Eintracht nach Sieg auf Schalke Dritter - Hessenderby wirft Schatten voraus

30. Januar 2017 · Allgemein · von: Claudio Palmieri

Frankfurts Alex Meier (Mitte) lässt sich nach dem 1:0-Siegtor gegen Schalke von seinen Kollegen feiern. Foto: Getty Images



Unverhofft kommt oft: Weil die Konkurrenz patzte, kletterte Eintracht Frankfurt mit dem 1:0 (1:0)-Sieg bei Schalke 04 am Freitagabend vom sechsten auf den dritten Tabellenplatz. Dagegen kassierte Schlusslicht SV Darmstadt 98 am Samstag eine 1:6 (0:3)-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln. Am kommenden Sonntag (17:30 Uhr) kommt es zum Hessenderby zwischen der Eintracht und den Lilien. Der FSV Frankfurt holte am Samstag beim Rückrundenstart in der 3. Liga ein 0:0-Heimremis gegen Holstein Kiel. Auch der SV Wehen Wiesbaden (1:1 beim VfR Aalen) nahm einen Punkt mit.

Eintracht Frankfurt

Ohne den rotgesperrten Stammtorwart Lukas Hradecky und die verletzten Mittelfeldspieler Marco Fabian und Szabolcs Huszti musste die Eintracht die Fahrt nach Gelsenkirchen antreten. Doch nach 90 Minuten stand ein 1:0-Erfolg, der das 0:3 beim Zweiten Leipzig (42 Punkte) in der Vorwoche schnell vergessen machte. „Wir wollten das Spiel gegen Leipzig nicht überbewerten. Die Jungs haben sich zerrissen – jeder, der reingekommen ist. Ein großes Lob geht auch an Heinz Lindner. Er hat die Null festgehalten“, freute sich Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic.

Auch Trainer Niko Kovac war voll des Lobes für seine Elf, die jetzt mit 32 Punkten von Champions-League-Platz drei grüßt. „Die Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft, aber auch in manchen Phasen ihr fußballerisches Potenzial gezeigt“, meinte Kovac. Ein Sonderlob des Kroaten ging an „Fußballgott“ Alex Meier, der in der 33. Minute zum neunten Saisonsieg traf. „Ich hab den Alex noch nie mit Vollspann schießen sehen. Die Innenseite ist seine Schokoladenseite.“

SV Darmstadt 98

Die höchste Niederlage seit dem Bundesliga-Aufstieg wollen und müssen die Darmstädter schnell abhaken. „Wir werden weiter alles geben und dann am Saisonende abrechnen. Aber jetzt wird keiner von uns die weiße Flagge hissen", erklärte Mittelfeldspieler Jerôme Gondorf.

Das Gastspiel in Frankfurt wirft jetzt seine Schatten voraus. „Wir gehen nicht in das Derby und sagen: 'Liebe Eintracht, ihr spielt eine sehr gute Saison, wir gönnen euch die Punkte.' Wir werden alles dafür tun, um etwas entführen zu können.“ Auch SVD-Kapitän Aytac Sulu stellte klar: „Einfach wird es für Darmstadt nie, wir sind immer der Underdog. Aber Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze.“ Zu Werder Bremen auf dem rettenden 15. Platz fehlen Darmstadt aktuell sieben Punkte. Zum FC Ingolstadt auf Relegationsplatz 16 sind es sechs Einheiten.

FSV Frankfurt

Das 0:0 gegen den Siebten Kiel (29 Punkte) im Frankfurter Volksbank Stadion brachte für den Zwölften FSV (27 Punkte) mehr positive als negative Erkenntnisse mit sich. „Bei mir bleibt die erste gute Halbzeit hängen. Wenn wir darauf aufbauen, haben wir eine gute Ausgangslage für das kommende Spiel“, erklärte Trainer Roland Vrabec. Mit Mittelfeldmann Milad Salem gab der FSV am Samstag seinen dritten Wintertransfer nach Dennis Russ und Smail Morabit bekannt. Der 28-jährige Deutsch-Afghane spielte in der Jugend unter anderem bei Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach und kommt von Holstein Kiel. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) geht es für die Bornheimer zum 16. Rot-Weiß Erfurt (22 Punkte).

SV Wehen Wiesbaden

„Ade, Abstiegsplatz!“, heißt es auf der Homepage des SVWW. Mit dem 1:1 in Aalen kletterte Wehen Wiesbaden (21 Punkte/22:26 Tore) auf den rettenden 17. Platz. Der Vorsprung auf den punktgleichen 18. Preußen Münster (21:26 Tore) beträgt allerdings nur einen Treffer. „Ein spätes Gegentor ist immer ärgerlich, aber am Ende war es eine gerechte Punkteteilung“, meinte SVWW-Trainer Torsten Fröhling. Die 1:0-Führung durch Manuel Schäffler (18.) gleich der Aalener Alexandros Kartalis fünf Minuten vor Spielende aus.

Wenige Stunden vor dem Anpfiff hatte der SVWW mit Kerem Bulut den fünften Wintertransfer vermeldet. Der australische Angreifer feierte in der Schlussphase seine Deutschland- und Drittliga-Premiere, als er für Torschütze Schäffler eingewechselt wurde (79.). Am kommenden Samstag (14 Uhr) empfängt Wehen Wiesbaden den Zehnten Sportfreunde Lotte (28 Punkte).

TSV Steinbach

Auch im zweiten Testspiel seines Winter-Trainingslagers in Alicante bleibt Regionalligist Steinbach ungeschlagen. Die Partie gegen den Schweizer Zweitligisten FC Wohlen endete 1:1 (0:1). Den frühen 0:1 durch Kilian Pagliuca (10.) glich der eingewechselte Sargis Adamyan (68.) aus.

Kickers Offenbach

Im Trainingslager in Zypern misst sich der OFC, aktuell 15. (23 Punkte) in der Regionalliga Südwest, heute Nachmittag mit Korona Kielce, zurzeit Neunter in der ersten polnischen Liga. Am Donnerstag bekommt es die Mannschaft Trainer Oliver Reck mit dem serbischen Traditionsklub Partizan Belgrad zu tun.

KSV Hessen Kassel

Große Spannung herrscht in diesen Tagen bei den Löwen aus Kassel. Am Samstag wird in der ARD Sportschau das „Tor des Jahres“ bekanntgegeben. Als einziger Amateur stand bis gestern der Treffer von Sebastian Schmeer zur Wahl. Der KSV-Stürmer hatte im August gegen Eintracht Trier zu einem Fallrückzieher aus 17 Metern Torentfernung angesetzt – mit Erfolg. Am Mittwoch (19 Uhr) empfängt Kassel Hessenligist FSC Lohfelden auf dem Kunstrasenplatz im Auestadion. Am Samstag (14 Uhr) kommt der TSV Lehnerz.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg

Eine erfolgreiche Testspielwoche liegt hinter dem Drittletzten der Regionalliga Südwest (17./19 Punkte). Fünf Tage nach dem 5:0 gegen Gruppenligist SV Zeilsheim schlug der SV Teutonia Hessenligist SV Rot-Weiß Hadamar mit 3:0. Die Tore erzielten Markus Müller (11./20.) und Abdenour Amachaibou (79.). Am Samstag (14 Uhr) testet Watzenborn-Steinberg beim West-Regionalligisten SV Verl.