Eintracht mit Befreiungsschlag, kein Happy End für 1. FFC Frankfurt

11. Mai 2015 · Allgemein · von: Clemens Weingärtner

Die Eintracht-Spieler bejubeln das 1:0 nach einem Freitstoß von Bastian Oczipka. Foto: A2/Hartenfelser

1. Bundesliga
Mit einem überzeugenden 3:1-Sieg über die TSG Hoffenheim konnte Eintracht Frankfurt den Abwärtstrend der letzten Wochen stoppen und endgültig die Klasse sichern. Bastian Oczipka brachte sein Team mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung. Ein Doppelschlag von Haris Seferovic und Timothy Chandler sorgte für einen komfortablen 3:0-Vorsprung zur Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel schaltete die SGE einen Gang zurück und ließ Hoffenheim kurz Hoffnung schöpfen, als Kevin Volland, ebenfalls mit einem direkten Freistoß, einen Treffer für die Gisdol-Elf erzielte. In der Schlussphase wurde die Eintracht wieder stärker, aber TSG-Schlussmann Oliver Baumann bewahrte seine Mannschaft vor einer höheren Niederlage. Nach dem Ende der Partie war Frankfurts Trainer Thomas Schaaf entsprechend erleichtert: „Danke an die Fans für die fantastische Unterstützung und Gratulation an das Team für die Leistung der ersten Halbzeit. Im zweiten Durchgang haben wir sehr tief gestanden. Der Sieg freut mich für die Mannschaft.“ Ähnlich sah es Torschütze Oczipka: „Wie wir gekämpft und gespielt haben, war der Schlüssel zum Erfolg.“ Einziger Wermutstropfen ist der verletzungsbedingte Ausfall von Slobodan Medojevic. Der 24-Jährige zog sich in der Partie einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zu. Schaaf reagierte darauf resignierend: „Es ist bereits der vierte langfristige Ausfall am Ende dieser Saison, gerade bei Slobodan tut es mir besonders leid, denn er war nach diversen Verletzungen gerade dabei, sein spielerisches Potential zu erreichen.“ Nach sechs sieglosen Spielen konnte Eintracht Frankfurt endlich wieder einen dreifachen Punktegewinn feiern und entledigte sich damit aller Abstiegssorgen.

2. Bundesliga
Für den FSV Frankfurt wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Trotz einer kämpferisch ansprechenden Leistung verloren die Bornheimer unglücklich mit 0:1 gegen TSV 1860 München. Durch die Siege von FC St. Pauli (2:0 beim 1. FC Kaiserslautern) und Erzgebirge Aue (2:1 bei Union Berlin) ist der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Enttäuscht über das Ergebnis reagierte FSV-Coach Benno Möhlmann: „Wir wussten, dass 1860 heute kämpfen, laufen und als Mannschaft auftreten wird. Wir sind auch als Mannschaft aufgetreten, wir haben das Spiel meiner Meinung nach im Griff gehabt.“ Kritik übte der Trainer jedoch an der unzureichenden Chancenverwertung: „Wir haben selbst drei oder vier Torsituationen gehabt, die wir dann auch effektiver nutzen müssen. Das ist einfach das entscheidende Manko und das Einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen kann. Dass sie einfach in diesen Situationen die Konsequenz nicht zeigt, das Tor wirklich machen zu wollen und die Führung zu erzielen.“ Nun liegt der Fokus auf der Partie gegen den 1. FC Union Berlin. Uwe Stöver, FSV-Geschäftsführer Sport, gibt die Marschroute vor: „Es gilt jetzt in erster Linie, die Mannschaft aufzurichten. Wir werden die Köpfe wieder hoch nehmen und werden schauen, dass wir es im nächsten Spiel besser machen.“

3. Liga
Als Spielverderber erwies sich der SV Wehen Wiesbaden am Samstag gegen Arminia Bielefeld. Mit einem Sieg hätten die Gäste die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machen können, doch die Führung durch Fabian Klos glich David Blacha postwendend aus. In der zweiten Hälfte war der SVWW zunächst die aktivere Mannschaft, ehe Bielefeld in der Schlussphase den erneuten Führungstreffer erzwingen wollte. Doch Markus Kolke, der Torwart der Gastgeber vereitelte die Chancen der Ostwestfalen, so dass die Aufstiegsfeier der Arminen vorerst nicht stattfinden konnte. Interimstrainer Christian Hock zeigte sich mit dem Auftritt seines Teams sehr zufrieden: „Meine Mannschaft hat heute wirklich alles investiert, hat versucht das Spiel zu gewinnen und keine Aufstiegsfeier hier bei uns im Stadion zugelassen. Großes Kompliment an die Truppe, die alles aus sich rausgeholt hat.“ In der Tabelle rangieren die Landeshauptstädter weiterhin auf Platz 9.

Regionalliga
Torarm ging es bei den Partien der hessischen Vertreter in der Regionalliga Südwest zu. Kickers Offenbach gewann durch ein Tor von Giuliano Modica mit 1:0 gegen Eintracht Trier, verlor jedoch Mittelfeldspieler Christian Cappek aufgrund einer Roten Karte in der Nachspielzeit. Cappek zeigte sich nach der Partie via Facebook  reumütig: „Ich möchte mich in aller Form bei meinem Gegenspieler entschuldigen, ich habe falsch reagiert und mir sind für einen kurzen Moment die Sicherungen durchgebrannt.“ Bei einer Sperre über zwei Spiele wäre auch die Aufstiegsrelegation betroffen. In dieser trifft der OFC auf den Meister der Staffel Nordost. Dort liegt der 1. FC Magdeburg aktuell einen Punkt vor FSV Zwickau. Grund zum Feiern gab es dann doch noch. Die Regionalliga Südwest überreichte dem gesamten Team die Medaillen des Regionalliga Südwest Meisters sowie den Meisterschaftspokal.

Einen Achtungserfolg erzielte der KSV Hessen Kassel vor dem Hessen-Pokalfinale am Mittwoch. Gegen den Tabellenvierten 1. FC Kaiserslautern II erreichten die Nordhessen ein 0:0-Unentschieden. Zwei starke Defensivreihen ließen kaum Tormöglichkeiten zu, so dass das Ergebnis keine große Überraschung war. Beim KSV gilt nun die volle Konzentration auf die Partie am Mittwoch gegen Verbandsligist VfB Gießen. Mit einem Sieg könnte sich das Team von Trainer Matthias Mink nicht nur zum hessischen Pokalsieger küren, sondern wäre bei einem erfolgreichen Ausgang ebenso für die erste Runde des DFB-Pokals kommende Saison qualifiziert.

Rechnerisch abgestiegen ist der KSV Baunatal. Bei Astoria Waldorf hielt die Mannschaft von Trainer Tobias Nebe lange gut mit, doch ein Strafstoßtor durch Timo Kern verhinderte einen Punktgewinn. Der Verein kann nun endgültig für die Hessenliga planen, wobei der Abstieg nach elf Niederlagen in Folge ohnehin abzusehen war. In den letzten beiden Partien gegen SV Elversberg und bei TSG Hoffenheim II möchte sich das Team anständig aus der Liga verabschieden.

Frauen-Bundesliga
Die erste Chance auf die Teilnahme an der Champions League verpasste der 1. FFC Frankfurt. Das Team von Trainer Colin Bell ging früh durch Verónica Boquete in Führung, musste allerdings Anfang der zweiten Halbzeit den Ausgleich durch Martina Müller hinnehmen. Die Damenmannschaft des VfL Wolfsburg drängte anschließend auf den Führungstreffer, denn nur bei einem Sieg wäre die Meisterschaft möglich gewesen. Da Bayern München bereits zur Halbzeit mit 2:0 gegen SGS Essen führte, war die Chance auf den Titel für den 1. FFC recht gering. Die Partie zwischen den Frankfurterinnen und dem VfL endete 1:1, so dass in München die zweite Meisterschaft bejubelt wurde, der VfL Wolfsburg in die Champions League einzog und Frankfurt auf dem undankbaren dritten Platz landete. Eine zweite Chance auf die Teilnahme am europäischen Wettbewerb erhält das Team am kommenden Donnerstag, wenn der 1. FFC Frankfurt gegen Paris St. Germain um den Gewinn der UEFA Champions League kämpft. FFC-Manager Siegfried Dietrich gibt das Ziel vor: „Jetzt gilt es natürlich, die große Chance zu nutzen, uns als Champions-League-Sieger für die europäische Königsklasse zu qualifizieren und damit eine besondere Situation zu realisieren, dass in der nächsten Saison drei Vereine aus der Allianz Frauen-Bundesliga auf der internationalen Bühne vertreten sind.“