Das Freisstoßspray - ein Hilfsmittel für Schiedsrichter, Foto: Getty Images
Die WM in Brasilien hatte viele Höhepunkte zu bieten und begeisterte durch tolle Spiele. Aus Sicht des Schiedsrichterwesens war das Turnier aber aus einem ganz anderen Blickwinkel her besonders. Denn erstmals verwendeten die Unparteiischen das Freistoßspray, um die richtigen Abstände zu markieren.
Ab Mitte Oktober, nach der Länderspielpause, wird das Spray nun erstmals auch in den drei höchsten deutschen Spielklassen zum Einsatz kommen. Zudem soll auch im laufenden DFB-Pokal ab der zweiten Hauptrunde am 28. und 29. Oktober „gesprüht“ werden. Grund genug bei Verbandslehrwart Andreas Schröter nachzufragen.
In der Fußball-Bundesliga wird das so genannte Freistoßspray eingeführt. Was halten Sie von dieser Maßnahme?
Hilfsmittel sind gut, wenn sie uns die Arbeit erleichtern oder uns bei der Entscheidungsfindung helfen. Um ehrlich zu sein, habe ich in der abgelaufenen Saison keine großen Schwierigkeiten bei der Herstellung der Mauerdistanz in der Bundesliga erkennen können. Das liegt an den guten Schiedsrichtern, die auch mit ihrer Persönlichkeit den Abstand herstellen können und auch an der Konsequenz, dass ein Nichteinhalten mit einer gelben Karte bestraft wird.
Gibt es aus Ihrer Sicht die Notwendigkeit, das Spray auch in den hessischen Amateurspielklassen einzuführen?
Ich denke, wir haben auf unseren Plätzen dringlichere Probleme, als den ohnehin korrekten Mauerabstand mit einer Linie zu versehen. Zudem stellt sich die Kostenfrage. Wer zahlt denn dieses Spray bei den Amateuren? Ist das Aufgabe des Schiedsrichters oder der Vereine? Gibt es Wettbewerbsnachteile wenn es in einem Spiel so und im anderen so gehandhabt wird? Alles Fragen, die im Profifußball keine Rolle spielen, wohl aber bei uns Amateuren. Wenn der DFB das aber auch für die Amateurklassen einführen sollte, werden wir uns selbstverständlich nicht querstellen.
Sind denn bereits von Seiten der Vereine diesbezügliche Wünsche an den Verband herangetragen worden?
Nein, bisher liegen keine Anfragen der Vereine vor. Ich denke auch hier wird erkannt, dass mit oder ohne Spray der Mauerabstand eingehalten wird.