Eintracht Frankfurt gewinnt Hessenderby

06. Februar 2017 · Allgemein · von: Claudio Palmieri

Die Entscheidung im Hessenderby: Ante Rebic (rechts) lenkt eine Hereingabe zum 2:0 ins Darmstädter Tor. Foto: Getty Images

Die Frankfurter Eintracht hat das Hessenduell gegen den SV Darmstadt 98 in der Fußball-Bundesliga am Sonntagabend gewonnen. In einer lange Zeit offenen Begegnung setzte sich die Mannschaft von Trainer Niko Kovac am Sonntagabend vor 51.000 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena mit 2:0 (0:0) durch. Die hessischen Drittligisten gingen am Wochenende leer aus. Der FSV Frankfurt unterlag mit 0:1 (0:1) bei Rot-Weiß Erfurt, der SV Wehen Wiesbaden verlor sein Heimspiel gegen Sportfreunde Lotte mit 0:3 (0:1).

Eintracht Frankfurt

Die Erleichterung nach dem Schlusspfiff – sie war förmlich greifbar auf Seiten der Eintracht. Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Darmstadt wurde die Kovac-Elf ihrer Favoritenrolle gerecht. Zudem eroberten die Frankfurter, die nach dem 19. Spieltag 35 Punkte auf dem Konto haben, Tabellenplatz drei zurück. Nach den Siegen von Borussia Dortmund, TSG Hoffenheim (beide 34 Punkte), Hertha BSC Berlin (33) und dem 1. FC Köln (32) am Samstag war die Eintracht kurzzeitig auf Rang sieben durchgereicht worden.

„Wir wussten, dass Darmstadt nicht noch einmal so ein Spiel wie gegen Köln hinlegen wird und dass es schwierig werden wird. Wir hatten das Hinspiel im Kopf“, freute sich Kovac über die gelungene Revanche für das 0:1 im Hinspiel, als sich eine verunglückte Flanke des Darmstädters Sandro Sirigu ins Frankfurter Tor senkte. Diesmal entschieden ein Strafstoßtor von Makoto Hasebe (74. Minute) und das erste Saisontor von Ante Rebic ein Derby, in dem die Eintracht lange Zeit vergebens gegen das Abwehrbollwerk der Lilien anrannte.

Die lautstarken Europacup-Gesänge der Eintracht-Fans in der Schlussphase ließ Kovac unkommentiert. „Es freut mich, dass die Fans heute glücklich nach Hause gehen. Aber wir werden weiterhin demütig arbeiten und uns versuchen, stets weiterzuentwickeln.“

SV Darmstadt 98

So laut der Jubel auf Seiten der Eintracht war, so groß war die Enttäuschung bei den Gästen aus Darmstadt, die mit neun Punkten auf dem letzten Tabellenplatz in der Bundesliga verbleiben. Der Rückstand auf den 15. Werder Bremen und auf den Hamburger SV, der auf Relegationsplatz 16 steht, beträgt jeweils sieben Punkte.

Als Knackpunkt der Partie erachtete SVD-Trainer Torsten Frings eine Szene in der 26. Minute, als Frankfurts Abwehrspieler David Abraham den Darmstädter Peter Niemeyer, der später die Oberkante der Latte traf (34.), durch elfmeterwürdig zu Fall brachte. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir es vom Taktischen her der Eintracht richtig schwergemacht. Wir hätten einen Elfmeter bekommen müssen“, meinte Frings.

Dass der Sieg der Frankfurter dennoch in Ordnung ging, wollte der Ex-Nationalspieler aber nicht bestreiten. „Natürlich hatte Frankfurt viel mehr Ballbesitz. Das war zu erwarten, sie sind ja auch eine gute Mannschaft und strotzen vor Selbstvertrauen. Wir sind mit dem Spiel zufrieden, mit dem Ergebnis nicht.“

FSV Frankfurt

Über das 0:1 beim bisherigen 16. Erfurt (25 Punkte) äußerte sich FSV-Trainer Roland Vrabec nach Abfpiff mehr als ernüchtert. „Ich bin sehr enttäuscht von meiner Mannschaft, insbesondere von der ersten Halbzeit. Wir haben uns in der vergangenen Woche meiner Meinung nach gut vorbereitet. Wir wussten, was auf uns zukommt: Eine Mannschaft, die unbedingt hier zu Hause die wichtigen Punkte machen will“, sagte der Coach der Bornheimer. In der 22. Minute traf Christoph Menz per Foulelfmeter zum 1:0-Siegtreffer für die Thüringer. Die Schlussoffensive der Frankfurter, die mit 27 Punkten auf Rang zwölf verbleiben, blieb erfolglos. Am Samstag (14 Uhr) kommt der Sechste Chemnitzer FC (31 Punkte) ins Frankfurter Volksbank Stadion.

SV Wehen Wiesbaden

Nach dem 0:3 gegen Lotte fiel Wehen Wiesbaden (21 Punkte) wieder hinter Preußen Münster (24) auf Abstiegsplatz 18 zurück. Jaroslaw Lindner (17./47.) und Andre Dej (78.) schossen den Aufsteiger (31 Punkte) auf Rang sieben. „Der Gegner hat uns den Schneid abgekauft. Im Abschluss waren wir zu verspielt und haben zu viel kleinklein gespielt“, resümierte Trainer Torsten Fröhling. Am Samstag (14 Uhr) muss der SVWW zum Fünften Fortuna Köln (32 Punkte).