Frauenfußball: Blau-Gelb zahlt Lehrgeld

29. August 2011 · Allgemein

Von Oliver Siegel

Marburg-Biedenkopf. FV Niederlaasphe hat in der Frauenfußball-Gruppenliga einen Saisonstart nach Maß gefeiert. 6:0 schlug der Verbandsliga-Absteiger am Samstag den SSV Langenaubach und setzte sich damit auf Platz zwei hinter den FSV Friedensdorf, dessen Match bei Schwabendorf/Langenstein am Freitag abgebrochen wurde. Aufhorchen ließ am Sonntag auch Regionalligist RSV Roßdorf, der im Hessenderby der Südgruppe der dritten Liga in Calden einen 2:1-Auswärtscoup landete. Hessenliga-Neuling SF/BG Marburg zahlte hingegen auch im zweiten Match Lehrgeld: Auf eigenem Platz setzte es ein 1:6 gegen den VfR Limburg. Der SSV Endbach/Günterod siegte in der Kreisoberliga 2:1 beim neuen gegründeten FC Weimar und übernahm die Tabellenführung.

Regionalliga Süd: TSV Jahn Calden - RSV Roßdorf 1:2 (0:0): In der ersten Halbzeit konnte niemand ernsthaft mit einem Roßdorfer Sieg rechnen. "Calden war uns sehr, sehr deutlich überlegen und hätte vor der Pause drei, vier Dinger reinmachen müssen", gestand RSV-Spielertrainerin Nina Kirchhain nach dem glücklichen Erfolg unumwunden ein. Im zweiten Abschnitt agierten die Mittelhessinnen dann wacher, aggressiver und waren näher am Gegner. In Führung aber ging Jahn Calden durch ein Tor von Arlene Rühmer (66.). Zwei feine Einzelleistungen aber wendeten das Blatt noch. Zunächst traf Jasim Jannermann den Ball mit ihrem schwächeren linken Fuß optimal und das Leder zappelte zum Ausgleich im Netz (73.). Fünf Minuten später nahm Sabrina Hempe einen Befreiungsschlag aus der Abwehr auf und hob das Leder gekonnt über die aus ihrem Tor eilende Jahn-Keeperin Julia Zeuner hinweg und erzielte den Roßdorfer Siegtreffer. Roßdorf: Schmelz - Hofmann, Straube (75. Reisert), Metzger (87. Buchner), Kräling, Jannermann, Hempe (90. Hutera), Breuer (67. Schlothauer), Kirchhain, Roth.

Hessenliga: SF/BG Marburg - VfR Limburg 1:6 (0:5): Marburg hatte sich auf den Vizemeister aus der Domstadt vorbereitet und sich viel vorgenommen. Die Elf von Trainer Stefan Fischer legte auch gut los, versiebte aber schon nach drei Minuten eine gute Torchance, als Theresa Goy aus vier Metern den Ball über das Tor setzte. Nach 20 Minuten ging dann Limburg in Führung und machte bis zur Pause aus insgesamt fünf Chancen fünf Tore. "Daran sieht man den Klassenunterschied", bekannte Stefan Fischer. "Die haben uns spielerisch zwar nicht auseinander genommen, aber jeden unserer Fehler eiskalt bestraft." Im zweiten Abschnitt ging es den Marburgerinnen um Schadensbegrenzung und im Prinzip gelangen den Sportfreundinnen auch zwei Tore und Limburg nur noch eines. Einen Treffer von Theresa Goy wollte Schiedsrichterin aber wegen vermeintlichen Abseits nicht anerkennen. So blieb der für die verletzte Felicitas Kurzweg eingewechselten Laura Riedigernur der Ehrentreffer zum 1:6 (77.). Marburg: Windolph - Schneider (78. Erffmeier), Roschanski, Schürmann, Imhof, Buckert (46. Stegnitz), Becker, Doytchinova, Goy, Kurzweg (50. Riediger).

Verbandsliga Nord: RSV Roßdorf II - TSV Obermelsungen 0:10 (0:5): Das Spiel war schnell entschieden. Hessenliga-Absteiger Obermelsungen lag am Einweg schon nach 20 Minuten mit 4:0 in Führung. Lena Stippich (5., 6.), Julia Riemenschneider (11.) und Marina Pforr (19.) hatten getroffen. Pforr erzielte in der 39. Minute auch den Pausenstand. Im zweiten Abschnitt bauten Margarita Brilling (47.), Stippich (60.), Pforr (67., 85.) und Riemenschneider (68.) die Führung des TSV in zweistellige Höhen aus. Roßdorf: Diogo - Ebinger (69. Kirchner), Beiten, Krähling, Althainz, Hutera (46. Zimmermann), Wolf, Wächter, Kliem, Berendes, Preiss (55. Pöltl).

Gruppenliga: FV Niederlaasphe - SSV Langenaubach 6:0 (3:0): Niederlaasphe dominierte das Spiel nach Belieben und ließ keine einzige Langenaubacher Tormöglichkeit zu. FVN-Coach Meik Schiburr hatte gefordert, binnen der ersten zehn Minuten mit einem Tor Ruhe ins Spiel zu bringen. Eine Forderung, der Carina Kunze in der siebten Minute gerecht wurde. Nicole Seibel sorgte mit zwei Treffern (18., 31.) für den Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeberinnen auch bedingt durch einige Auswechslungen etwas nach, doch Langenaubach kam nicht mehr heran. Tanja Meier (55.), Miriam Georg (64.) und Jenny Krämer (69.) bauten den verdienten Heimsieg aus.Gewitter bremst Friedensdorf aus, SSV Endbach/G. nach 2:1-Sieg in Weimar SpitzeFFC Erdhausen/Frohnhausen - SG Kinzenbach 1:2 (0:1): Der Kinzenbacher Sieg war ohne Frage verdient. Die Gäste hatten neben ihren zwei erzielten Toren noch einige Chancen mehr, die Führung auszubauen und verschossen gar einen Foulelfmeter. Frauke Schäfer im Tor der Heimelf verhinderte aber Schlimmeres. Machtlos war sie aber in der 25. Minute beim 0:1 durch Manuela Schlipf. Nach einer Stunde ließ Stella Evelbauers Ausgleichstreffer (63.) die Hinterländerinnen wieder hoffen, doch Romy Fosselmann stellte für Kinzenbach mit dem 1:2 in der 78. Minute die Weichen wieder auf Sieg.

FSG Schwabendorf/Langenstein - FSV Friedensdorf 0:4 abgebrochen: Zur Halbzeitpause wurden die Unwetter schlimmer. Der Schiedsrichter wartete mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit noch eine halbe Stunde, ließ es dann aber bleiben.

Kreisoberliga: SF/BG Marburg II - TSV Caldern II 0:1 (0:1): Während Calderns Trainer Nico Becker auf dem kleinen Neunerfeld ein ausgeglichenes Spiel mit Chancenplus auf Seiten Marburgs gesehen hatte, sprach Blau-Gelb-Coach David Stieber von einer klaren Überlegenheit der Sportfreundinnen, die sich gegen die "acht Verteidigerinnen" Calderns allerdings schwer taten, ihre Einschussmöglichkeiten umzusetzen. Nach 40 Minuten erzielte Calderns Ramona Köppl mit einem schnell ausgeführten Freistoß die Führung, die der TSV mit viel Kampfgeist verteidigte.

FC Weimar - SSV Endbach/ Günterod 1:2 (0:1): Die Gäste hatten auf dem Neunerfeld so ihre Schwierigkeiten und vergaben eine Vielzahl an Torchancen. Kurios: Alle drei Treffer in der Partie waren Eigentore und resultierten aus Abprallern.

SG Dietzhölztal/Weidelbach - SG Gansbachtal 7:1 (2:0): In den ersten 45 Minuten gaben die Gastgeberinnen den Ton an, mussten sich aber immer wieder vor den gefährlichen Kontern der SG Gansbachtal in Acht nehmen. Die 2:0-Pausenführung für Dietzhölztal, die aus Treffern von Jasmin Dürl (4.) und Svenja Hermanni (43.) resultierte, war verdient. In Minute 55 erhöhte Sarah Leo auf 3:0, doch als Elena Rein (55.) per Freistoß für Gansbachtal auf 1:3 verkürzte, keimte bei den Gästen noch einmal Hoffnung auf. Dietzhölztal aber zeigte sich von dem Anschlusstor unbeeindruckt - und nachdem Svenja Hermanni (64.) auf 4:1 erhöht hatte, war die Begegnung endgültig entschieden. In der Schlussphase schossen Christina Eibach (5:1, 70.) sowie Svenja Hermanni (72., 81.) noch einen Kantersieg für die SG Dietzhölztal heraus. "Die SG war schwächer als Marburg in der letzten Woche", meinte SG-Trainer Gerhard Fuchs, der aber mit der Einstellung seiner Mannschaft zum Spiel etwas haderte.