosten“, war die HFV-Vorgabe. Diese Konzeption ließ sich dank der guten Zusammenarbeit mit dem Bintz-Verlag in Offenbach auch ohne Vertragsgrundlage in die Tat umsetzen. Erst Mitte der 90er-Jahre kam es zu einer vertraglichen Regelung.
Heiner Schickedanz beschrieb die Ziele selbst 1953 so: „Der HESSEN-FUSSBALL soll kein Konkurrenzblatt für bestehenden Tageszeitungen und Sportzeitungen werden. Wir wollen das Rüstzeug für die verantwortungsbewusste Erziehungsarbeit in den Vereinen vermitteln und Helfer sein für die verantwortungsvolle Arbeit für unsere liebe Jugend und die Heranbildung charaktervoller gesunder Menschen. Im Zusammenhang damit werden alle die technischen und taktischen, die verwaltungstechnischen und die finanziellen Fragenkomplexe erarbeiten, deren Erkenntnisse unerlässlich sind für den Bestand unserer Sache.
Der HESSEN-FUSSBALL sollte für den Fußball keine 1:0-Berichterstattung liefern, vielmehr sollte die Zeitschrift „über alle Dinge berichten, die die große Fußballfamilie in Stadt und Land bewegt“. Eine derartige Zeitung ins Leben zu rufen, den Stoff nicht aus dem aktuellen Geschehen zu schöpfen und damit etwas völlig Neues auf die Beine zu stellen, bedeutete ein großes Wagnis. Hinzu kam, dass viele Mitarbeitende dem Projekt skeptisch gegenüber standen, der HFV-Vorstand machte da keine Ausnahme. „Meine Gedanken wurden belächelt“, so Schickedanz später, „Eine Fußballzeitung ohne Tore, Punkte und Tabellen, ohne Spielberichte, das wurde als verrückt bezeichnet.
Mit dem Aufruf an die Vereine, den HESSEN-FUSSBALL zu abonnieren verknüpfte Schickedanz auch den Wunsch, die neue Zeitschrift zum Sprachrohr zu machen. Schicken Sie uns lebendige Tatsachenberichte aus Ihrer Vereinsarbeit. Schicken Sie uns Bilder. Wir wollen kein trockenes amtliches Mitteilungsblatt drucken. Wir wollen eine Zeitung machen, von der Sie sagen können: ‚Seht her, das ist unsere Arbeit, hier spiegelt sich unser unermüdlicher ehrenamtlicher, in Sorgen und mit Opfern erarbeiteter Beitrag zum Wohle des Volksganzen wider.“
Vieles hat sich in den 70 Jahren verändert. Die Verbandspressewarte Heiner Schickedanz, Kurt Rotté, Rolf Lutz und Stefan Reuß haben mit ihrem Engagement die ursprüngliche Idee weiterentwickelt, aber die Grundfesten nicht verlassen. Mittlerweile hat sich diese Position erübrigt, die Medienarbeit erfordert hauptamtliche Besetzung. Doch der HESSEN-FUSSBALL wird noch immer durch die entsprechende Kommission mit der Vorsitzenden Anette Plescher und ihrem Stellvertreter Frank Schneider ehrenamtlich betreut.
70 Jahre HESSEN-FUSSBALL bedeutet auch eine geballte sporthistorische Dokumentation im Archiv des HFV in Grünberg, eine Schatzkammer für Geschichtsinteressierte und Vergangenheitsstöberer. Lückenlos sind dort alle Ausgaben gesammelt. Der HFV kann sich glücklich schätzen, dass Heiner Schickedanz als Erster in den DFB-Landesverbänden ein eigenes Publikationsorgan ins Leben gerufen hat. 1998 verstarb der Gründer im Alter von 92 Jahren, der ehemalige HFV-Präsident Rolf Hocke bezeichnete ihn als „ganz Großen im hessischen Fußball.“
Auch wenn sich der HESSEN-FUSSBALL im Laufe der Jahrzehnte in Sprache und Layout verändert hat und dies auch in Zukunft tun wird, ist der Charakter des Heftes erhalten geblieben. Im Zuge der digitalen Möglichkeiten und neuen Medien gibt es darüber hinaus seit 2017 nicht nur das entsprechende das HESSEN-FUSSBALL-ePaper, das zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten bietet, wie direkte Links zu Sponsoren, Veranstaltungen und Kursen, der direkte Mailkontakt zu Rubrik- und Regionsverantwortlichen und Bildergalerien zu Veranstaltungen und Turnieren. Die HFV-Homepage, die HFV-Social-Media-Kanäle Facebook, Instagram und youtube, die Newsletter und das HFV kompakt bilden die Arbeit des HFV und seiner Vereine lebendig ab.
HESSEN-FUSSBALL feiert 70. Geburtstag
24. August 2023
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