Eintracht feiert Schützenfest, Darmstadt Sensation

14. September 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

Darmstadts Kapitän Aytac Sulu bejubelt seinen entscheidenden Treffer gegen Bayer Leverkusen. Foto: getty images

Eintracht Frankfurt feierte beim Bundesliga-Topspiel am Samstagabend gegen den 1. FC Köln ein 6:2-Schützenfest. Herausragend war dabei das Comeback von Torjäger Alexander Meier nach monatelanger Verletzungspause. Der Torschützenkönig der abgelaufenen Spielzeit erzielte gleich drei Treffer, sein Stürmer Kollegen Luc Castaignos (2) und Haris Seferovic (1) waren ebenfalls erfolgreich. In der noch eng zusammenliegenden Tabelle belegt die Eintracht aufgrund des starken Torverhältnisses Rang vier.

Der Dreifachtorschütze blieb gewohnt bescheiden: „Man hofft natürlich, dass man ein ordentliches Spiel macht nach so einer langen Zeit, dass die Kraft reicht und man ein paar gute Aktionen hat. Wichtig war aber vor allem, dass wir heute gewonnen haben und mein Knie gehalten hat.“ Trainer Armin Veh analysierte: „Ich denke, am Ende war das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch, denn Köln hat besser gespielt, als es das Ergebnis aussagt. Wir haben in der ersten Halbzeit allerdings richtig gut Fußball gespielt, toll kombiniert und uns die Tore herausgespielt. Beim schnellen Umschalten haben sich die Stürmer dann auch sehr gut bewegt. In der zweiten Halbzeit wollten wir weiter nach vorne spielen, aber Köln hat es dann besser gemacht und hätte auch den Anschluss schaffen können. Aber natürlich sind wir sehr froh, dass wir gewonnen haben.“

Noch Aufsehen erregender als der Kantersieg der Eintracht war der Coup, den der SV Darmstadt 98 bei Champions-League-Teilnehmer Beyer Leverkusen schaffte: Die „Lilien“ gewannen auswärts 1:0 durch das Kopfballtor von Kapitän Aytac Sulu, der erste Bundesligasieg der Darmstädter seit 33 Jahren. Bereits in der achten Minute erzielte der Innenverteidiger per Kopf den Siegtreffer: „Der Ball von Kocka war sehr gut geschlagen, und aus drei Metern habe selbst ich die Qualität zu treffen“, erklärte Sulu schmunzelnd, um dann anzufügen: „Für mich ist mein erstes Bundesliga-Tor natürlich eine tolle Sache, aber wichtig sind vor allem die drei Punkte.“

„Wir freuen uns riesig, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können. Wir wussten um die Schwere der Aufgabe: Leverkusen ist eine Mannschaft, die in der Champions League spielt, extreme individuelle Qualität hat und einen sehr guten Ball spielt. Wir wollten hier mutig nach vorn spielen, das ist uns auch ganz gut gelungen. Natürlich hat uns das 1:0 dann in die Karten gespielt. Wir wussten aber auch, dass wir einen Sahnetag in der Defensive brauchen, um hier zu bestehen. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu, aber wir freuen uns riesig über den ersten Sieg seit 33 Jahren und sind stolz, dass wir hier bestehen konnten", erklärte Cheftrainer Dirk Schuster.

Nicht so gut lief es in der 2. und 3. Liga für die hessischen Clubs: Der FSV Frankfurt musste sich zuhause Eintracht Braunschweig mit 0:3 geschlagen geben. FSV-Boss Clemens Krüger: „Das war eine zu hohe Niederlage, aber insgesamt von uns über 90 Minuten kein gutes Spiel. Wir hatten Phasen, die waren gut. Wenn man die Chancen aber nicht reinmacht, dann kann man nicht gewinnen. Das ist ärgerlich, da wir heute mit einem Sieg einen kleinen Quantensprung hätten erreichen können.“

Der SV Wehen Wiesbaden musste sich beim VfL Osnabrück sogar mit 0:4 geschlagen geben. Drei Gegentore innerhalb von neun Minuten kurz nach der Pause entschieden die Partie. Sportchef Christian Hock analysierte knallhart: „Das war eine katastrophale Leistung. Wir haben nicht annähernd das gespielt, was wir letzte Woche gezeigt haben. Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht, Tore zu erzielen. Nur wenige Ausnahmen sind an Ihre Leistungsgrenze gegangen.“

Der 1. FFC Frankfurt hat sich im Top-Spiel der Allianz Frauen-Bundesliga setzt mit 1:0 gegen Turbine Potsdam durchgesetzt. In einer hochklassigen, tempo- und chancenreichen Partie sorgte Kapitänin Kerstin Garefrekes für den entscheidenden Treffer. Damit rangiert der Champions-League-Sieger nach dem dritten Spieltag nicht nur punktgleich mit dem FC Bayern München auf dem zweiten Tabellenplatz, sondern auch bereits sechs Zähler vor dem langjährigen Rivalen Potsdam.

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die heute so gespielt hat, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es war eine intensive Partie auf einem sehr hohen Gesamtniveau, die wir mit großem Laufpensum und tollem Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute für uns entscheiden konnten."