Im finalen Top-Spiel gegen Niedersachsen waren alle Kräfte der überwiegend mit Jungjahrgängen besetzten hessischen Mannschaft komplett aufgebraucht – ein später Gegentreffer schien das große Ziel der Titelverteidigung unerfüllbar zu machen. Ein letztes Aufbäumen in den verbleibenden Minuten führte jedoch zum Titelgewinn.
Vier Tage lang währte das DFB-Sichtungsturnier in Duisburg-Wedau, in dem die Jahrgänge 2001, 2002 und 2003 für die DFB-U19-Juniorinnen, die U17- sowie die U16-Juniorninnen gesichtet wurden. Die 21 Landesverbände und die U16-Juniorinnen-Nationalmannschaft stellten die 22 Teams, die nach dem Hammes-Modell um den Turniersieg fochten.
Die Hessinnen trafen in ihrer ersten Begegnung auf die Mannschaft aus Berlin. Sie agierten gegen die gut eingestellte Defensive der Hauptstädterinnen zunächst viel zu umständlich. In der zweiten Halbzeit besannen sich die hessischen Talente jedoch ihrer offensiven Variabilität, legten ihre Anfangsnervosität ab und münzten ihre spielerische Überlegenheit in Treffer um, so dass ein ungefährdeter 2:0-Sieg den erhofften positiven Turnierauftakt bedeutete.
Im zweiten Spiel gegen Sachsen erarbeitete sich das überragend auftretende hessische Team von Beginn an eine begeisternde Dominanz. Schnelle Balleroberungen, viel Ballbesitz und ebenso kreative wie gefährliche Angriffe führten zu einer herausragenden Leistung, mit der sich die Hessinnen in den Fokus der DFB-Sichter spielten. Dieses Fußballfest mündete in einen absolut verdienten 3:0-Sieg.
Nun folgte das Topspiel gegen das in den ersten beiden Spieltagen erstplatzierte Team aus dem Saarland. Die Hessinnen begannen furios und landeten mit wuchtigen Angriffen bereits in der zweiten und der sechsten Spielminute zwei schnelle Treffer. Weitere gute Offensivaktionen führten noch zu Großchancen, die leider nicht genutzt werden konnten. Mitte der ersten Halbzeit fand das Saarland besser ins Spiel und verlangte den hessischen Talenten alles ab, um sich nun nur noch im aufreibenden Spiel zwischen den Strafräumen zu bewähren. Nennenswerte Torchancen wurden beiderseits nicht mehr zugelassen und so gewann Hessen dank des geglückten Spielstarts mit 2:0.
So stand Hessen wie bereits in den beiden Jahren zuvor als Tabellenführer und mit zwei Punkten Vorsprung auf die Verfolger im finalen Topspiel. Ein Unentschieden reichte für den Turniersieg. Niedersachsen war der erwartet unbequeme Gegner, der mit herausragender Physis und hoher Einsatzbereitschaft eine große Hürde darstellte. Weil Hessen zum Großteil mit Jungjahrgängen spielte, konnten die körperlich überlegenen Niedersächsinnen ein Übergewicht erkämpfen, das durchaus auch in eine gute Spielanlage mündete. Beide Teams verteidigten gut, so dass es beiderseits keine Torchancen zu vermelden gab. Zwölf Minuten vor Schluss hatte Niedersachsen mit einem Abpraller nach einer eigentlich geklärten Ecke Glück und konnte den Ball über die Linie ins hessische Tor drücken. Mit einzelnen Dribbelvorstößen und Tempoangriffen versuchten die zunächst geschockten Hessinnen in den wenigen verbleibenden Minuten nun ihrerseits einen Treffer zu erzwingen, was in der letzten Spielminute auch gelang: Spielführerin Sophie Trepohl köpfte eine Freistoßhereingabe in die Maschen zum umjubelten 1:1-Ausgleich und damit zum Turniersieg.
Hessen verbuchte nach vier Spieltagen insgesamt zehn Punkte und 8:1 Tore, zweiter wurde Westfalen mit zehn Punkten und 4:0 Toren. Die Bronzemedaille holte Bremen mit neun Punkten und 5:4 Toren. Darüber hinaus wurden sieben Spielerinnen für DFB-Maßnahmen gesichtet, was ebenfalls einen großen Erfolg für die hessische Talentförderung darstellt.
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04. Oktober 2018
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