„Großer Stern des Sports“ in Gold: Bundeskanzlerin ehrt VfL Bad Wildungen für Flüchtlingsarbeit

26. Januar 2016 · Allgemein · von: Matthias Gast

Bundeskanzlerin Angela Merkel ehrt den VfL Bad Wildungen. Foto: Stephanie Pilick, Marco Urban, Adam Berry

 

Weil er Flüchtlingen aus der ganzen Welt ein sportliches Zuhause bietet, ist der VfL Bad Wildungen in Berlin mit dem „Großen Stern des Sports“ in Gold 2015 geehrt worden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken verliehen, die damit das wertvolle ehrenamtliche Engagement der Sportvereine für die Gesellschaft würdigen. Die Auszeichnung wurde bereits zum zwölften Mal vergeben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichte den „Großen Stern des Sports“ in Gold gemeinsam mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann und Uwe Fröhlich, dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). „Sport ist die Sprache, die jeder sofort versteht. Unabhängig von Hautfarbe, Religion und Nationalität gelten für alle die gleichen Spielregeln im fairen Wettkampf. Nicht woher du kommst, sondern wohin du willst und was du dafür bereit bist zu leisten, sind die entscheidenden Fragen“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Sportdeutschland bietet mit seinen 90.000 Vereinen ein Netzwerk von sozialen Tankstellen, die für viele eine neue Heimat bedeuten werden. Mit den Werten des Sports – gegenseitige Unterstützung, Fairness und Respekt – wollen wir den neuen Mitbürgern den Schlüssel zu neuer Lebensfreude übergeben und unserer gesellschaftlichen Rolle verantwortungsbewusst gerecht werden.“

Auch BVR-Präsident Uwe Fröhlich lobte den beispielhaften Einsatz der Vereine: „Ich bin jedes Mal wieder beeindruckt, mit welchen Angeboten die Vereine auf brennende aktuelle gesellschaftliche Themen reagieren und sich für andere einsetzen. Als regional verankerte Genossenschaftsbanken ist es uns ein großes Anliegen, dieses breite ehrenamtliche Engagement zu fördern und den Sportvereinen mit den ‚Sternen des Sports‘ die breite Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie verdienen.“

Der VfL Bad Wildungen wurde von der Waldecker Bank eG begleitet, bei der er sich mit seiner Initiative „Kennen- und verstehen lernen – Flüchtlinge willkommen im Sportverein“ für die „Sterne des Sports“ beworben hatte. Seit 2014 geht der Verein aus Hessen aktiv auf Flüchtlinge zu und bietet ihnen eine kostenfreie Mitgliedschaft an. Beim gemeinsamen Fußball- oder Boxtraining, in Schwimmkursen oder in der Gymnastikgruppe lernen sich neue und alte Mitglieder ganz zwanglos kennen und kommen einander näher. Auch Deutschkenntnisse werden beim Sporttreiben fast automatisch erworben. Beim VfL Bad Wildungen sind die Flüchtlinge längst angekommen und gehören dazu.

Insgesamt erhielten 17 Sportvereine aus ganz Deutschland einen Preis für ihr beispielhaftes gesellschaftliches Engagement. Sie hatten sich zuvor in dem dreistufigen Wettbewerb auf der Lokal- und Landesebene mit dem „Großen Stern des Sports“ in Bronze und Silber durchgesetzt und für das Bundesfinale qualifiziert.

Zur Jury der „Sterne des Sports“ in Gold gehörten dieses Jahr DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch, die ehemalige Spitzensportlerin und Vorsitzende der Athletenkommission des IOC, Claudia Bokel, die mehrmalige Paralympics-Siegerin im Schwimmen, Kirsten Bruhn, Martin Buth vom BVR, Uwe Kirchner, Leiter der Sportredaktion im ARD-Morgenmagazin, Peter Leissl als Vertreter des Sports im ZDF, der Ressortleiter Sport der F.A.Z., Anno Hecker, der Sportchef der Deutschen Presse-Agentur (dpa), Martin Romanczyk, Sportpsychologin Prof. Dr. Maike Tietjens von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Stefan Plötz vom Team Bananenflanke aus Regensburg, dem Vorjahressieger.